wandern

Doku: Street Dreams

Der liebe Willy möchte einen Kumpel – und die Freundin seines Kumpels – unterstützen und schreibt mir: 

Diese Freundin hat eine wirklich tolle Aktion im Januar diesen Jahres gebracht. Sie machte sich mit einem Handgepäck von 70 lbs (31,8 kg) in einem Kinderwagen für ganze vier Monate auf den Weg quer durch die Staaten zu rennen. Und das ganze ohne Hilfe, dabei hat sie gleich einen Rekord aufgestellt, denn sie ist die erste Frau, die das geschafft hat. Sie ist dabei knapp 3000 Meilen gelaufen. Gemacht hat sie das für einen guten Zweck, sie wollte damit 25.000 $ für den Girls & Boys Club sammeln.

Gedreht hat die Doku Alexander Kreher. Und der hat echt ein Auge für tolle Bilder. Außerdem mag ich Menschen, die sich in solche Extremsituationen begeben. Laufen ist zwar nicht meins, dafür aber wandern. Diese Strecke, die Zoë da glaufen ist, würde ich liebend gerne auch mal erwandern. Allerdings ohne Kinderwagen.

Klasse Aktion, dazu noch für einen guten Zweck; und on top noch tolle Bilder, die bei mir gerade richtiges Fernweh wecken. Da bin ich dabei, na klar. 

Wanderimpressionen 2011 (I)


Geknippst im Naturpark Bergisches Land. Die kalte Frühlingssonne war wärmer, als sie auf dem Foto aussieht. Ich mag das Bergische; ist echt perfekt für 'ne Mini-Tagestour (von Köln aus). 

 

Klassiker: Rund um den Drachenfels. Im Frühjahr ist da sogar fast nix los. Das muss so im März rum gewesen sein. Kleiner Tipp für Alleingänger: Einfach mal die Rheinseite wechseln.

 


Einzelzimmer mit Klima. Ich weiß nicht mehr wo das genau war. Muss aber auch so im März/April gewesen sein. Dieses Zelt war eine der besten Investitionen, die ich in meinem Leben getätigt habe: Leicht, schnell. Und grün. 

 


Typisch Vogesen. So sieht's da überall aus. Enklaven der Ruhe. Idylle zum Anfassen. Einfach 'ne tolle Landschaft. Diese Stille findet man bei uns seltener (zumindest wüsste ich jetzt auf Anhieb keine Gegend in der BRD, wo es dermaßen still ist).

 


Fand ich schön. Wo ich das fand', weiß ich aber auch nicht mehr. 

 


Rückweg vom Petite Ballon aka Kahler Wasen. Ich würd' sagen: Für ein Mittelgebirge eine durchaus mittelschwere Tour mit leicht alpinem Charakter. 

 


Ausblick vom Grand Ballon aka Großer Belchen (glaube ich). 

 

Da hab' ich mich etwas länger aufgehalten. Eine ganze Nacht, um genau zu  sein. Totenstille, keine anderen Naturfreunde, weder am Tage noch in der Nacht. Eine Frischwasserquelle sprudelte 10 Meter weiter. Dazu diese Aussicht und 'nen leckeren Wein aus der Region. So habe ich in meinen 30. Geburtstag reingefeiert. Schöner hätt's nicht sein können. An diesem Platz führte ich auch meine erste – sehr intensive – Unterhaltung mit einem Uhu. Der konnt' auch Happy Birthday singen.  

 

Durchs Weserbergland, in den Solling, bis zum Steinhuder Meer. Pisswetter, tolle Wanderung! 

 


Ein Schloss, nahe des Eifelsteigs, bei Linz. 

 

Merkwürdigkeiten am Rande des Weges. Somewhere im Rhein/Main-Gebiet. 

 


Saisonale Spezialität im Solling: Riesen-Currywurst :)

 


Auch auf Santorini gibt es Wanderwege.

 

Mein treuester Begleiter in diesem Jahr. Zumindest auf Tages- und Wochenend-Touren. 

 


Perfekter Wanderweg an einem Waldrand in der Südeifel. Dazu das Wetter und eine Weinschorle. Berauschend.

