politics

Polizeistaat 2.0

tumblr_muoolmQee51sexfzio1_500

Wie heise.de berichtetwar Microsoft bei der Polizei in Berlin auf Kundenbesuch und hat tolle Ideen für den Polizeistaat 2.0 mitgebracht. Und einen Seitenhieb auf unsere blauen Beamten noch dazu: 

Wie Microsoft-Manager Thomas Lipp ausführte, benutzen rund 3 Prozent der Polizeibeamten ihr privates Smartphone im Dienst. Dabei sollen Fälle dokumentiert worden sein, bei denen brisante Ermittlungsdetails aus Polizeiakten via Hotmail oder Google Mail "mal eben" herübergereicht wurden.

Ha. Ulkig.

Was mir gerade einfällt: Wieso weiß ein Microsoft-Manager eigentlich, was die Jungs und Mädels sich da so hin und her mailen? Ich finde das ja sehr verdächtig. New Word Order und so. Alles hat ein Ende nur die Wurst ist leer.

Angesichts dessen, dass die deutsche Polizei überwiegend mit Windows-Systemen arbeitet, sieht Microsoft Chancen für seine Surface-Tablets und die Lumia-Smartphones von Nokia. So zeigte Microsoft-Partner Avanade eine Ordnungswidrigkeiten-App für Lumia und Surface, bei der die Ordnungswidrigkeit fotografisch dokumentiert wird. Ist ein Auto im Spiel, kann das KFZ-Kennzeichen fotografiert werden. Via OCR mit Hilfe von Bing wird das Kennzeichen umgewandelt, auf dass eine Halterabfrage durchgeführt werden kann. Der fertige Strafzettel wird in einem besonders gesicherten Speicherbereich des Smartphones gespeichert, bis er in das Büro-Berichtswesen übernommen wird.

Ja-ha-ha, da kommt Freude auf, wa?

Was möglich ist, aber juristische wie datenschutzrechtliche Fragen aufwirft, demonstrierte der Microsoft-Partner Alegri mit einer App für mobile Datenabfragen. Muss eine Person erkennungsdienstlich behandelt werden, weil sie sich nicht ausweisen kann, so schlägt Alegri vor, einfach die Hände mit dem Lumia 1020 zu fotografieren. Die 41 Megapixel des Smartphones reichen aus, aus dem Foto einen Fingerabdruckscan zu extrahieren und die Minuzien zu einer Datenbank mit den Daten gesuchter Personen zu schicken

Wunderschön. IST ES NICHT WUNDERSCHÖN DAS ALLES?

Achso: Cyberpunk ist keine Dystopie mehr. Dystopie gibt es nämlich nur in unserer Vorstellungskraft. Das hier is' voll echt und so. Krasse Nummer. 

Und dann die Zeit so: ‚Soldaten sind toll‘ (oder so)

Zemanta Related Posts Thumbnail

Da schreibt ein halb Schwarzer (der Autor sagt das von sich selbst so) in der ZEIT Sätze wie diesen hier:

Aber die Bundeswehr hat mir viel gegeben. Ehrgeiz, Disziplin – und ein Vaterland. 

Das tut mir sehr leid für dich. Ich lasse das aber trotzdem mal so stehen. FRAGEN hat der Kerl aber auch noch (na also! …lernt man denn da nicht, keine Fragen zu stellen, die Fresse zu halten, und zu tun, was verlangt wird?). Die hier nämlich:

Was hat die Streitmacht der seit mehr als 60 Jahren friedlichen und demokratischen Bundesrepublik mit der faschistischen Wehrmacht zu?

Wen fragt der da? Ich glaube ja….mich. Hier meine Antwort:

Uniformeren, Waffen, Mord, Todschlag, Hass, verdrehte Gehirne, Gewalt, Hierarchie, Kotze. Und sowas alles. Was der dann noch schreibt: 

Besonders wütend macht mich die platte Anti-Bundeswehr-Haltung an Schulen.

Weißte was MICH wütend macht. Dein leeres Gehirn. Du Arschloch. 

Es kommt aber noch besser:

Jeder Soldat ist gegen Krieg.

Ich lache hart. 

