Anarchie

Vor der Wahl ist nach der Wahl. Ey.

Herrje. Es gärt noch ordentlich in mir, ob des katastrophalen Wahlsonntages von neulich. Das Ergebnis teilt mich einmal in der Mitte: LINKS weit oben, AfD aber auch!? O__o Ich glaub', ich mal nur noch bunte Bilder mit Blumen drauf, die ich dann hier ins Blog stelle. Ich will jetzt noch gar nicht viel mehr dazu sagen. Das ich die Menschen hasse, wisster ja eh; aber trotzdem, jetzt mal echt: WAS HABT IHR NUR GETAN!? WTF!?

Und: Wer sich nun darüber aufregt, dass Schäuble schon einen Vorstoß in Richtung Steuern hoch gemacht hat, den kann ich nur müde belächeln und ihn (oder sie) bitten, sich das Video oben 4.500x in Folge anzusehen; um sich dann doch anschliessend eine Ecke zu suchen, in der er (oder sie) einsam versterben kann. Ohne mich zu nerven. Die Dummheit, Naivität, Kurzsichtigkeit und Obrigkeitsgläubigkeit soll euch im Halse stecken bleiben. Ey. Ihr seid so doof, SO DOOF!, dass tut MIR schon weh, echt mal.

Ich denke, ein persönliches Vorab-Fazit kann ich aber schon jetzt ziehen: Die letzten Jahre, in denen ich mich ausführlichst mit der utopischen Idee eines anarchistischen Miteinanders beschäftigte, waren in keinster Weise vergeudet; im Gegenteil; diese Jahre manifestierten in mir den Unglauben, die Skepsis an- und gegenüber den derzeitigen, herrschenden Strukturen und Konventionen. In kurz (und bald auch noch ausführlicher):

Ich bin raus, jetzt erst recht. 

anarchist

Fuckerz!

HASS-Mail von Twitter (und so!)

Unbenannt

Leute. Ich muss gerade mal etwas brechen; ich hab' nen Hals, dick wie ein amerikanisches Männerbein. Was labern die nur alle von ah, wählen ist so wichtig und ah, wer nicht hin geht, der darf dann auch nicht meckern oder ah, wer nicht wählt, versteht die Demokratie nicht. Fuckerz alle, echt mal. Die haben doch alle den Knall nicht gehört. Mit DIE meine ich jetzt nicht euch LeserInnen; also nicht unbedingt; sondern eher die Spackos von Twitter, die mir eben die oben zu sehende Hate-Mail schicken. Oder die Dusel-ZEIT-Autorin Carolin Memecke, die in ihrem Pro-Wahl-Artikel mal eben reflektierte, überlegte, intelligente Anarchisten (oder Menschen, mit anarchistischen Überzeugungen) in einen Topf mit Rauten-Merkel wirft, weil die ja auch so rumeiert, wie es Nichtwähler tun; geht man nach der Logik der Autorin. Sie schreibt: 

Es mehren sich die Stimmen, die diesen Gestus zu zitieren scheinen, indem sie das "Nichtwählen" zur radikalen Verweigerung eines politischen Systems erklären, in dem die Parteien verwechselbar, die Programme austauschbar und die Wahlen keine Wahlen seien. – Ich halte das, mit Verlaub gesagt, für Bullshit.