 


Ein Zettel in einer Schutzhütte im Weserbergland. 

 

Gevatter Rhein. Geknippst, als ich aus Bingen mit dem Schiff den Rhein hinauf fuhr, dieses aber in Koblenz wegen japanischer Überfüllung verlassen musste. 

 


Gesichtskunst, irgendwo im Elsass. Der Aschenbecher ist der Schönheitsfleck. 

Noch ist das Jahr nicht rum! Teil II zwei folgt. Irgendwann. 

You need special shoes for hiking – and a bit of a special soul as well.  ~Terri Guillemets

Ein Leben in Bildern: Christopher McCandless


Knaller. Man mag ja von Christopher McCandless und 'seinem' Film Into the Wild (Eigentlich ein Sean Penn Film) halten was man will. Die Bilder, die ich eben auf einer Website zu seinem Gedächtnis entdeckte, sind einfach umwerfend. Für die Nixwisser unter euch, hier mal eben der Wiki-Text zu Christopher:

Christopher „Chris“ Johnson McCandless (* 12. Februar 1968 in El Segundo; † (vermutlich) 18. August 1992 in Denali Borough; auch „Alexander Supertramp“ genannt) war ein junger Abenteurer bzw. Aussteiger. Jon Krakauers Buch In die Wildnis (Into the Wild) und Sean Penns gleichnamige Verfilmung machten ihn bekannt. McCandless zog mit minimaler Ausrüstung durch die USA. Er starb in einem abgelegenen Gebiet Alaskas an Auszehrung, möglicherweise aufgrund einer Vergiftung.

Ich mag das Buch lieber als den Film; auch wenn dieser recht nah an der Romanvorlage dran ist. Über Christopher hat sicher jeder Backpacker /  Trekker / Aussteiger seine eigene Meinung. Ich hab' auch eine. Dazu komme ich gleich. Zunächst noch eine Anmerkung zu den Bildern, die euch nach dem Klick erwarten: Diese Bild, auf dem Chris vor seinem Magic Bus (in dem er auch starb) sitzt, ist wohlbekannt. Viel spannender finde ich die Original-Notizen aus seinem Tagebuch. An Tag Nummer 100 feiert er sich noch selbst. Das er so lange in der Wildnis überlebt hat (die nebenbei bemerkt gar keine richtige Wildnis war: 20 Meilen weiter gibt es einen riesigen Highway). Auch wenn er schon dort vermerkte, dass er in der weakest condition seines Lebens war. An den Tagen 109, 110, 111 und 112 ist er noch in der Lage einen gerade Strich auf's Papier zu bringen. Bei Tag Nummer 113 hat es dann nur noch zum Eintragen der Tageszahl gereicht.

Noch was zum Bild hier oben (welches gleichzeitig die Schluss-Szene des Films darstellt): Es ist ein Selbstportrait von Chris. Einige Tage (oder Wochen) vor seinem Ableben. Und – wie erwähnt – man kann von dem Kerl und dem Film halten was man will (auch ich sehe einige Aspekte durchaus kritisch), aber dieser Gesichtsausdruck auf dem Bild…  Freiheit. Gleichmut. Unbekümmertheit. Man weiß es nicht. Und wir werden es auch nie erfahren. Das ist nämlich das tolle daran. 

Ich finde. Ein Leben welches so früh endete, mit 24 Jahren…ein Leben das so gelebt wurde.. ist keinesfalls wertiger, als irgendein anderes. Ich für mich – sechs Jahre älter als der andere Chris zu seinem Todeszeitpunkt – kann nur sagen: Lieber mit 34 in der Wildnis vom Bär gefressen werden, als mit 84 einsam, alleine uns unaufgeregt im Spital zu Ende vegetieren. Wenn ich morgen sterbe, hatte ich ein gutes Leben, hab' nix ausgelassen und bereuen tu' ich auch nichts so richtig. Wenn das mit 84 auch noch so ist, suche ich mir einen passenden Bären aus. Ganz sicher. 