Ich persönlich glaube ja, man hat dem so richtig schön in seinen Befehls-Schädel reingeschissen. – Ich weiß auch nicht, was die Intention des Textes sein soll; sein sollte. Wenn es ein Plädoyer Pro-Bundeswehr gewesen sein soll, ist der Schuss (haha) so richtig schön nach hinten losgegangen. Ich bin jedenfalls – ganz ehrlich – so an den Text rangegangen: Naja, lieste mal, die sind ja nicht ALLE nur doof. Nach dem Text dann so: Mann, Mann, ich glaub' ja die sind ALLE doof. 

Devoter Innenminister und undankbare Kanzlerin

Es ist bezeichnend, dass ich euch hier ein Video aus dem offizielen YouTube-Kanal der grünen Partei reinpacke. Und sogar den Titel 1:1 übernehme. Ich hasse die Grünen und es tut mir sehr leid. Was aber noch bezeichnender ist, das sind die Reaktionen – bzw. die Nicht-Reaktion – dieses konservativen Misthaufens, der da in der ersten Reihe sitzt. Die Gesichter. Die Gesichter. Könnt' ihr euch mal die Gesichter angucken – ! – 

Diese Arschlöcher.

Und wer hat die gewählt?

Das Volk.

Diese Arschlöcher. 

…und wo genau kann ich noch mal meinen Perso abgeben? 

Der Anarchismus-Begriff in den Medien (I)

anarlove

Mir platzt mal wieder (nicht nur) der Kragen. EY!

Ich führe hiermit offiziell eine neue Artikel-Serie mit der klangvollen Bezeichnung Der Anarchismus-Begriff in den Medien ein.

Und das geht so: Ich sehe die Begriffe Anarchie, Anarchismus, anarchistisch in den Medien, in einem falschen Kontext (und das der falsch ist, ist einfach so, da steht meine Meinung nicht zum Diskurs, voll anti-anarcho, ich weiß es ja!), packe einen Auszug des Wikipedia-Textes zum Begriff Anarchie in den Artikel, drunter kommt dann das, was ich den Medien sah, und darunter steht dann noch mal was von mir. Irgendwie so. Los geht es:

Anarcho-Wikipediahttp://de.wikipedia.org/wiki/Anarchie

Anarchie bedeutet somit für Anarchisten, dass jeder Mensch sich ohne unterdrückende Autorität und in freier Assoziation mit anderen Menschen entfalten kann. Eine solche Organisationsstruktur wird hierarchie-, zwangs- und gewaltfrei gedacht  und sollte nicht mit einer herkömmlichen Verwaltung verwechselt werden. Eine anarchistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der jeder Mensch selbst beziehungsweise in Kooperation mit anderen für die eigenen Lebensumstände Verantwortung übernimmt. Es gibt keinerlei lenkende Zentralgewalt. Sanktionen gehen nicht von einer Führungsschicht aus, sondern sind nur möglich, wenn vorher vereinbarte Regeln verletzt wurden.[13] Als weitestgehende Konsequenz wird dabei der Ausschluss aus der kommunalen Gemeinschaft angeführt.[11] Die Anarchisten wollen die Gesellschaft sich selbst regeln lassen, etwa über Räte, freie Übereinkunft oder rein funktionale Entscheidungen, mit den Worten von Pierre Joseph Proudhon: „Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft".

  • Medienfundstück: (natürlich ohne Verlinkung zu diesen Angstmacher-Flachwichsern) http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/15626-der-grosse-blackout-2014
  • ​Titel: Der große Blackout 2014
  • Auszug:  Es kommt zu ersten Plünderungen, anschließend zu teils anarchistischen Aufständen. Die Sache läuft völlig aus dem Ruder

Meine Gedanken: Angstmacher! Hassschürer! Keine-Ahnung-Haber! Patrioten-Assholes! Könnt ihr euch mal in eure – fast-schon-dunkelbraune – Drecksecke stellen, und euch dafür schämen, dass ihr Butterbrot-Gehirne den edlen Begriff der Anarchie in so einem Kontext fallen lasst? Autor (beim antisemitsichen, europafeindlichen Hass-Und-Angst-Blatt mmnews.de) Michael Mross schimpft sich Wirtschaftsjournalist, Moderator und Dokumentarist. Ist aber wahrscheinlich eher Angsthase, Kleingeist, und ein nationalistischer Vollidiot noch dazu. Über den anderen Autor sage ich nix. Der ist Rechtsanwalt. Und die hass' ich eh alle. 

So.

Bald dann Teil 2. Sehr bald. Nehme ich an.