Ich sage: Bullshit! Stimmt. Gut erkannt. Ich wende mich nun mal direkt an Fräulein Obrigkeitsgläubig (aka die Autorin): Du hast doch keine Ahnung, wer oder was 'ne Demokratie ausmacht. Ich auch nicht. Offensichtlich weiß das keiner mehr so genau, einige Steinewerfer in Athen vielleicht noch, die wissen wenigstens, wie man sich 'ne Stimme verschafft, bei uns schaffen das doch nur noch Wirtschaftslobbyisten; der medial-verstrahlte Rest glaubt doch eh immer weiter an Wachstum und Wachstum; und an Wachstum auch nochlebt in einer imaginierten scheindemokratischen Blase, die in Wahrheit nichts anderes ist, als 'ne Diktatur des Dollars (oder des Euros). Die reden von Veränderung, tolerieren aber Gewalt; und sei es ja nur die, die vom Staate ausgeht. Klar, mit solchen nicht-finalisierten Gedankenwelten kommen wir nie weiter; wer die bessere Welt nicht mal denken kann (oder will), der hat auch keine solche verdient. In diesem Sinne bin ich da beim anarchistischen Links-Außen-Gesocks und sehe einen Wahlgang als eine Art Gewaltverbrechen; als ein Frevel an der Humanität. Nimmt man alle Straftaten (definiert durch die Gesetzgebung) der übelsten Gangster der Neuzeit zusammen, stehen diese immernoch in keinem Verhältnis zu dem, was so die so called Volksverräter Volksvertreter den Menschen bzw. den humanistischen Werten angetan haben. Seit den unrühmlichen Zeiten der NSDAP gibt es nun auch wieder bei uns 'ne Art  Bürgerpolizei. In Hessen. Legitimiert durch 16 Jahre tief konservativ-christlicher Bullshit-Politik; alles im Sinne des Volkes, durchgedrückt durch dessen Vertreter. Ach, und wer hat übrigens über Assad und sein Gift gemeckert? Der hat das von uns (bekannt geworden durch eine Anfrage der LINKEN! (Info via Max) ; und ich frage mich, welche Volks-Vertretung so ne Scheisse abgesegnet hat!? Oder wart ihr das? Mit dem Kreuz an der richtigen Stelle? Na? Na? Na? – Flachzangen. Ey. 

Gibt man seine Stimme ab (und schon diese Formulierung lässt doch jedem anständigen Freigeist die Nackenhaare zu Berge stehen!), legitimiert man eine Gesellschaft, in der Schlagstöcke, Bespitzelung, Hass und Wachstum vor Blumen, Vertrauen, Liebe und Genügsamkeit stehen. Als Freizeit-Anarchist bleibt mir da nur zu sagen: ICH legitimere – zumindest in meiner Gedankenwelt – keinerlei Gewalt, egal von wem oder was diese ausgeht; ich beteilige mich NICHT an einem System, was Hass, Angst, Wachstum und Doppelmoral propagiert. 

Und das war nur EIN Grund, warum man nicht hingehen sollte, wenn man sich nicht lange und ganz ganz ganz genau überlegt hat, wem (und für was) man am Sonntag seine Stimme ABGIBT.

Und jetzt kommt der Clou: Ich geh' dieses Jahr selber hin; meine Wahlentscheidung und Wahlempfehlung lässt sich (unter anderem) hier nachlesen. Warum ich jetzt nach dem Gepolter oben so 'ne Kehrtwende vollziehe? Weil ich das Gefühl habe, dass Anarcho-Blogging, Wikileaks-Spenden, Demos, Plakatierung, viel Gequatsche im kleinen Kreis, etc. dieses Jahr nicht genug sind; weil ich finde, dass die Demokratie (mit künftigem Linksdrall) zumindest noch eine letzte – eine allerletzte! – Chance verdient hat. 

gnihi

…ich las eben einen Comment auf Facebook 

Schleichende Veränderungen hingegen scheinen mir unaufhaltsamer und stabiler, weil sie sich nach und nach auch im Werte- und Denksystem der Menschen verankern. Da helfen Wahlenscheidungen durchaus mit bei der Konsolidierung dieser winzigen Veränderungen.

Klingt gut. Ist es auch. Wenn man die derzeitig praktizierte Demokratie als kleinstes Übel begreift, der Obrigkeit hörig ist und gläubig gegenüber steht, den Status Quo als unveränderbar anerkennt und sich der illusionären Hoffnung hingibt, dass sich in den nächsten vier Jahren irgendwas verändern wird, nur weil man (oder Frau) ein Kreuz auf einem nichtigen (?) Blatt Papier macht. 

…ihr seht bzw. lest die Diskrepanz, ne? Ich fasele und fasele, gebe mich aber am Sonntag der selben Illusion hin. Allerdings hat meine Illusion ein Fundament: Ich habe das Gefühl, dass Gregor Gysi nun endlich die Achtung erfährt, die ihm gebührt. Ich habe weiterhin das Gefühl, dass bei viel mehr Menschen der Wunsch nach Veränderung durch ein alternative, linksorientierte Politik besteht, als es bei den letzten Wahlen der Fall war. Einen weiteren Grund habe ich auch noch: Der ist privat, blond, unglaublich sexy und hat mehr Ahnung von Politik, als ich sie mir jemals aneignen könnte. Diese beiden – natürlich sehr subjektiven – Gründe lassen mich daran glauben, dass die Wahl dieses eine mal anders ausgehen könnte, als es bisher der Fall war. Außerdem will ich noch ein (letztes?) mal den Thrill vor dem TV am Sonntagabend erleben. 