No longer to be poisoned by civilization he flees, and walks alone upon the land to become lost in the wild. Christopher McCandless,  Mai 1992 

Delphi Optics – AR-GPS-Outdoor-Brille

(Hier ist ein echt total gutes blip.tv-Video zu sehen. Aber nicht für die Feedleser unter euch;) 

Brillen sind mein Ding. Outdoor ist mein Ding. Augmented Reality ist mein Ding. Wenn da also jetzt so 'ne Konzeptstudie daher kommt, die alle drei Themen unter einen Hut bringt, kann ich nur sagen: Want one! Und zwar geht es um eine Augmented Reality-Outdoor-Brille, die so einige spannende Features am Start hat. Bevor ich jetzt lang und breit erkläre, was das Dings alles kann, schaut euch doch einfach mal das Video an. Flott auf den Punkt gebracht könnte man sagen: Das Teil vereinigt viele Eigenschaften eines GPS/Navi-Gerätes, eines Smartphones und einer Brille. Klingt merkwürdig, sieht aber trotzdem scheisse aus. 

…es gibt ja so Outdoor-Aktivisten, denen moderne Werkzeuge nicht in die Trekking-Tüte kommen. Ich halt's da wie folgt: Alles was nötig ist: Gerne rein damit!  Alles was zu schwer ist: Raus damit!

Gratwanderung

Ob das nun wirklich der scariest hike in the world ist, kann ich so leider nicht bestätigen. Zumindest auf den mir bekannten Wanderrouten deutscher Mittelgebirge hab' ich sowas noch nicht entdecken können. Zwei Sachen: 1. Die Musik ist dermaßen unpassend, dass es weh tut. Am besten macht ihr dazu den Ton aus, oder irgend' 'ne Ambient-Musik an. Dann wirkt das gleich ganz anders. 2. Ja, ich würde (mit Sicherungen) diesen Trail liebendgerne mal ausprobieren. 

…und da dieser Weg in Spanien zu finden ist, schliesse ich nicht mal aus, dass ich den in diesem Leben auch noch mal erwandern werde. Die Frage ist nur: Welche intelligente, hübsche, naturverbundene Frau geht dann da mit Stormtrooper-Helm auf'm Kopf mit mir drüber?  

Wanderausrüstung: Damals und Heute

Ja. Schon wieder Wander-Content. Das liegt daran, dass ich derzeit nicht so wirklich ans Laufen komme. Erstens ist mein Knie etwas lädiert (Meniskus, nächste Woche hole ich mir 'ne Überweisung für's MRT), und zweitens ist das Wetter jetzt ja auch nicht soooo dolle (Jaja, es gibt kein Schlechtes Wetter, ich weiß es ja). 

Oben auf der Grafik sehen wir die Entwicklung von Wandern/Camping-Equipment von damals bis heute. Drei Entwicklungen begrüße ich sehr: Das Zelt, den Rucksack und den Schlafsack. Die anderen Dinge haben sich natürlich auch total toll entwickelt. Ich persönlich ziehe daraus aber keinen Vorteil für meine Touren: Ich besitze bis heute weder ein Navi noch so eine Superhelden-Uhr, die mir alles anzeigt, was ich nicht wissen will. Ich navigiere (wenn nötig) eh mit 'ner Karte und einem Kompass. Ganz wie zu Opa's Zeiten.

Trotzdem spannend, was sich so alles getan hat. Was fehlt: Schuhe, die mal fast nix wiegen, dafür aber alles können, was ein ordentlicher Wanderstiefel auch kann. Das wär' mal ne Erfindung. Nano-Tech wird's schon richten. Hoffentlich. 

Tolle Blogs: Brian’s Backpacking Blog


Lange war es ruhig in der Rubrik Tolle Blogs. Bis jetzt. Denn nun hab' ich 'ne echte Perle für die Wanderbegeisterten unter euch (schon komisch: Hier schauen mittlerweile knappe 20.000 Menschen jeden Monat rein und gucken sich meine Wander-Inhalte an. Ich weiß aber nur von einem, der meine Leidenschaft teilt. Da stimmt was nicht. Was macht ihr denn so, wenn schönes Wetter ist? Außer Blödsinn?).

Zurück zum Thema. In meinem Feedreader befinden sich mittlerweile an die 15 Wander/Hike/Outdoor-Weblogs, die ich regelmäßig lese. Alle haben ihren eigenen Stil, sehr oft sehr individuell und nix für den Massen-Wander-Markt. Bei Brian ist das etwas anders. Der haut Tipps raus, die eigentlich jeden Outdoor-Freund begeistern müssten. Zum Beispiel hat der 'ne Menge Content zum Thema Gewicht sparen am Start. Hier ein Beispiel: Miniatur-Plastiktaschen aus XXL-Strohhalmen:

Einfach spitze! Und: Ja, ich bin auch so ein Gewichtspar-Freak. Ich rechne vor jeder Tour auf das Gramm genau aus, was mein schmächtiges Kreuz denn alles so herumschleppen muss. Und dann fange ich jedesmal an, zu überlegen, was ich eigentlich wirklich brauche. Und siehe da: Es wird von Tour zu Tour weniger. Für 'ne Mehrtages-Tour liege ich derzeit bei etwas über 16 Kilogramm. Inklusive Wasser. Ich hab' schon von Leuten gehört, die die einzelnen Borsten aus ihrer (abgesägten!) Zahnbürste ziehen,um 0,05 Gramm an Gewicht zu sparen. Und auch hier wieder: Ja, ich kann's sehr gut nachvollziehen und halte das höchstens für ein klein wenig bescheuert.

Neben den Gewicht-Spar-Tipps, gibt es aber noch viele weitere Dinge zu entdecken: Ratschläge zum Equipment, Ideen zur Verkostung, Produktreviews, Hunde als Wasserträger (want one!), die lautesten Trillerpfeifen der Welt, und noch viel viel mehr.

Das ist so ein Weblog, wo ich bei wirklich jedem Artikel einen kleines Yeay von mir gebe. Weil ich genau weiß, dass der Inhalt super ist und ich den Artikel ganz sicher mit Begeisterung lesen werde. Selbst ihr 19.998 Nicht-Wanderbegeisterten solltet da mal reinsehen. Warum? Weil draußen nie verkehrt sein kann. Jedem Menschen dem es möglich ist, einige (Kilo-)Meter durch Wald und Wiesen zu laufen, der sollte das tun. Der Planeten wäre weitaus friedlicher. Davon bin ich fest überzeugt.

Quotes about Nature

(Bild: Von mir

Auf meinen Wanderungen habe ich immer ein kleines Büchlein mit dabei, in dem ich Gedanken notiere, die mir während der Anreise, während der Wanderung, oder während der Abreise so durch den Kopf gehen. Ach stimmt…ich hab euch sogar mal daran teilhaben lassen….hier war das. Das waren aber definitiv Anreise-Gedanken, der Aggro-Grad nimmt parallel zu den erlaufenen Kilometern ab ;) 

In dem Büchlein stehen jetzt aber nicht nur solche leicht negativen Gedankenergüsse, sondern durchaus auch mal etwas philosophischeres. Oder auch mal was kritisches bis selbstkritisches. Neulich – nachdem ich mal wieder in meinen gedachten Gedanken geblättert habe-, hab' ich mir überlegt, dass ich den einen oder anderen Einfall eigentlich mal ausformulieren und hier einstellen könnte. Da ich mir aber nicht anmaße, den Durchschnitts-Intellekt meiner Leserschaft abzuschätzen, beginne ich diese (sporadische) Artikelserie mal mit einigen Worten, die zwar nicht von mir stammen, mir aber durchaus viel bedeuten, weil man auf diese sehr gut aufbauen kann; selber Vergleiche heranziehen kann. Und: Weil sie einfach wunderschön sind:

When the oak is felled the whole forest echoes with its fall, but a hundred acorns are sown in silence by an unnoticed breeze. (Thomas Carlyle) 

Jeps, in englischer Sprache macht das echt was her. Übersetzten käme einer Vergewaltigung gleich. Für euch probiere ich es trotzdem mal. Wehe ihr lacht! 

Wenn eine Eiche gefällt wird, hört man das Echo ihres fallens im ganzen Wald, doch hunderte von Eicheln werden von einer fast unbemerkten Brise gesät. 

Hach. Schön. Und das von einem Arschloch  Rassisten Katholiken. Mehr in Kürze…