(Wer den Kontext – oder meine Wut – jetzt immer noch nicht versteht, der kann hier nachlesen, warum der Begriff in den Medien – fast immer –  falsch / missverständlich eingesetzt wird, wie ich den Begriff verstehe, warum ich glaube, dass es sich lohnt einiges klar zu stellen, und nur mal zehn Minuten über die Unfähigkeit der so genannten Leitmeiden mit ihrer Schar an Qualitätsjournalisten nachzudenken; und über das, was die uns immer so vorsetzten, auch.)

Euch allen schon jetzt ein freiheitliches Wochenende; ohne Angst und Schundmedien; dafür mit viel Liebe und noch mehr ​Schnapps ♥

Nachtwächter vs. Lumma

Spider_Jerusalem_by_Nikki_1986

Ich kann mir nicht helfen. Ich halte den Nachtwächter immernoch – und das seit Jahren – für einen der beseeltesten, aufrichtigsten und hasserfülltesten Schreiberlinge im deutschsprachigen Bloggerdorf. Ich sage Dorf, weil 'ne Stadt oder ein Land ist das längst nicht mehr, war es nie, der Kreis wird kleiner, die Vermarkter größer, das Geld mehr und die Gehirne leerer. So ist das. Und das sage ich ganz ohne Wertung. Evolution wertet nicht und HASS auf den ganzen Scheiss habe ich hier im Blog (und anderswo) schon zu Genüge rausgelassen. Mir geht's gerade rein um euer Amüsement. 

Vorgeschichte: Nico Lumma (ihr wisst schon, dieser vermarktete A-Blogger, der schwer überschätze, der eigentlich nie was sagt, dass aber dauerhaft und ausführlich, den dann immer alle liken und verlinken und zitieren, und sein An-Der-Oberfläche-Kratzen als mediale Revolte verstehen, dessen Mainstream-Geblogge einfach nur nervt, der irgendwie zu diesem Dunstkreis von Barcamp-Bloggern und rumgereichten Nixnutzen gehört, der immer so nett lächelt und von allem irgendwie so ein bisschen Ahnung hat, und dessen Texte meist eine kryptische Auflistung von Gedanken zur aktuellen (Web-)Geschehnissen sind, die seit Wochen längt in vielen Indie/Links-Medien ausgesprochen und niedergeschrieben wurden, der diese Inhalt dann immer aufgreift, sie nicht aufwertet, dann damit aber irgendwie immer als Web-Experte durchgeht und mich eigentlich nicht weiter kümmern sollte. Weil er mich nicht die Bohne juckt. Irgendwie gerade aber schon. – Offensichtlich.) jammert. Schon wieder. 

Wie auch immer: Lumma jammert in seinem Artikel: Digitalisierung der Gesellschaft: Eine Generation hat versagt über sich und seine Kumpels, die versagt haben, und warum das eigentlich gar nicht seine Kumpel sind und wir alle Schuld dran sind, dass die NSA ein Arschloch ist und sowas alles. So in etwa. 

Ich las den Lumma-Artikel komplett. Und dachte so: Hä? Nee, da ist mir ein Comment bei dem ja schon so doof.  Dann, so ca. zwei Stunden später las ich, dass der Nachtwächter eine Replik auf das leidige, biedere Lumma-Geheule getippt hat. Hier nämlich. Was soll ich sagen? Nix mehr, in der Replik steht ALLES; was ich dem Lumma auch an den Kopp werfen würde. Aber auch weiterführendes. Sowas wie das hier (als Antwort auf Lummas Ja, die Intellektuellen haben versagt-Gefasel)

Die Intellektuellen… in einer Gesellschaft, die Scharfsinn, bedächtiges Erwägen mitsamt der damit verbundenen Langsamkeit, Gründlichkeit und Bildung verachtet und in der Menschen die medial hochgespülte Dummheit geistiger Stanznieten zum Maßstab ihres eigenen Seins machen, hat “Intellektualität” längst schon keinen Wert mehr. In der Folge erwächst eine gesellschaftliche Führungsschicht, in der man seinen Narzissmus füttert, indem man den akademischen Grad wie eine Zier vorm Namen trägt; einen Grad, den man nur schon dadurch erworben hat, dass man auf das Deckblatt seiner intellektuellen Bankrotterklärung das Wort “Dissertation” geschrieben und eine falsche Eidesstattliche Versicherung als “Eigenständigkeitserklärung” angefügt hat.