Was ich eigentlich sagen will: Wählen gehen ist keine Bürgerpflicht! Das Hinterfragen der politischen Kaste und ihrer Machenschaften Aktivitäten schon. Wer also nicht hingeht, bekommt einen Keks von mir. Wer hingeht und die LINKEN (oder die Violetten:) wählt: Zwei ;) Für alle anderen gilt: Grün, SPD-Rot, Schwarz, oder Gelb. Die stehen ALLE für Verrat an der Menschlichkeit, für Expansion, für Ellenbogen, für den Ego-Arschlochmodus, für Giftgas, Angst, Taliban und Nachbarschaftskriege. 

Ergo: Fickt euch, ich bin fertig mit euch und in meiner (künftigen) Kommune dürftet ihr maximal den Küchendienst machen. An Entscheidungen werden Arschlöcher eben nicht beteiligt; wir sind da dann nämlich allesamt Esos, Gutmenschen und Pazifisten, und keine Heckenpenner, Großkapitalisten oder doppelmoralige Kleingeister, die weiter Krieg spiel möchten.  

So far. Ich sehe dem Sonntag gespannt entgegen.

Endlich mal wieder. 

The Wasteland Warriors

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Apokalyptisches Cosplay aus Hessen. Klasse, wie sich die Damen und Herren der Wasteland Warriors so aufbrezeln​. Das Foto oben stammt vom Wacken-Festival, nach dem Klick seht ihr, was die sonst noch so drauf haben. Und die haben was drauf, ehrlich jetzt. 

TV-Tipp: EMPIRE ME – Der Staat bin ich!

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Heute, 0:00 Uhr, Arte: 

Die Existenz als Gegenwelt bedeutet heute ein Leben als potenzierte Ich-AG, fordert hochklassiges soziopolitisches Kulturmanagement, weltweite Vernetzung, wirtschaftliche Nachhaltigkeit, dezentrale Bündnisse. Und vor allem verlangt sie das ständige Austricksen der etablierten Machtsysteme und Autoritäten, mit denen man sich in permanentem Kriegszustand befindet. Was bei diesen Gegenwelten auf den ersten Blick bunt, charmant oder skurril wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als sympathisch exzentrische Kampfansage von gewöhnlichen Menschen, die sich von der neoliberalen Weltordnung in die Enge gedrängt fühlen. Mit ihren realpolitischen Schildbürgertaten eröffnen sie dabei Wege, sich nicht als ohnmächtiges kleines Rädchen der Post-Demokratie zu fühlen. Ganz nach dem Motto: Wenn dir deine Welt nicht passt, bau dir deine eigene!

Lesetipp: ‚Der kommende Aufstand‘

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Diese Woche ausgelesen: Der kommende Aufstand

Der kommende Aufstand ist ein politischer Essay, der erstmals 2007 unter dem Titel L’Insurrection qui vient in französischer Sprache mit der Autorangabe Comité invisible (Unsichtbares Komitee) erschienen ist. 2009 wurde der Essay überarbeitet und fand zumeist über das Internet große Verbreitung. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, unter anderem Deutsch, Englisch und Spanisch.
Die Autoren des Buches sind nicht bekannt. Die Polizei verdächtigte Julien Coupat, der die Verfasserschaft aber dementierte, ebenso wie der Herausgeber Éric Hazan.

