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Anarcho-Gold: Jiddischer Anti-Polizei-Song aus den 50ern

An_ihren_Hueten

(Bild: Zeitgenössische Karikatur über das politische Leben des Jahres 1848 aus dem Satireblatt Kladderadatsch. Sie zeigt, wie populär das politische Schlagwort Anarchist geworden war. Quelle: dadaweb.de)

In Zeiten von Israel und ISIS (grandioser Opener, ich weiß es) tut sowas doch mal richtig gut: Ein Jiddischer Anti-Polizei-Song aus den 50er Jahren. Mag ich. Kurz was zum Hintergrund; ich weiß leider nicht so viel über den jüdischen Anarchismus (bis auf das die Freunde nicht so viel vom Anarchopazifismus gehalten haben), werde aber an diesem Sabbat noch mein Wissen erweitern:

Eine Strömung des jüdischen Anarchismus, zum Beispiel vertreten von Bernard Lazare, entstand aus den Erfahrungen verschiedener antisemitischer Pogrome des späten 19. Jahrhunderts. Die auch als ‘anarchistischer Zionismus’ bezeichnete Idee war ein jüdisches Gesellschaftssystem ohne Staat. Durch die Zusammenarbeit mit zionistischen Sozialisten wurden viele jüdische Siedlungen in Palästina (Kibbuzim) unter britischem Mandat nach anarchistischen Vorstellungen organisiert.[18] Weitere Denkrichtungen entstanden durch die Verbindung von anarchistischen Ideen mit anderen religiösen Denktraditionen, wie beispielsweise dem Islam, dem Buddhismus und dem Hinduismus. (wiki)

Spannend.

Zum Bullenmord von Burghausen

Unbenannt

Jetzt geht es nicht mehr anders. Ich hatte mir für 2014 eine Rant-Pause verordnet, ich mag nicht mehr soviel schimpfen, und immer oft den ersten Stein werfen, weil ich… Ihr wisst schon. Hat bisher gut geklappt, der Grund dafür ist meine neu gewonnene Zeit (3-Tage Woche), das daraus resultierende Plus an Selbstbestimmung, und ein ganz bestimmtes Steinebaumädchen hat auch einen Anteil daran ♥.

Nun aber langt es mir. Auf Facebook, auf  SpOn, in den üblichen Moralapostel-Blogs kann man nachlesen, dass in Burghausen ein beknackter Bulle einem Gras-Dealer offenbar grundlos in den Kopf geschossen hat und der Mann an Ort und Stelle verstorben ist. Vor den Augen einiger Minderjähriger. Hier ein Auszug aus einem nicht näher genannten bayrischen Online-Portal: 

Im oberbayerischen Burghausen hat ein Polizist einen 33-jährigen Drogendealer erschossen. Der Mann wollte gerade weglaufen, als ihn ein Schuss in den Hinterkopf traf. Der Verletzte starb noch am Einsatzort. Der Polizist sagt, er habe nur die Beine treffen wollen.

So weit, so scheisse. 

Der Diskurs war vorprogrammiert. Das reicht von Na wenn der gegen Gesetzte verstößt, selbst Schuld! bis hin zum himmelschreienden CDU-Konservativen, der in seinem Hinterwälder-Dorf plötzlich den Rebell in sich entdeckt und von polizeilicher Willkür fabuliert. Jeder Hinz und Kunz ist empört, wie kann es denn sein, dass da ein Cop einem Mann, der offensichtlich keine Gefahr darstellt, einen Kopfschuss verpasst? Wie kann es sein, dass in Deutschland Menschen auf offener Straße am helllichten Tage von der Staatsgewalt hingerichtet werden?

Das kann ich euch sagen: Weil ihr – bzw. die Mehrheit der deutschen Bürger – JA sagt zu Unrechtsgesetzten, die Menschen mit Gewaltpotential und dem Willen zum Unrecht-Tun rekrutieren, JA sagt zu einer Gesellschaft, in der Bürger Bürger töten, JA sagt zum Gewaltmonopol der Staatlichkeit, welches jedes Jahr nachweisbar mehr Verbrechen und Gewalt ausübt, als das Volk selbst, JA sagt zum Status Quo. 

JA sagt zu all' der Repression, der Gewalt, der Überwachung. JA sagt, zu einer Merkel, die uns den Krieg nach Europa trägt. JA sagt zur Abgabe der eigenen humanistischen Verantwortung (völlig egal wo ihr euer Kreuz gemacht habt, ihr HABT es ja gemacht!) (Ich auch, mit Ansage, dass es das letze mal war!) JA sagt, zu dem Gedanken, dass irgendwer besser entscheiden kann was gut für euch ist, als ihr selbst! JA sagt, dass ihr Dritte (mit Knüppeln!) benötigt, um Konflikte zu lösen.

Und weil ihr – bzw. erneut die Mehrheit der deutschen Bürger – NEIN sagt. NEIN zur anarchistischen Alternative und mich einen Utopisten schimpft, wenn ich diese propagiere. NEIN sagt zur Freiheit, NEIN sagt zur Selbstbestimmung, NEIN sagt zur wohlmöglich letzten Idee, die den Karren noch aus dem Dreck reißen könnte. 

Wisst ihr was? Ich sage NEIN! NEIN zum Staat, NEIN zu den Bullen, NEIN zu den Steuern mit denen Krieg propagiert wird, NEIN zu einer Gesellschaft, in denen Menschen die Legimitation zur Ausübung von Gewalt gegen andere erteilt wird. 

Ich kann aber auch JA sagen. JA zum Widerstandsrecht

Das Widerstandsrecht ist allgemein ein naturrechtlich bzw. durch ein positives Gesetz statuiertes Recht jedes Menschen, sich unter bestimmten Bedingungen gegen staatliche Gesetze oder Maßnahmen aufzulehnen bzw. ihnen den Gehorsam zu verweigern.

Muss erst der Russe kommen, damit hier irgendwer überhaupt noch irgendwas merkt? 

Ich befürchte: JA! Und vorher immer schön diskutieren, Konsens schaffen, sich über schießwütige Cops ereifern. – Nee, ist klar.

Soweit von mir dazu.

Wenn was ist: Ruft doch die Cops an! 

Stellungnahme der IAF zur Europawahl

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  • Anmerkung: Bild: Nur so, von Scott Cole. / IAF = Internationale der Anarchistischen Föderationen. 
  • Anmerkung 2: Die Stellungnahme der Internationale der Anarchistischen Föderationen war bereits vor der Europawahl am Start. Die deutsche Übersetzung (durch das FdA) gibt es allerdings erst seit gestern.
  • Anmerkung von mir: Ich hau' euch die Stellungnahme nun nicht komplett um den Kopf, ihr könnt die ganz unten (nach dem Klick) selber gerne komplett nachlesen. Hier ein Appetizer: 

Anarchisten widersprechen dem Denkansatz von Oben nach Unten, welchen der Staat und linksgerichtete Parteien verfolgen. Wir müssen die nicht hierarchische Form und Methode der Organisierung vorantreiben. Die zukünftige Organisierung der Gesellschaft, wie wir sie uns vorstellen, ist eine von Unten nach Oben, basierend auf Gruppen, welche sich föderieren und international koordinieren, unabhängig von jeder jetzigen staatlichen Struktur, egal ob auf nationaler oder europäischer Ebene. Dies beinhaltet jeden Bereich des wirtschaftlichen und sozialen Lebens wie die Produktion, Verteilung und Konsumierung von Gütern und die Bereitstellung von Dienstleistungen wie ein Gesundheitssystem und Bildung. Wir müssen die Kontrolle über unsere eigene Bildung übernehmen, so dass sie uns hilft unsere Emanzipation von autoritären Ideologien, wie Religionen, Nationalismus oder Führerkulten, voranzutreiben.

Um dieses Ziel der gesamten politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Veränderung zu erreichen, müssen wir weiter die internationalen Netzwerke und Koordinationen verstärken, die wir bereits haben. Wir müssen konkret dort aktiv werden, wo wir leben und arbeiten und dies in eine globale Strategie einbringen. Sich eine solche Strategie auszudenken, um erfolgreich gegen die globale Macht der Unterdrückung und Ausbeutung vorzugehen, ist keine einfache Aufgabe. Jedoch ist es notwendig und es gibt eine Menge von Schritten, die wir gehen können. Diese Schritte können von all denen gegangen werden, die eine neue Gesellschaft erschaffen wollen, unabhängig in welchem Land sie leben. Wir sind alle ähnlichen Angriffen ausgesetzt, daher können wir eine gemeinsame Strategie haben, welche auf die jeweiligen lokalen Umstände angepasst werden kann

WORD! Auch was da sonst so steht: Meist bin ich dabei und dafür; und das Wort Utopie streiche ich so ganz langsam mal aus meinem Sprachgebrauch. Wenn man etwas immerzu so nennt, bleibt es ja das, weil man es ja immerzu so nennt. Verstehter? Ich will aber mehr. Viel mehr. Und ganz schnell am liebsten auch. 

Europa. Ich liebe dich.

Unbenannt

Europa. Ich liebe dich. Ich liebe auch Amerika, Afrika, und Asien. In Australien war ich noch nicht, ist aber sicher auch ganz nett; und die Antarktis wird ja eh bald vom Bären gefressen. 