Entschuldigung, aber es fällt mir schwer, angesichts solcher markant duftenden Hirnfürze noch sachlich zu bleiben. In der Hirnmassenstanze des contentindustriellen Apparates der breit wirksamen Medien herrscht strikte Antiintellektualität. Wer mir das nicht glauben will, opfere bitte einfach eine Stunde seiner beschränkten Lebenszeit und glotze eine beliebige Spätabend-Talkshow der gehobenen, mit einer Haushaltssteuer finanzierten, quasistaatlichen Fernsehsender der BRD. Wer es dann immer noch nicht merkt, wird auch durch viele weitere Erläuterungen meinerseits nicht mehr erreicht

Ich blöder Affe kann nix, nur rebloggen, ihr solltet dieses Rant-Entertainment-Glantzstück aber nicht verpassen. Daher hier erneut der ganze Link:

#slum #wolkenratzer #tower #of #david

Mitten im Downtown von Caracas steht das größte bzw. höchste Slum der Welt; ein vertikales Shanty Town (Artikel-Verweis: Shanty Towns: Vorlage für urbanes Leben?), wenn man so will. Man könnte den Tower of David nun soziologisch, ethnologisch oder cyberpunkisch betrachten und darüber philosophieren, wie es sein kann, dass es sowas gibt. Das führt mir aber heute zu weit; ich möchte nur eben hier dokumentiert wissen, dass es überhaupt sowas gibt. Drüben bei inhabitat.com habe ich auch noch eine Bildergalerie dazu gefunden: Hier. Irre: Die haben 'nen hauseigenen Taxi-Service (Mopeds) für die ersten 10 Etagen. 

Jedenfalls: Planet Erde. 2013. Jeder siebte Mensch lebt in einem Slum. Schäm dich.

Mach' ich jetzt auch. 

Es wird ernst. Ernster! #RSUKr

Picture-4

Seit dem 1. April diesen Jahres wurden im Rahmen des Umbaus der Bundeswehr von einer Verteidigungs- zur “Interventionsarmee” so genannte Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) gebildet, die für den “Heimatschutz” zuständig sind und bundesweit aus 30 Einheiten bestehen. (Quelle: Freitag.de)

Während wir alle vor den Kisten sitzen um a) entweder keine Werte mehr zu schaffen oder b) um uns unser Hirn weichbraten zu lassen, gibt es 1%ter und Machtmenschen, die schon jetzt weiterdenken, dafür sorgen, dass die Gedankenverbrecher der Zukunft (HIER!), ja schön kuschen, wenn es hart auf hart kommt. Und DAS es hart auf hart kommt HOFFE ich zwar nicht, fühle und glaube es aber schon; auch noch zu meinen Lebzeiten (daher auch – unter anderem – meine, öhm, Aktivitäten in der Eifel; meine Kommunikation mit Menschen, die Ideen UND Pläne haben). 

Ich linke unten noch ein paar Quellen dazu; auch offizielle, hier aber mal in Kurzform, was diese RSUKr-Einheiten alles so können, wozu sie befähigt sind (schon jetzt! Die ersten Einheiten sind in Betrieb!)

  • Es wird bundesweit 30 solcher Einheiten geben; mit einer Mannstärke von 50-250 Mann! In Zahlen: DREIßIG und ZWEIHUNDERTFÜNFZIG! 
  • Die Einheiten werden eingesetzt, wenn (Zitat) organisierte und bewaffnete Aufstände anstehen​ 
  • Oder eben wenn (Zitat) allzu widerstrebende Bevölkerungsteile die innere Ordnung bedrohen

Man könnt' meinen, die meinen mich. Oder dich. Oder uns beide? WTF! 

In einem offiziellen Papier der Bundeswehr steht das hier:

Nach einer Generalklausel der Europäischen Union könnte der Amtshilfe-Einsatz auch beim politischen Generalstreik gegen Versorgungseinrichtungen, gewaltsamen Massenprotesten, sozialen Unruhen sowie Aktionen des zivilen Ungehorsam durch Streiks und/oder Straßenblockaden im Transport- und Energie- oder Gesundheitswesen möglich sein. Mit dieser Ausrichtung böten die neu aufgestellten RSUKr allen interessierten und geeigneten Reservisten Chancen des Engagements.