Ich habe eine persönliche Beziehung zu dem Buch. Aus Gründen. Und weil es unfassbar schick pointierte Sprache enthält. Guckt hier: 

  • Solange es Den Menschen und Die Umwelt geben wird, wird die Polizei zwischen Ihnen sein. 
  • Es ist nicht die Ökonomie, die in der Krise ist, die Ökonomie ist die Krise; es ist nicht die Arbeit, die fehlt, es ist die Arbeit, die überflüssig ist; nach reiflicher Überlegung ist es nicht die Krise, sondern das Wachstum, das uns deprimiert. 
  • Was als Umwelt erstarrt ist, das ist eine Beziehung zur Welt, die auf Verwaltung aufbaut, das heiß auf der Fremdheit. 
  • Indem die lokale Selbstorganisation ihre eigene Geografie der staatlichen Kartografie aufzwingt, verwischt sie diese und macht sie ungültig; sie produziert ihre eigene Abspaltung.
  • Arbeit zu haben ist eine Ehre, und Arbeiten ein Beweis für Unterwürfigkeit. Kurz: Das perfekte Krankheitsbild der Hysterie. 
  • Wir sind nicht deprimiert, wir streiken. 

Gut, ne? Besorgt es euch! (PDF!)

Mein Schutzbunker in der Eifel kann noch warten. Bis zum 23.09. In etwa. 

Stéphane Hessel Empört euch! (Film)

(Feedleser: Hier ist ein ARTE-Player eingebaut)  

Seit einigen Wochen habe ich hier oben in meiner Bühne / dem Header das Hörspiel bzw. die Lesung: Empört euch! ​von Stéphane Hessel angepinnt. Seit dem das dort klebt, haben schon über 700 Leute draufgeklickt. Was ich total gut finde; weil ich das kurze Buch für eins der wichtigsten unserer Zeit halte.

Und nun: Das ganze Teil gibt es nun auch noch mal als Film. Als Film-Lesung, würde ich sagen. Was voll gut ist: Die französische Sprache! Mittels der Hessel höchstpersönlich die Dringlichkeit seiner Botschaft unterstreicht: Ein Resistance oder ein Liberté klingt halt einfach geiler als Widerstand oder Freiheit. Also: Wer zu faul ist der Lesung zu lauschen oder nicht lesen will, der kann nun auch noch seine Augen dazu bemühen. Ich habe es (trotz Kenntnis des Buches und der Lesung) nun zum Dritten mal mit Begeisterung konsumiert. Hier noch ein Hessel-Zitat, dann noch ein deutsches Interview mit ihm:

Wir müssen begreifen, dass Gewalt von Hoffnungen nichts wissen will. Die Hoffnung ist ihr vorzuziehen – die Hoffnung auf Gewaltlosigkeit.

Und ja: Natürlich meint er damit JEGLICHE Gewalt, auch diese, die der Staat gegen seinen Bürger anwendet. (Ich sage das nur, weil ich die ewige Diskussion es geht aber ja nicht anders leid bin. Aber sowas von)

Hier noch was deutsches von und mit Hessel: 

LINKS LINKS! WÄHLT LINKS!

Ey. Hier. Dingens. Ich wollte eigentlich einen Artikel für die nächste Ausgabe der Graswurzeltrevolution schreiben. Der sollte lauten: Anarchisten aller Länder: LINKS LINKS! WÄHLT LINKS! Dann fiel mir wieder ein, dass Parteien immer scheisse sind, Nationen blöde Wichser, und dass das System an sich schon irgendwie ein riesengroßes Arschloch ist.

Ding Dong, Guten Tag, Herr Anarchist, sie haben verloren, weil keine Chance und so, alles ist vorbei, legen sie sich wieder hin, schalten sie die Mediokratie ein und lästern sie weiter im kleinem Kreise über die große weite Welt. 

Och nö.

Wenn ich höre, dass eine Chelsea Manning jetzt tatsächlich für 35 Jahren hinter Gitter gehen soll (Jaja, ich weiß! Es spielt aber keine Rolle, wie lange wirklich!), weil sie GUTES getan hat, dann denke und fühle ich: Etwas läuft scheissnochmal richtig schief auf diesem BÖSEN Planeten! Dabei sind wir Menschen doch eigentlich recht (nach Precht) empathische Wesen; voller Emotion und Empathie. Die Evolution (me Like!) hat sich so einiges kooperatives, freundliches und friedvolles für uns einfallen lassen (Gehirne, Sprache, Augen, Liebe, all' der wunderbare Kitsch halt), das kann' doch alles nicht wahr sein. –Ich hasse die Menschen (hier und hier), weil ich sie liebe. 

