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Cyberbrillen als Hühner-Verarschung?

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These virtual reality headsets make farmed chickens believe they roam free

Hühnern werden VR-Brillen auf den Kopf gesetzt, damit diese eine andere (schönere) Umgebung wahrnehmen, als die kümmerliche, in der sich meist befinden. 

—- Zwischeneinwurf zum Thema Huhn: Erinnert ihr euch an mein Augen-Drama? Nach der OP hatte ich auf dem Auge weniger Sehkraft als vor dem Eingriff. Es war halt noch entzündet. Der Arzt dann so: Mmmh, Antibiotika helfen nicht, Mist. Haben sie evtl. oft Hühnchen gegessen? (Hatte ich ja, sicher 3-5x die Woche!) Seine These war / ist: In (beinahe!) JEDEM Huhn (ob Bio oder nicht), steckt Antibiotika drin. Welches im Überkonsum Resistenzen bildet, und der Körper irgendwann einfach keine Lust mehr hat, den Stoff als Heilmittel zu begreifen. Wie bei mir. Vor vier Jahren… Seit 2010 habe ich nur etwa vier mal wieder Huhn gegessen (eher: fünf mal, ein Döner im Suff war sicher auch dabei). Man lernt ja nie aus. Und ständig nur Mist. — 

Wie auch immer: Die VR Hühner sind tatsächlich nicht ganz so ernst gemeint, wie sie aussehen:

Is this a big joke? Well, kind of, but not necessarily a futile one. Stewart created this project in order to spur people into talking about animal welfare, and also as a kind of experiment to look at our relationship with technology, and of course to see how many people would actually believe that researchers intend on doing this (Link)

Das Projekt nennt sich Second Livestock, kommt von Austin Stewart, und nach dem Klick erfahrt ihr noch mehr dazu.

10€ vs Tierleben!

Unbenannt

Ich. Muss. Weinen.

Ok, nicht ganz. Aber fast. Ich sage euch gerne warum. Und auch noch, warum der Nihilismus für mich nicht uninteressanter wird. Weil: Menschen! Menschen! Und: Menschen! Ich kann die nicht ab. Oft nicht. Nicht nie nicht, sondern immer öfter nicht. Manchmal wünsche ich mir, ich lebte in einer animistischen Zeit und müsste nichts weiter tun, als Mammuts (oder: Mammute​?) jagen und Kinder machen. Ich wünsche mich in eine Zeit zurück, in der das zentrale Element des Miteinanders ein anderes war, als es das heute ist. 

Heute geht es dem gemeinen westlichen Menschen des Planeten nur nur um eine einzige Sache: Um sich selbst (ich nehme mich da nicht aus!). Und dieses ewige um sich selbst Gedrehe  klappt nur dann für den Einzelnen gut, wenn dieser Einzelne sein höchstes Gut – sich selbst, sein Ego, seine Individualität – auch ja schön füttert, kultiviert und hegt und pflegt. Wie aber geht diese Ego-Pflege denn eigentlich? Na mit teuren Autos. Mit schönen Frauen aus Etage 5. Mit einer edlen Teakholz-Terrasse. Mit Handtaschenraub. Um sich die schönen Pflegemittelchen auch kaufen zu können. Mit Tiermord klappt das aber auch total gut. Habe ich gehört. 

Wenn man Ihnen zehn Euro geben würde, mit der einzigen Bedingung, dass dafür eine gesunde Maus sterben müsste – würden Sie das Geld annehmen? 

Diese Frage stellt der 45-Jährige Armin Falk, Professor am Laboratorium für angewandte Wirtschaftsforschung der Uni Bonn. Und die kumulierten Antworten auf diese Frage – bzw. die Auswertungen der mit 1.000 Menschen durchgeführten Studie –  haben in der Fachwelt eingeschlagen wie ein Sprengkörper (schreibt der Kölner Stadtanzeiger

Denn: Jeder zweite nahm das Geld! …und tötete eine Maus. 

Jeder zweite. Jeder zweite. Jeder zweite.

!!!

Um genau zu sein: Auf sich allein gestellt, nahmen 45 Prozent der Teilnehmer die zehn Euro an und den Tod der Maus in Kauf

Wer jetzt meint, der Eisberg hat ja doch nur 'ne kleine Spitze: Wird die Entscheidung über das Mäuseleben im Kollektiv getroffen – sobald also mehr als nur ein beschissener Mensch über das Leben einer wunderschönen Maus zu entscheiden hatte – entschieden sich sogar drei Viertel der Teilnehmer für die sprichwörtlichen Mäuse – und gegen die Maus. (Nur mal nebenher: Es wurden natürlich keine Mäuse gekillt; den Teilnehmern der Studie wurde aber dennoch erst im Debriefing ​- also nach dem sie die Maus zu Leben oder Tod verurteilten – mitgeteilt, dass doch keine Maus sterben wird).

So. Und was sagt uns das jetzt? Ich mein', bis auf das meine Misanthropie eine wirkliche Berechtigung hat und alle Esos und Umarmer zum Teufel gehen können? Ich weiß es nicht. Vielleicht, dass der Mensch für sich alleine schon ein Arschloch ist, im Kollektiv aber noch einen drauflegt und zum Überarschloch mutiert? Sicher. Auch das, ja. Zusätzlich würde ich sagen – und da bin ich dann wieder beim Nihilismus – alles, was da gerade in der Türkei passiert, alles was Obama uns zu Prism erzählt, alle Aufschreie um die Drohnen-Politik der EU,… alles ist egal. Egal, sinnlos, kurzfristig, affektiert, aufgesetzt und einfach völlig lapidar. Schuldenkrise? Bankenkrise? HIV in Afrika? Ein atomisiertes Israel? Wen juckt das eigentlich noch? Warum regt sich hier eigentlich überhaupt noch irgendwer auf? 

Wenn doch jeder zweite Mensch ein  – unendlich zauberhaftes – Wesen wie eine Maus für nur 10€ in den Tod schicken würde (wenn auch nur in den scheinbaren)? 

Um euch nun nicht so – mit dieser trostlosen Portion an Sinnlosigkeit – in den Tag zu entlassen, möchte ich abschließend noch ein, zwei Sätze anfügen, die erklären sollen, wieso ich trotz dieser Sinnlosigkeit (ich bin fast versucht Traurigkeit zu schreiben) dann doch noch die Energie(n) finde, euch von solchen grauslichen Dingen hier in meinem Blog zu erzählen.

Wie ihr wisst, habe ich mir ja ein Stückchen Grün in der Eifel gekauft. Und ja, das hat genau mit dem Thema (Misantrophie, Lebenserfahrung) zu tun. Mutterboden, Siebenschläfer, Rehkitze und das bunte Vogeltreiben in meinem Hauswald geben mir oftmals (!) mehr, laden mich besser auf,  vermitteln mir die Illusion von Freiheit eindrücklicher, als es das Geschlecht der Menschen je könnte. Traurig aber wahr. Würde da nun der genormte Nutzmensch sagen. Ich sage: Wahr schon, traurig eher nicht. Nicht für mich. Denn: Ich mag Menschen schon. Ab und zu. 3 von 100, alle paar Jahre mal. So in etwa. Und immer wenn ich aus dem Grünen komme, mich wieder unter Menschen begebe, stelle ich fest: Es lohnt sich, diesen Dreien ganz oft zu sagen, dass ich sie liebe. Und achte. Und ehre. Und das ich sehr glücklich bin, dass ich  rein zufällig mit diesen Dreien eine Zeit und einen Planeten teile. Welch' unsagbares Glück! Welches mich oft (!) über Neuigkeiten – wie die der Mäusemörder hier – hinwegsehen lässt; die ganze Sache viel erträglicher macht, mich weitermachen lässt; und das sogar teilweise mit einem Optimismus, vor dem der misanthropische Chris wirklich das Zittern anfängt. 

Das kann ich aber nur (mit Liebe den Menschen begegnen, die es m.E auch verdient haben), wenn ich NICHT darüber nachdenke, dass (statistisch!!!) von den dreien mindestens einer den Zehner auch eingesteckt hätte. Und dieses NICHT-Denken geht für mich immer dann am besten, wenn ich nur mit mir selber denken kann. Teils über Stunden, ab und zu über Tage, gerne aber auch mal über Wochen und Monate.

These: Wenn jeder von euch auch drei solcher wertvollbesonderen Menschen kennt…und denen mal des öfteren sagt, dass Liebe und Leben vor Geld und Tot geht…dann wiederholen wir diese Studie im Jahre 2023 vielleicht einfach noch mal, würde ich sagen.

Vielleicht schreibe ich ja dann auch einen neuen Blogartikel.

Über die Menschen. Und wie sehr ich sie liebe. 

Kater sucht Mäusken

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Ich habe gestern Abend auf eBay nach Solaranlagen gesucht (fragt nicht) und landete schließlich und endlich bei Deckkater Karim (fragt nicht). Hier der raubmordkopierte Text bzw. der Screen der eBay-Auktion; anschließend dann einige Anmerkungen von mir:

Unbenannt

Ist das irgendwie total abartig oder geht das nur mir so? Hier noch ein Text einer aus einer anderen Auktion:

Hallo ich bin ARMANI vom Beckerswäldchen, 

ein wunderschöner knapp 2 Jahre alter BKH Kater meine Farbe ist Blue point ,ich habe viel Zeit um rollige Katzendamen zu empfangen . Ich habe schon erfolgreich gedeckt. Ich bin ein reiner Wohnungskater ,sehr ruhig und ausgeglichen,natürlich bin ich auch geimpft. Ich besitze einen Stammbaum. -ab der 7. KW bin ich wieder frei

Ich wusste gar nicht, dass Kater schreiben können. Und auch nicht, dass die Armani heißen dürfen. Ich bin etwas baff und mir gehen dazu eine Milliarde Dinge durch den Kopf. Vielleicht nur soviel: Mensch sind doch echt die größten Vollidioten. 

Hu! Ha!

Also. Das ist schon mal eins meiner Lieblingsbilder aus Norwegen. Die Böcke sehen ja schon immer recht durchgeballert aus, ….sie hier aber – beheimatet irgendwo am Nærøyfjord – ist irgendwie schon was ganz ganz Besonderes. Ich saß da sicher 45 Minuten rum und habe mich Blickduelliert. 

Hu! Ha! Ein Stadtmensch. 

(geknippst mit der GF3, 14 mm-Pancake, im b/w Modus)