Engagements? Steht das da wirklich? Gemeint ist: Bürger verprügeln Bürger (im seichtesten Falle!). Und ich WEIß aus sicherer Quelle, dass diese Spacken MASSIVEN Zulauf haben, der Drill den die erfahren ist turbokrass aufs Zuschlagen ausgerichtet, da geht es längst nicht mehr um Deeskalation, es geht darum, die (künftigen) nervigen Bevölkerungsteile möglichst schnell und effektiv mundtot machen zu können, internieren und anketten zu können. Und das mit der klaren Ansage / der Androhung des Mittels der körperlichen Gewalt (die ja in den meisten Köppen der Menschen legitim ist, da vom Staate ausgehend. Diese Idiotenköppe!)

Was positives vielleicht noch zum Schluss? …ich bin nämlich gerade satt und seicht: Das die (you know them!) sowas anleiern…das bedeutet – neben all' der Schrecklichkeit – auch eins: Die haben Angst. Vor uns. Was gut ist; nur müssen wir auch was daraus machen. Und daher meine erneute eindringliche bitte: Lest dieses Buch, lest diese Artikel, schaut euch dieses Projekt an, mach die Fernseher aus (geht zum Fenster und schreit…), die Bücher auf, die Herzen auch, und die Augen erst! Horcht mal in euch rein; und dann sagt mir: Glaubt ihr noch ernsthaft, dass WENN es hier knallt, dass die Revolution mit Töpfen (wie in Island) noch 'ne Chance hat? Glaubt ihr das wirklich? WENN das HIER wer glaubt: Mach' das du Land gewinnst, hier biste falsch, ruf bei RTL an oder bei Springer; und lass mich und uns hier in Frieden.  – Jesses, hat Deutschland S21 schon vergessen? Wissen die nicht, was passiert, während sie alle Fußball gucken

HERRJE! ES IST ZUM AUS DER HAUT FAHREN, taube Ohren, geschlossene Augen, wohin man guckt, im eigenen Wohnzimmer steht ein 40-Zöllner, das tote Huhn liegt im Freezer, und 1x im Jahr an die türkische Riviera ist auch noch drin. Leider. Nur nicht mehr allzu lange. 

Und dann? Dann haben wir zuviel TV geguckt, sind zu fett und zu blöde, die Mediokratie hat gewonnen, Reflektion, Innehalten, Anarchie und Liebe sind längst vergessene Begrifflichkeiten und wurden vom Neusprech-Ministerium in einer Galerie ausgestellt.

Spitze. Sehr spitze. Das alles.

…anbei noch einige Quellen zu dieser unsäglichen RSUKr-Scheisse: 

Empathie: Immer und überall! Oder: Null Toleranz der Intoleranz?

Ich steh da gerade vor einem Problem. Es ist ein sprachliches, ein kommunikatorisches, ein moralisches und ein philosophisches. Die überspitzt dargestellte Kurzfassung: 

Ich schrieb diesen Artikel über den dicken Nazi in der Post, outetet mich auch auf Facebook als klarer Nazi-Hater, verteidigte meine Null-Toleranz-Position gegenüber zwei (mir über die Netzjahre sehr lieb gewordenen ) Menschen und stecke nun anschliessend in diesem Dilemma fest: Wenn ich dem Nazi an sich nicht grundsätzlich kommunikativ und offen – also mit dem Willen mich in ihn hineinzudenken – gegenüberstehe, wie weit weg bin ich dann von meiner eigenen Überzeugung Anarchist und empathisches Wesen zu sein? Gibt es Schubladen die man schließen soll, so für immer, oder hat selbst der nazihafteste Arschlochpenner immer noch ne Chance verdient? Gehe ich anarchistisch-philosophisch an die Sache heran, ist die Sache klar, hilft mir aber in meinem Dillemma kein Stück weiter: Der Typ der dauernd alle nervt (der Nazi) kommt auf ne Eisscholle und darf in den Himmel, oder wir diskutieren bis ins Jahre 2689 mit dem aus, warum er ein Arschloch ist und bald auf die Scholle kommt, wenn er sich nicht schickt. Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten, mehr gibt die Anarchie nicht her (bis auf eine mir bekannte Ausnahme, die ich nicht nennen will, weil ich sie nicht für repräsentativ halte). Hilft mir aber im Alltag wenig, ich lebe nicht ewig, und hab' auch keine Scholle, bzw. keine Gruppierung von Individuuen, die die Scholle anstößt. 