Ich hasse Europa. Beziehungsweise die Menschen, die bei einer entscheidenden Wahl tatsächlich das Christenpack wieder ganz nach oben setzten. In anderen Ländern sind es neben den Christen dann eben die Nationalen; oder die bekennenden Menschenfeinde a la Front National. Wie kann man nur. Konservative, Rechte, Religiöse, Geldsäcke. Die wählen sie. Und das sind erwachsene Leute, die da hingehen. Ich hab's ja gesehen! 

Ich wünschte mir ein Europa ohne Nationen, ohne Parteien, ohne territoriales Kindergartengewichse, ohne Grenzen. Eins, in dem wir alle regional-global leben und wirtschaften können. In dem der Nachbar immer der beste Freund ist. In dem Kultur Mittel zur Selbstbestimmung wird, in dem Selbstbestimmung zur Selbstverwaltung wird, in dem Industrien und Märkte lokal begrenzt agieren und sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, nicht an denen des Euros.

Ich bin so europäsich, europäischer geht es gar nicht. Griechenland, Spanien, Slowakei, BeNeLux, Frankreich, Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Malta. Kenn ich. Und hab mich immer als Kölner gefühlt, als ich dort war. Genau so wie ich mich in Köln schon immer als Grieche, Spanier, Slowake, Belgier, Franzose, Österreicher, Schweizer, Däne, Schwede, Norweger. Italiener, Liechtensteiner , Luxemburger, oder Maltese gefühlt habe. Nationen, Grenzen, Territorien. Ich hab' das nie kapiert, werds auch nie; das sind doch nur läppische Gedankenkonstrukte. Wie kann man als vernunftbegabtes Wesen auf so einen Humbug hereinfallen!? Wir fliegen auf den Mond! Wir spalten Atome. Wir haben das Internet erfunden. 

Und dann so: Fußball WM; der Franzose ist der Baguettefresser, der Italiener wieder Itaker und alles ist wieder wie vor 2500 Jahren bei den Römern. Brot, Spiele, Herrschaft, Kriege, Hass, Blut, Ehre. Ein ewiger Kreislauf. 

Und wenn wir alle wie die Schafe alle Jubeljahre ein Kreuz machen – oder einen Knopf drücken – , wird das nicht anders werden. Das ist meine tiefste Überzeugung. 

Ich war trotzdem da. 

Weil ich Europa so liebe.

Verdammte Scheisse. 

(Eigentlich gehört hier ein 4000 Wörter Artikel rein. Warum ich mich ausgeklinkt,  – aber nicht aufgegeben habe; warum da der Garten und ein Mädchen 'dran Schuld' sind; warum ich es einfach nicht mehr ertrage, warum ich voll bin! – und dann wieder so leer; warum Politik mein Leben ist; und mein Untergang, warum ich nie wählen will, es dann aber doch noch tue, warum eh alles sinnlos ist, aber die Mensch es ja doch noch mal kapieren könnten, warum ich glaube, dass Anarchie funktionieren kann; und warum Demokratie ein Arschloch im Wolfspelz ist und uns eigentlich nur noch nichts besseres eingefallen ist. Das müsste hier stehen. Tut es aber nicht. Also: Geht wählen oder lasst es. Mir ist es fast egal, es ändert ja doch nichts. Ich war ja auch nur da um gut auszusehen o__O)

BLACK BLOC – A Story of Violence and Love

Unbenannt

Gewalt ist und war nie die Lösung. Bis ich 2012 aufgewacht bin. Nach Occupy, Anti-ACTA, den Anons und Snowden hat sich nämlich nix – GAR NIX – verändert und die andere Seite (ja, auch diese harsche Abgrenzung nehme ich erst seit ca. zwei Jahren vor…) knüppelt und prügelt, bis der Bürger nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Schnauze voll. Ich verweise an dieser Stelle auf den lesenswerten Artikel zum Thema Danke, liebe Antifa! im Tagesspiegel von Januar.  

Ich bin trotzdem sehr froh, dass es sie gibt. Denn wäre die Antifa nicht da, gäbe es viel mehr Nazis in meinem Leben. Dass sie im Zentrum Berlins nicht ständig mit Infotischen, Fackelläufen und Aufmärschen präsent sind, ist im Wesentlichen ein Verdienst der Antifa und ihrer Unterstützer.

Seh ich auch so. Und ein Schlag auf den Hinterkopf hat noch Niemandem geschadet. Sagt man so. Die Idee des Nationalstaates hat jedenfalls zwei verdient. Dann müssten wir auch nicht mehr über Russland, die Krim oder sonstige kleingeistig-motivierte Territorial-Ansprüche reden. Aber das wisst ihr ja schon.

Attacke. Ich geh' jetzt Pasta essen. #nom