transhuman

Jason Silva über ‚Technium‘

Ey, der Jason, ne? Der sieht gut aus, hat 'nen kosmischen Style und redet tolles Zeug. Ich find's einfach klasse, dass da ein Transhumanist daherkommt, der mein Alter hat, fast so gut aussieht wie ich und deshalb sicher neue Zielgruppen erschließt. Denn die müssen erschlossen werden. Sonst kapiert ja keiner, dass die Zukunft noch 'ne Chance verdient hat. Sein letzter Satz ist echt so: ♥ Hach, Jason ey! ;) 

hier hatte ich den übrigens schon mal im Programm. 

Warum ich 500 Jahre alt werden will

Warum ich 500 Jahre alt werden will! ist eigentlich die falsche Headline für diesen kurzen Artikel. In dem Video geht es aber tatsächlich um ein ähnliches Thema: Was wir alles verpassen, weil wir sterben werden. Müssen. Dings. 

Einige Sätze dazu bzw. zunächst mal eine Frage: Schreckt euch diese US-artige Art der Futurologie / des Transhumanismus, oder ist das ok für euch?

Immer wenn ich anfange vom Transhumanismus zu sprechen, erzähle ich den Menschen dann auch oft, dass 500 Jahre so 'ne Lebenspanne wär', die ich gut aushalten könnte. Je nach Gesprächspartner erfahre ich dann entweder Kopfschütteln und Unverständnis (meist von religiösen Menschen) oder aber Interesse und Zustimmung (meist von aufgeklärten Menschen) (Ausnahmen bestätigen die Regel). In einer Diskussionsrunde ging es mal um ein ähnliches Thema: Wann würdest du gern leben und wie lange? Mein Buddy Max meinte, er würde gern in der mittleren Trias (also vor etwa 245 Millionen Jahren) leben, um einmal eine Erde ohne Menschen zu sehen. Ich dachte so: Jau, das wäre was! Dann dachte ich: Nee, lieber 500 Jahre in die Zukunft, da gibt es auch keine Menschen mehr; ich kann aber dann möglicherweise mal zum Saturn fliegen (?). Was ich sagen will: 80 Jahre sind mir zu knapp; allerdings bilde ich mir nicht ein, dass es anders / besser laufen wird als bisher. Falls doch…freue ich mich auf all' die Dinge, die der Zukunftsbekloppte hier oben in dem Video so aufzählt.​

Nochmal zum Artikel ‚Maschinenfrieden‘ von gestern…

Unbenannt

Freunde der Ferienfahrt. Was habe ich mich gestern über diese Quake-Bot-Geschichte und über eure Kommentare gefreut. Es ist doch wirklich wundervoll zu wissen, dass meine LeserInnen und KommentatorInnen mindestens genau so einen am Kopf haben, wie ich selbst ;) Im Ernst: Eure Kommentare sind der Hammer, vom Philosophie-Zerstörer bis zum Bot-Gläubigen ist alles dabei. Ich bedanke mich ausdrücklichst für eure Infos und Ideen zu dem Thema (und auch danke an die Retweeter und Sharer auf Facebook!). Ich schreibe diesen Artikel aber aus einer anderen Intention heraus.

Ich habe gestern Abend lange über diese irre Story nachgedacht. Habe reflektiert, warum ich auf die Story so dermaßen abgehe; woran es liegt, dass mich diese Geschichte so sehr begeistert hat. Zu einem finalen Denk-Ergebnis bin ich nicht gekommen. Ich versuche aber trotzdem mal in Ansätzen zu erklären, was mir dazu durch den Kopf geht. 

Ich mag Maschinen, Bots und den Transhumanismus. Ich mag Frieden und Anarchie. Ich mag Videospiele und künstliche Intelligenzen. Und diese Geschichte vereint einfach alle diese Interessen in einer Story. Klar, dass ich da hin und weg bin. Der Fakt, dass die Bots Frieden geschlossen haben, begeistert mich. Aber warum? Es sind doch nur Roboter! Ja, genau! Und genau das ist auch der Punkt: Ich nehme Menschen als die schlechteren Maschinen war. Und Maschinen als die besseren Menschen. Bzw. ich möchte diese Wahrnehmung so haben wie sie ist. Was impliziert – und jetzt kommt es – das mir Roboter offensichtlich lieber sind, als Menschen. Autismus?…oder Lebenserfahrung mit Konsequenzen? 