Weiter im Text: Ich disste also meine Bekannten auf Facebook, so a la Gutmenschentum und ihr mit eurer Moral und so. Das tut mir jetzt etwas leid. 

… und im selben Gedanken (und das hier ist wahrscheinlich doch noch mal eher 'ne psychologische Frage/Problematik…) steckt das hier drin: Ja, scheisse noch eins, es ist doch wahr, was ich sage. Nazis gehören in 'ne Schublade, und die wird dann auf 'ne Scholle gesetzt. Auf 'ne ganz große, eiskalte Scholle.  

Nein, schreit der Moralphilosoph aus der Ecke, die müssen alle nach Texas, Knarren rein, Zaun drum, Ruhe im Karton….von welchem Bekloppten von euch habe ich eigentlich diesen Gedanken? Max, Karo, Rolli!? Wer wars? Nein, schreit er,​ die Moral ist ein hohes Gut, die hat Reflektion und Bedächtigkeit verdient, du kannst keine Empathie fordern, wenn du selbst nicht bereit bist, welche zu geben.

WTF! Scheisse mann, ich liebe Philosophie, ich hab' keine Moral, mag dafür aber auch keine Menschen! – Ey Leute, merkt ihr was? Zynismus, Ironie? Hallo? Ich bin der empathischste Mensch den ich kenne! Ihr könnt mich doch alle am Arsch… MOMENT!

Jetzt mal echt, und zwar nicht so abstrakt, sondern recht praktisch: Ich schreibe nur meine Gedanken runter. Und ja: vielleicht kommt mir auch gleich mein Ego, meine vermeintlich fehlende Empathiefähigkeit und mein nazihaftes zweites Ich in die Quere, mag sein. Vielleicht ist es aber auch nur mein ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit (Mein UrUrOpa war Freibeuter. Kein Witz). Oder meine Selbstverliebtheit. Ich weiß es nicht. Sagt es mir. 

Wenn ich diesem blöden Nazi-Sack da in der Post (und der deutschen Post-Soldatin) mit Empathie, einem offenen Herzen und geschlossenem Mund begegnet wäre… anstatt meine Meinung kundzutun und im Beisein von 15 Tummeldeutschen auf den (mich anwidernden) Alltagsrassismus hinzuweisen,… was denkt ihr denn, was zielführender gewesen wäre, wenn das Ziel so definiert ist, dass kein Nazi besser ist, als einer zuviel?

Ich stelle diese Frage ernsthaft, dass ich ein besser Mensch bin als ihr, weiß ich eh. Schublade zu, Affe tot.

…mein liebster Ex-Polit-Blogger sagte eben an Telefon den Satz: Ach weißte, diese ganzen Konsensmenschen gehen mir auf den Sack.

Ist bei mir auch heute so, tut mir auch nicht leid, im Meer schwimmt nämlich jetzt ein Afrikaner um sein Leben, wegen dicken FC-Fans wie dem aus der Post, wegen dir, wegen mir, wegen uns allen. Und mir dann mit unser Sozialsystem und man müsse ja zumindest die Sorgen und Ängste der Leute versuchen zu verstehen kommen,… nee ey, ich weiß es ja nicht. Mediokratie? Angstmacher-Politik? Hallo? Merkt ihr noch was? Der Mensch IST ein empathisches Wesen, davon bin ich überzeugt. Und Bildung und Aufklärung ist wichtig, das wissen wir auch. Man kann aber auch ewig reden – und ja, das ist ein anarchistisches Prinzip, und ich heiße es gut! – und sich selbst auf Facebook schönlesen und den endlosen Konsens endlos suchen. Ich bin für: Position beziehen! Und zwar schnellstens, die (Nazis, Bänker, Postbeamte) haben das längst getan, nennt das Schwarz-Weiß-Denken, ich nenne das Logik.

Sorry, das war jetzt wieder ein Diss. Das wollte ich gar nicht. Ich sage ja: Dilemma. 

….bei mir käm' der Nazi jedenfalls auf 'ne Scholle (Nach mindestens semi-endloser Diskussion, vielleicht freiwillig und befristet. Oder mir noch so 'nem Idioten. Oder auch zwei.) 

Na?

Richtig oder Falsch?