Jedenfalls,…die Chelsea, ne? Die ist für mich ein Symbol. Eine Art Leuchtturm. Der leuchtet. Da drüben in Amerika. Der uns anleuchtet und förmlich herausschreit: Lasst alles stehen und liegen! Ihr seid das Volk. Wer JETZT nicht SOFORT alles stehen und liegen lässt, sich ein Kanu bastelt um über den Atlantik zu schippern und dem Herrn Friedensnobelpreiskriegstreiber Obama mitten ins Gesicht pisst, hat eigentlich jegliches Recht auf irgendwas verwirkt. 

Da ich aber auch noch was anderes zu tun hab' als Kanus bauen, meine Utopie einer weniger kapitalistischen – dafür eher anarchistischen – Gesellschaft nicht aufgeben will, habe ich mich nun (nach 2x aussetzten, aus anarchistisch-bequemen Beweggründen) dafür entscheiden:

Ich wähle Links!

Wer dieses Weblog hier ab und an besucht (und schon etwas länger dabei ist), der weiß, aus welchen Gründen ich das tue, und wie schwer es mir fällt, meine Stimme (verdammte Scheisse noch mal!) einfach so ABZUGEBEN. Ich mach's trotzdem. Dieses ein mal noch. Wer die Beweggründe im Detail nachvollziehen möchte, der kann ja meine Artikel zum Thema Anarchie, Politik, oder Kotze noch mal durchblättern. Mir ist nämlich gar nicht so sehr an einem Diskurs gelegen. Viel mehr möchte ich es einfach mal klar formuliert hier stehen haben:

Wir brauchen jetzt und unbedingt einen sozialen, linken, alternativen Rutsch in unserer politischen Landschaft. Die Grünen sind heute das Establishment, über die anderen Pfeifen brauchen wir kein Wort mehr verlieren, also bleibt nur eins: Links wählen.

Als Anarchist tut mir das so weh. Da aber ja keiner bei meiner anarchistischen Enklave in der Eifel mitmachen will… ;) …bleibt mir nur das über: Ich bin das Volk, (Aua), und meine erzwungene (ihr seid Schuld. Alle!) Bürgerpflicht ist es, es wenigstens NOCH EIN VERFICKTES MAL zu probieren. Wenn die unter 15% rauskommen, beginne ich den Bau eines Schutzbunkers. Das meine ich bitternst. 

Die Entscheidung es dieses Jahr so zu machen hat nun mehr als sechs Monate gebraucht, um sich in mir (Herz vs. Kopf, Anarchie vs. Realitäten) zu manifestieren. Ich stehe also – nach vielen Gesprächen mit vielen Menschen – zu 100% dahinter, und werde mich nicht ärgern, wenn der Schuss nach hinten losgeht. Zweifel, Angst und Hass sähen die bisherigen (ich darf seit 14 Jahren wählen. Zum Kotzen) politischen Führer (motiviert durch Korruption, Lobbyismus, Wirtschaftsdiktatur, dem ewigen Gesülze von der freien Marktregulierung) schon zu lange; diesmal will ich Blumen, Liebe, Farben und einfach 'ne Perspektive. Und auch wenn DIE LINKE nicht gerade die Verkörperung dieser romantischen Verklährheit darstellt, so ist sie doch für mich die einzige Hoffnung.

Dem Max geht es da ähnlich, der hat auch 'nen tollen Pro-LINKE-Artikel am Start. Mit Videos, zu denen er schreibt:

Hier noch ein paar Gedanken, die außer dieser Partei so niemand im Bundestag ausspricht:

Jo, und wenn wir uns schon in einer Schein-Demokratie bewegen, die eigentlich zu einer Art Mediokratie mit kapitalistisch-faschistischem Einschlag geworden ist (siehe Was ist Dystopie), dann frönen wir doch mal dem Medium YouTube, ich raubmordkopiere eben die Videos vom Mäx, und wir lassen die linken Puppen tanzen:

 

So. Manchmal wünsche ich mir so ein Regierungsquartett: Rainald Grebe, Gregor Gysi, Spider Jerusalem und alle vier Wochen ein anderer Doktorsblog-Leser, oder eine Leserin.

Die Philosophen müssen her, wo sind die Ethnologen, die Geisteswissenschaftler, die Kreativen und die Künstler? Ich seh' nur noch Schlipse, graue Hackfressen, BWL-Kotze und Zahlen! Zahlen, Zinsen, Grenzen, Regeln, Zäune, Schranken, Idioten und Knöpfchendrücker. Ich hab' die Schnauze voll und kann das alles nicht mehr hören (im wahrsten Sinne des Wortes: ich bin seit sechs Tagen taub auf einem Ohr. Wenn es mir nach dem publizieren dieses Artikels besser geht, wisster Bescheid!).  

Fazit: Mir fehlt das soziale, das empathische, der Humanismus, die Liebe und die Hoffnung!

DIE LINKE ist 'ne Alternative. Und das Leider spare ich mir an dieser Stelle.

Lasst es uns probieren.

Ja? 

The Chinese Anarchist Movement (pdf)

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Was die Kommune von Shanghai mit der Pariser Gruppe zu tun hat, warum Kanton einst ein Sammelbecken für chinesische Anarchisten war und wie sicher der Eisenbahner-Aufstand 1924 in Peking gestaltete,….steht alles in dem gleich verlinkten pdf zum Thema Anarchie in China. Völlig irre, wenn man das mal liest und mit den heutigen Eindrücken und Vorstellungen (die uns die Mediokratie in den Kopp gepflanzt hat) abgleicht. Ich bin fasziniert. Das Teil hat 44 Seiten und hat viele weitere interessante Fakten und Daten zum Thema zu bieten.

Emma Goldman über Anarchie

Emma Goldmann Der gleich verlinkte Emma Goldman-Text ist der zweite, den ich mir von ihr reingezogen habe (der erste war das Essay Das Tragische an der Emanzipation der Frau. K). Ich kann nur zustimmend nicken, bei fast allem, was die Dame so von sich gibt. Hier zunächst etwas informatives zu Frau Goldmann, dann ein Einzeiler, dann der Link zu Essay Nummer zwei.

Emma Goldman (27. Juni 1869. in Kowno, heute Litauen; † 14. Mai 1940 in Toronto, Kanada) war eine US-amerikanische Anarchistin und Friedensaktivistin. Sie wurde bekannt durch ihre Schriften und Reden, als „rebellische Frau“ von Anhängern gefeiert und von Kritikern als Fürsprecherin politisch motivierter Morde und gewalttätiger Aufstände verurteilt. Goldman spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer anarchistischen politischen Philosophie in den USA und in Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie emigrierte im Alter von 17 Jahren in die USA und wurde später nach Russland deportiert, wo sie Zeugin der Auswirkungen der Russischen Revolution von 1917 wurde. Sie verbrachte einige Jahre in Südfrankreich, wo sie ihre Autobiographie „Gelebtes Leben“ und andere Werke verfasste, ehe sie 1936 am Spanischen Bürgerkrieg als englischsprachige Vertretung der Federación Anarquista Ibérica (FAI) in London teilnahm. Sie gilt als herausragende Figur sowohl des US-amerikanischen Anarchismus als auch der frühen US-amerikanischen Friedensbewegung.

Hier das Zitat, welches durch seine Simplizität besticht; welches mehr Aussagekraft hat, als so manch' anarcho-philosohische Textkatastrope über Hunderte von Seiten. Also: 

ANARCHISM:–The philosophy of a new social order based on liberty unrestricted by man-made law; the theory that all forms of government rest on violence, and are therefore wrong and harmful, as well as unnecessary.

Und hier, noch was, für meine religiösen Freunde Klappspaten: 

Religion, the dominion of the human mind; Property, the dominion of human needs; and Government, the dominion of human conduct, represent the stronghold of man's enslavement and all the horrors it entails. Religion! How it dominates man's mind, how it humiliates and degrades his soul. God is everything, man is nothing, says religion. But out of that nothing God has created a kingdom so despotic, so tyrannical, so cruel, so terribly exacting that naught but gloom and tears and blood have ruled the world since gods began. Anarchism rouses man to rebellion against this black monster. Break your mental fetters, says Anarchism to man, for not until you think and judge for yourself will you get rid of the dominion of darkness, the greatest obstacle to all progress.

Ich so: ♥

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