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In kurz: Ich WILL diese Geschichte einfach glauben. Weil es sich (für mich) gut und richtig anfühlt, weil ich glaube, dass wir Menschen nur eine Leiter sind, aber keine Etage. Weil ich glaube, dass die neue Etage noch in meiner Lebensspanne angebaut wird. Weil ich glaube und sehe und fühle, dass wir Menschen einfach noch nicht fertig sind. Mit uns, mit der Welt, mit dem Frieden. Ich wünsche mir also eine Maschinen-Welt-Utopie, in der es Frieden gibt. Aber keine Menschen (mehr).

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Und soll ich euch was sagen: Dieser Gedanke erschreckt mich nicht mal. Wenn der Preis für den Frieden der ist, dass wir Menschen irgendwann den (besseren, netteren) Maschinen Platz machen müssen… dann sei es so. Verdammt noch eins. Ich glaube ja, dass mich der Artikel – und die Gefühle die dieser in mir auslöst – mich noch ein Stückchen mehr zum Transhumanisten gemacht haben. Ich meine: Offensichtlich kriegen wir es ja nicht auf die Kette. Snowden, Ägypten, Chemtrails; irgendwie verkacken wir Menschen doch alles; und ich fühle mich seit 2011 eher so: Wenn xy nicht klappt, verliere ich endgültig den Glauben an alles. Und – natürlich – klappt xy nicht. Nie. Nicht EINMAL. Derzeit denke ich: Ach, wenn die Snowden-Sache gut ausgeht, wird doch noch mal alles gut. 

IN WAS FÜR 'NER VERFICKTEN ILLUSION LEBE ICH EIGENTLICH!? Lachnummer, Chris, Lachnummer. 

Und daher passte mir diese Anti-Bot-Verschwörunsgtheorie…bzw. die Geschichte von Liebe und Frieden im Quake-Land gestern genau richtig. Ich sehne mich offensichtlich nach mehr Harmonie auf diesem Planeten. Und da reicht es mir schon, wenn diese – die Harmonie – völlig virtuell und in einer Maschine vonstatten geht. Wie irre ist das denn?

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Ich meine: Die einzelnen Menschen um mich herum geben mir Halt, machen mich (ab und zu) doch echt glücklich, ich liebe sie sehr und ich möchte sie keinesfalls gegen einen – noch so friedlichen –  Quake-Bot eintauschen. Mir fällt dieses berühmte Zitat gerade nicht ein…aber sinngemäß sehe ich es auch so: DER Mensch ist mir lieb, DIE Menschheit geht mir auf den Keks. Nun ist mir aber auch klar, dass die Flucht in eine pseudoreligiöse, transhumanistische Gedankenwelt sicher auch keine Lösung für mein Dilemma sein kann. Dafür ist der Transhumanismus zu sehr Philosophie, denn ein praktikabler Lebenstil. 

Allerdings geht mir auch dieses Sprichwort aus Asien nicht mehr aus dem Kopf: 

Der Mensch sagt die Zeit vergeht, doch die Zeit sagt der Mensch vergeht. 

Oder um einen eher westlichen – dennoch aber sehr klugen – Mann zu Wort kommen zu lassen: 

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.   

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Ich mein' man könnt' es merken: Ich komme auf keinen grünen Zweig, komme zu keinem Gedankengang, der mich zufriedenstellt. EINE Option: Offensichtlich sind mir Roboter und Waldameisen lieber als das Kollektiv Menschheit; ergo liegt es auf der Hand, mich in Philosophien einer (künftig) besseren Welt zu verlieren. Damit könnte ich nun einigermaßen leben. Könnte. Ob ich das will, ist noch mal eine andere Frage. Andererseits geht mit der Satz einer Kommentatorin auf einem Yoga-Blog nicht aus dem Kopf: Chris, deine Misanthropie in allen Ehren. Aber es ist doch viel einfacher zu sagen, dass die Menschen scheisse sind und das du die nicht magst, als zunächst mal allen Menschen unvoreingenommen, mit offenen Armen und viel Liebe entgegenzutreten.

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Auch darin steckt sicher eine Wahrheit. Allerdings fällt mir dann meine Lebenserfahrung wieder ein. Ich weiß also nicht, ob ich diese Yoga-Tante nun belächeln soll, oder ob ich mich ob der Erkenntnis die sie (mir vielleicht (!) voraus) hat, in Demut niederknien sollte. Es scheint also ein Prozess zu sein. Der goldenen Mittelweg wäre eine weitere Option. Wenn ich aber von einer künstlichen  Intelligenzen lese, die Frieden – statt Mord und Todschlag –  schafft, bin ich doch eher geneigt zu sagen: Mäuse, Waldameisen und Roboter sind die besseren Menschen. Selbst eine Maus ist so klug, sich keine Mausefalle zu bauen. ​

Abschließend noch einige Links zu dem Thema von gestern. Zumindest die Medien in den Staaten haben das Thema auch seit eben auf dem Schirm: (alle ungesichtet, nur gesammelt) 

Schließen möchte ich mit einem Hubbard-Zitat. Welches die / meine Krux des Themas auf den Punkt bringt. Weil es ALLES und nichts und BEIDES ZUGLEICH bedeuten kann:

Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen leisten, aber sie kann nicht einen einzigen außergewöhnlichen ersetzen.

Gut, ne? ;) 

WTF!? Maschinenfrieden! FTW!

Müsst ihr sehen! Bzw. Lesen! (ob das alles so stimmt und wirklich so passiert ist…ich weiß es nicht. Trotzdem: IRRE!) 

Für die nicht-so-englisch-verstehenden wage ich den Versuch einer kurzen Zusammenfassung: Da hat irgendein Nerd einen Quake 3-Server vier Jahre lang laufen lassen. Weil er vergessen hatte, dass es diesen Server überhaupt gibt. Dann entdeckte er diesen Foren-Thread (Bild unten) und schwupps, fiel dem Nerd der Server wieder ein. Nun ist es so, dass die Computer-Gegner (NPCs) in Quake 3 damals schon (relativ) revolutionär programmiert waren; nämlich angelehnt an das Prinzip eines künstlich-neuronalen Netzwerkes (based off an artificial neural network). Ergo: Die Gegner aka Bots lernen stetig mit, passen sich dem Spieler an und stellen ihn – selbstlernend wie sie sind – immer wieder vor neue Herausforderungen. Künstliche Intelligenz in Kinderschuhen, sozusagen. Die probieren unzählige Taktiken aus, lernen wie sie länger am Leben bleiben (und euch am schnellsten, effektivsten, einfachsten den Kopf wegballern können); Stichwort: Mustererkennung / Musterabgleich. Diese Muster und Learnings speichert das Programm in Logfiles ab. Die logischerweise parallel zur Länge des Matches immer umfangreicher werden.

Jedenfalls: Dem Nerd aus dem Forum fiel dieser Server wieder ein. Auf dem er vor vier Jahren 16 Bots aufeinander losgehen lies, nur um zu sehen, wie schlau die in letzter Konsequenz eigentlich wirklich werden könnten. Und jetzt kommt es: Der Nerd loggt sich in den Server ein, und guckt, auf welcher Map sich die Bots gerade um Kopf und Kragen ballern. Und wie sie das wohl machen. Nach all' der Zeit. Er schnappt sich also irgendeine dicke Wumme und macht sich auf die Suche nach den (mittlerweile doch recht schlauen) Bots.

Er findet sie.

Und. Die. Stehen. Alle. Still. 

Und es kommt noch besser: Die stehen still, sind aber nicht abgeschmiert. Das erkennt er daran, dass die Bots ihn wahrnehmen, in nur blöde anstarren und ihre Köpfe in seine Richtung drehen. Völlig untätig  und ruhig, einfach so. Ist das Creepy, oder was ist das? Oder gar der Beleg dafür, dass rational-programmierte Maschinen uns eine Sache voraus haben? Nämlich die Erkenntnis, dass ein Toter immer schlechter ist, als keiner. Das die einzige richtige Lösung des Kriegspiels die ist, das Spiel gar nicht erst zu spielen. Das die beste Lösung für's Überleben der Frieden ist. 

Creepy, sage ich ja. Es geht weiter: Der Nerd knallt einen der Bots in den Kopf. Was passiert? Alle anderen Bots rennen zu der Waffe, die ihnen am nächsten ist, killen den menschlichen Eindringling…. und dann: Raucht der Server ab.

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Jede Logfile-Datei hat in den vier Jahren 512 MB an Daten gesammelt. Je Bot. Man könnte nun also sagen: In diesen 512 MB steckt die wahre Erkenntnis; immerhin sind es echte Erinnerungen, die sich da angehäuft haben. Wenn auch nur in einer Maschine (was für mich keinen Unterschied macht. Aber das wißt ihr ja) 

Das ist das dickste Dingen, was ich dieses Jahr im Internet entdeckt habe (bzw. der Rolli, der mich darauf hingewiesen hat) Was für Implikationen das hat… was man daraus alles philosophisches stricken könnte… das ist so irre, ich bin hin und weg, echt jetzt. 

Hier der komplette Screenshot (und sagt mir doch mal untendrunter, dass das alles Quark ist und nicht sein kann. Weil…!?)

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Die Süddeutsche über den Transhumanismus

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Herrlich, dieser schon etwas betagte Artikel in der Süddeutschen: Transhumanismus​ – Die vielleicht gefährlichste Idee der Welt. Genau. Gut, dass uns mal einer warnt. Wenn der Herr Redakteur aber neben dieser Headline Robert Downey Jr. mit seinem Iron Man-Suit zeigt, anschließend die Zeilen Transhumanisten wollen die Fähigkeiten ihres Körpers erweitern, so wie es Tony Stark in dem Film Iron Man 3 gelingt tippt, muss ich mich ja doch mal wieder fragen: Was machen die da eigentlich in Ihren verholzten Redaktionsbüros den ganzen Tag? Außer Schrott reden und keine Ahnung haben? Ach, ich weiß es: Angst haben. Angst verteilen. Das geht total super. Gleich folgt der Link zum Artikel, vorher aber noch (m)ein vorweggenommenes Kommentar-Highlight:

Die Paranoia und das Minderwertigkeitsgefühl dieser Transhumanisten sind der Treibstoff für deren Aktivitäten, und sie sind auch gleichzeitig die Hölle in der sie gefangen sind. Ihr Wunsch ist es alle Menschen nach ihren Vorstellungen zu kreieren, und sie übergehen dabei das Selbstbestimmungsrecht jedes einzeln Menschen. Diesen selbstherrlichen, angsterfüllten Möchtegerngötzen mit ihren irregeführten Zukunftsvorstellungen muss mit allen Mitteln entgegengewirkt werden. Das Recht auf Souveränität ist das höchste Gut jedes einzelnen Menschen und muss bewahrt werden. Wir brauchen keine Kreationisten, die Erde und uns Menschen nach ihren Vorstellungen gestalten wollen. Schluss mit Monsanto und diesen perversen transhumanistischen Neofaschisten!

WOHO! ;) Und: Nein, ich sage jetzt nix dazu. Bis auf: Ich nehme mein Selbstbestimmungsrecht wahr und baue mir ein Radio in den Backenzahn und fahr' damit Motorrad. Ätsch! 

‚Sorry, Ray‘! Oder: Ein Lanzenbruch für die Philosophie des Transhumanismus

Kurzweil

Wie langjährige Leser dieses Weblogs mitbekommen haben könnten, pflege ich meine ambivalente Hassliebe zu Herrn Ray Kurzweil  in unregelmäßigen Abständen in Form von despektierlichen Blogartikeln. Gerade in letzter Zeit habe ich a) mit meiner Lieblingsfreundin und Nachbarin als auch b) mit zwei neuen Menschen in meinem (Online-)Leben das Themenfeld Transhumanismus mal wieder neu beackert.

Neu beackert, ausgeleuchtet und als nach wie vor ultraspannend deklariert. Bei all' den bösartigen und humorbefreiten Artikel zu dem Thema ist es nun für mich (mal kurz) an der Zeit, auch die Ernsthaftigkeit dieser Philosophie anzuerkennen (Ja, ich deklariere den Transhumanismus als philosophische Denkrichtung; alles andere halte ich – mittlerweile – für überzogen). Ich möchte also nun – frei von jeglicher Satire – mal 'ne Lanze für den Transhumanismus – als auch für eine seiner Lichtgestalten – brechen: Für den Ray nämlich. ​

Oft wird man ja mit großen Augen beäugt, wenn man von der Möglichkeit der Unsterblichkeit spricht , über Kryonik und Cyborgs philosophiert oder über Biohacking am eigenen Penis Körper referiert. Um all' diesen Ungläubigen Skeptikern mal eine These entgegenzuwerfen, dachte ich, ich könnte ja mal mit dem Stilmittel des Vergleiches aufschlagen. 

So gut wie alle großen Vordenker, Revolutionäre und Helden der Geschichte wurden (zu Lebzeiten) für wahnsinnig erklärt. Weil sie mit ihren Ideen, Thesen und Forschungsarbeiten das bis dato vorherrschende Weltbild nicht nur in Frage stellten, sondern – wie Thor mit seinem Hammer -, in Tausende kleine Einzelteile zertrümmerten. Immer flankiert von einem Tabubruch, wie wir ihn uns heute kaum noch vorstellen können.

Können wir nicht? Doch! Können wir. Denn: Wir haben auch in der heutigen Zeit einen Kopernikus, einen Darwin, den wir für verrückt erklären können. Wenn wir das denn wollen. Sein Name ist Ray Kurzweil und er verneint den Tot.

Eigentlich fallen mir persönlich nur zwei Schwergewicht der Geschichte ein, die ein ähnliches Weltbild-Gewitter auslösten, wie es Ray Kurzweil schafft. Bzw. vielleicht schaffen könnte. Die beiden eben erwähnten nähmlich: Darwin und Kopernikus. Im Gegensatz zu diesen beiden droht Kurzweil allerdings immernoch die evolutionären Senke, in der er verschwinden wird, sollte er sein Ziel des ewigen Lebens nicht erreichen können. Dann wär' der nämlich neben den großen der Großen nur 'ne kleine billige Fußnote; und sonst gar nichts. Andererseits kann ich mir keine optimalere Besetzung an der Kampf-Gegen-den-Tod-Front vorstellen, als Herrn Kurzweil (Erfinder des Scanners, des Synthesizers, und des ersten Lesegerätes für Blinde). Daher hier nun also meine tabellarisch-gebrochene Lanze für die transhumanistischen Visionen Ideen des Herrn Kurzweil:

  • Kopernikus († 1543) -> Zersplatterte wie ein Sternenzerstörer das katholisch-geozentrische Weltbild des Ptolemäus mit der Idee, dass unsere Erde bei weitem nicht das Zentrum des Universums sei. Seine Idee schlug ein wie eine Bombe, wurde bis heute stetig erweitert. Auch wenn sie sich aus heutiger Sicht als zu kurz gedacht darstellt, spüren wir das Nachbeben dieser Erkenntnis bis heute.
  • Darwin († 1882) -> Trat viele Ideen und Ansätze aus den Bereichen Theologie, Philosophie und Soziologie mit seiner These der Evolutionstheorie in die Tonne. Freud bezeichnete diese Theorie später als eine der Kränkungen der Eigenliebe der Menschheit. Soviel dazu. 
  • Kurzweil († kein Todesdatum. Auch nicht in der Zukunft) -> Schockt die (unaufgeklärte) Welt derzeit mit Zukunftsphantastereien, die vom ewigen Leben handeln, als auch mit der Idee, längst verstorbene Menschen wieder ins Leben zurückführen zu wollen (seinen Vater)

Was ich damit sagen will: Die Welt als Mittelpunkt des Universums galt als Non plus ultra. Das wir gemeinsame Vorfahren mit dem Gorilla haben, sprengte das Weltverständnis von Millionen Menschen. Beide Ideen und Thesen sind heute aber keine Ideen und Thesen mehr, sondern anerkannte, faktische Wissenschaft (wer das bezweifelt möge beten. Für sich selbst). Was spricht nun also dagegen, Herrn Kurzweil für voll zu nehmen und seine Idee der Unsterblichkeit als eine Option von vielen Möglichkeiten anzuerkennen? Aus meiner Sicht: Nicht soviel. Auch die Flugzeug-Gebrüder Wright wurden anfangs ob ihrer gotteslästerlichen Vision vom Fliegen belächelt. Und behielten recht. Bis heute.

Fazit: Kurzweil ist ein Visionär, Erfinder und Zukunftsmensch, dem ich – nachdem ich alle meine bereits verfassten Artikel zu ihm und seinen Thesen quer gelesen habe – nun doch mit etwas weniger Sarkasmus – dafür mit mehr Objektivismus – entgegentreten möchte. Denn wenn dieser Satz von ihm zutrifft…

The Singularity Is Near: When Humans Transcend Biology

…möchte ich mir nicht nachsagen lassen, dass ich über den Mann, der Gott endgültig – und nicht so Billo-Nietzsche-Like – sterben ließ, gelacht hätte. 

PS: Wer seine Doku Transcendent Man​ noch nie gesehen hat: Hier ist sie. (Warum die YouTube-Videolink-URL die beiden Buchstaben K und I verhältnismäßig oft beinhaltet… frage ich mich jetzt besser nicht. Reiner Zufall. Nehme ich an….) 

‚We Are Already Cyborgs‘

Der gute Jason hat schon recht, mit (fast) allem, was der das so von sich gibt. Warum das aber mit so 'ner Geschwindigkeit präsentiert werden muss, das weiß wahrscheinlich nur sein transhumanistisches Ich aus der Zukunft. Der Vollständigkeit halber hier unten drunter noch zwei weitere Jason-auf-Speed-Videos. Und zwar zu den Themen Radikale Offenheit und Sterblichkeit.: