dystopie

Kurzfilm: Outside

Lange ist's her, seitdem ich das letzte Mal einen tollen Kurzfilm entdeckt habe. Jetzt isses aber endlich mal wieder soweit: Outside heißt das gute Stück; und folgende  Menschen zeichnen sich für die tolle Idee des Movies verantwortlich:

Produzent: Eddie Robson. Director: Thomas Wightman. Geschrieben von: James Roper, Rob Bailey & Thomas Wightman. Kamera: Phil Wood. Sound Design: Marcus Alexander. Musik: Janek Schaefer. Cast: Insider: Regan Bevons. Apprentice: Maeve Rendle. Artist: Terry Naylor

Ich erwähne die alle explizit, weil die alle ihr Handwerk verstehen. Worum es geht?

Three lives are connected in a world whose inhabitants predominantly prefer the secure realities of an implicit inside world to that of the physical world.

Knaller! Knaller, allein schon wegen der Perspektive. ICH (bekennender Transhumanist) stelle mir immer ab und zu mal vor, wie die (digitale) Welt nach dem Mindupload denn so aussehen könnte. Die Idee des Film packt mich deshalb so sehr, weil  ich mir ehrlich gesagt kaum Gedanken darüber gemacht habe, was denn eigentlich mit dem Offline-Planet so passieren mag, wenn wir alle eindigitalisiert wurden.

Klar, an einigen Ecken des Webs habe ich ellenlange Diskussionen darüber geführt, warum denn der Mindupload erstmal nur für wohlhabende (besser: steinreiche) Menschen zu haben sein wird (Ganz einfach: Neue Technologien sind meistens erst mal sauteuer). So gut wie nie habe ich aber daran gedacht, was passiert, wenn sich plötzlich 99% aller Erdlinge eine Konvertierung in eine bessere digitale Welt leisten könnten.

Ich bin aber auch davon ausgegangen, dass der Zeitraum der globalen Mindupload-Bewegung, mit der endgültigen Eroberung des Weltraums zusammenfällt und wir dann alle völlig verchipt in einem Super-Rechner um einen Saturnmond kreisen. Was natürlich reine Utopie ist. Daher: Ein wirklich toller Gedankenansatz der Filmemacher! Ich bin begeistert (und werde darüber nachdenken müssen, was man mit der Welt anfängt, wenn endlich keiner mehr da ist, der sie kaputt machen kann). 

Ein radikal-pessimistischer Leitfaden für die nächsten 10 Jahre


(Bild: Festplatte, passte gerade)

Ich steh' ja auf so 'ne Scheisse: Dystopie, Depression und dunkle Zeiten. Warum? Das kann ich euch sagen: Weil sich das Jetzt und Hier dann umso besser anfühlt und wir alle zusammen merken: Es geht ja noch besser! …gerade in Zeiten voller Sonnenschein, Sommersonne und in friedlichem Miteinander. Korea anyone? Schluss mit der Ironie, das hält ja doch keiner aus.

Auf der Homepage von The Globe and Mail hat Douglas Coupland einen wunderbar-pessimistischen Leitfaden für die nächsten zehn Jahre gepostet. Hier einige Auszüge: 

  • Expect less. Not zero, just less.
  • The middle class is over. It's not coming back
  • Something smarter than us is going to emerge
  • IKEA will become an ever-more-spiritual sanctuary
  • Your dream life will increasingly look like Google Street View
  • You'll spend a lot of time shopping online from your jail cell
  • The built world will continue looking more and more like Microsoft packaging
  • “You” will be turning into a cloud of data that circles the planet like a thin gauze

War ja klar, dass mir der letzte Punkte der Liste am Besten gefällt. Wobei ich nichts wirklich negatives sehe, wenn ich mir vorstelle, dass wir alle in eine Cloud-Daten-Maschine hochgeladen werden um anschließend für Immer und Ewig (bzw. 5 Milliarden Jahre lang) wie eine Mullbinde um den Planeten Erde zu kreisen.

…mit der richtigen Mukke, passenden Genussmitteln und vielen lustigen Menschen… warum denn nicht?

Kurzfilm: Codehunters

Jeps, passt ziemlich exakt in meine Kragenweite: Futuristisch, dystopisch, spannend, actiongeladen und lustig brutal. Hier ein Auszug aus der Videobeschreibung:

Codehunters was created by the awesome Ben Hibon for MTV Asia and was broadcast as both a standalone short film and used to brand the MTV Asia Music Video Awards

Lustig: In den Kommentaren zum Kurzfilm wird bemängelt, dass das Movie ja so aussehen würde, wie das Videospiel "Borderlands". Allerdings ließen sich die Borderlands-Macher von diesem Kurzfilm inspirieren. Und nicht umgekehrt. Zurecht, würd' ich meinen. Klasse, das Teil. Ich mag' die Kaugummigranate.

Was ist eigentlich „Dystopie?“

Aufgrund der Frage eines Ex-Kollegen, ("Was ist denn eigentlich Dystopie?") möchte ich den Begriff nun mal etwas näher beleuchten. Bzw. eigentlich reicht es ja, den Wiki-Link dazu hier einzukleben.

Wir wären hier aber ja nicht im DokBlog-Raumschiff, wenn ich dazu nicht noch die eine oder andere Spitzfindigkeit im Gehirns rumfliegen hätte. Schauen wir uns doch zunächst mal an, was Wikipedia zu dem Begriff "Dystopie" meint. Und danach überlegen wir uns dann zusammen, ob man Dystopie nicht mit "Blick aus dem Fenster" gleichsetzten könnte?

Laut Wiki wären das hier einige Merkmale eine Dystopie: (Ich habe fett markiert, was mich stutzig macht…)

  • ein von der Oberschicht regierter Staat mit wenigen demokratischen Idealen, wenn überhaupt.
  • Soziale Schichtung, wobei die Gliederung der Gesellschaft in soziale Klassen streng definiert ist und ebenso streng durchgesetzt wird.
  • staatliche Propaganda und ein Bildungssystem, das die meisten Bürger in die Anbetung des Staates und seiner Regierung nötigt und ihnen die Überzeugung aufzwingt, das Leben unter dem Regime sei gut und gerecht
  • permanente Überwachung durch die Regierung oder ihre Behörden.
  • Abwesenheit oder aber vollständige Kooptation einer gebildeten Mittelschicht (z. B. Lehrer, Journalisten, Wissenschaftler), die in der Lage wäre, das herrschende Regime zu kritisieren
  • militarisierte Polizeikräfte und private Sicherheitskräfte.
  • die Verbannung der natürlichen (biologischen) Umwelt aus dem Alltag.
  • Konstruktion fiktionaler Ansichten über die Realität, die der breiten Masse aufgezwungen werden.
  • vorgetäuschte Rivalität zwischen Gruppen, die in Wahrheit ein Kartell bilden.

Na? Was ist nun eine "Dystopie"? Ich meine: Wenn ihr auch im Jahre 2010 lebt, und auch in dieser so-called "Republik" euer Leben bestreitet,…

….dann schaut mal aus dem Fenster!!!

So 'ne Scheisse.

Jason Hawkes – Schädelspalter!

Irre. Wie Bilder einem so auf die Schädeldecke drücken können, ne? Der helle Wahnsinn. Echt jetzt. Eigentlich könnte ich jetzt noch einen ziemlich ziemlich ziemlich großen Schwall von Superlativen hier reinpacken; der Druck im Kopp würde trotzdem nicht weniger werden. Auch könnte ich versuchen, die Bilder von Jason Hawkes mit Worten zu beschreiben. Das ist mir aber schlicht nicht möglich. Weil: Solche Aufnahmen bedürfen keiner Erklärung. Die kloppen einem so schon zu Genüge im Gehirns herum.

Eine Assoziation sei mir aber dennoch gestattet:

Babylon! ( …wenn auch nicht alle Bilder zu dieser Assoziation passen)

Burn it, Baby!


Die Gazprom Armee besetzt Madagaskar!

Ein Geschwader WAL-MART- Mechs und zwei Divisionen der GAZPROM-Armee überrannten heute morgen die letzten Truppen des Daewoo-Kombinats. Die faktische Herrschaft der Insel Madagaskar hat nun der VISA-Konzern übernommen. Die Grenzen wurden geschlossen und Arbeitslager eröffnet. Viel Spaß am Strand!

So – oder so ähnlich -, könnte eine Newsmeldung lauten, sollte es einmal zum Kampf der Multis kommen. Und damit es nicht so weit kommt, gibt es so tolle Künstlergruppen wie "PSJM", die uns Heute schon unsere Fratze von Morgen unter die Nase reiben. Wunderbar was die Spanier da so machen. cipha hat mehr Background-Infos zu der Installation "Corporate Armies":

zum einen ist es seit juli 2007 vom russischen parlament genehmigt, dass gazprom eine private sicherheits-armee unterhalten darf und zwar zum “schutz vor terroristen”, aber eigentlich eher zur verteidigung des eignenen monopols. so entstand die “politische fiktion” corporate armies. das video selbst zeigt schliesslich, wie die welt aussehen würde, wenn marketing und totalitarismus ein dystopie erschaffe, in der der kapitalismus ohne jede regulierung stattfindet. zur installation selbst gehören auch dreidimensionale roboter-mechs, die die ironie der “cash-milking entertainment-industry” repräsentieren

Jo. Na dann: Tolle Sache!


Zukunftsmedizin: Christian Kesler


(Da mein Namensvetter meine Mail nicht beantwortet hat, habe ich ihm nun einfach das Bild geklaut; so geht das. Ich hoffe er ist mir nicht böse deshalb;)


Irgendwann erstelle ich mal ein Best-Of-Zukunftsmedizin-Posting. Allerdings eine "German-Edition." So viele tolle Künstler aus hiesigen Gefilden habe ich mittlerweile zusammengetragen; echt der Wahnsinn. Land der Dichter und Denker….von wegen: Land der Futuristen und Dystopen sollte es heißen.

Die Concepts von Christian sind ebenso ansehnlich wie seine Matte Paintings. Auch wenn sein Portfolio nicht allzu groß ist, so kann man doch gut erkennen wo seine Vorlieben und Talente liegen: Düstere Stimmungen die warm ums Herz machen. Oder so ähnlich. Ich bin beeindruckt. Auch von seinem Wirbel-Video.


Dieses – sowie weitere Arbeiten-, von Christian Kesler findet man hier: chrike.de
Mehr Zukunftsmedizin? Bidde!

Stalker – Komplett bei Google-Video!

Klasse. Ich lese gerade  das Weblog des talentierten Mr. Ellis. Warren Ellis. Und was hat der Gute da aktuell video-gebloggt? Ja  Meih!  Den Film "Stalker" des sowjetischen Regisseurs Andrei Tarkowski.

Was tippsel ich hier? Kennt ihr doch? Oder? Ich für meinen Teil könnte auch auf die originale DVD-Version von 1978 (also der Film, nicht die DVD) zurückgreifen. Ein echter Klassiker. Ich hab ihn bestimmt 5 mal gesehen. Klar, zäh ist der schon, man muss halt durchhalten; dann erst entfaltet sich die wahre Größe eines DER  Meisterwerk der düsteren Filmgeschichte. Um was es geht? Na um die Zone!!! Hier mehr. Passend dazu empfehle ich definitiv die Lektüre von "Picknick am Wegesrand" von Arkadi und Boris Strugazki. Eine unfassbar dichte Dystopie-Science-Fiction. Auf diesem Roman basiert der Film.

In diesem Falle ist es auch ziemlich wurscht was man zuerst macht: Lesen oder gucken. Beides klasse. Cyberpunk-Dystopia-Alert vom aller aller feinsten!  Und jetzt, free 4 all bei Google-Video. Spiiitze…! ;)

Gefunden bei: warrenellis.com
Hier der direkte Link: video.google.com
Und hier ist es, das Meisterwerk: