Minderheiten Quartett

Das Minderheiten-Quartett

(Disclaimer: Dies ist ein gesponsorter Beitrag. Ich als bloggende Minderheit bekomme Geld dafür, finde das Produkt aber trotzdem gut. Sachen gibt's!) 

Hammer. Ich hab' eben das Pressekit des Minderheiten Quartetts erhalten. Kling komisch; und das ist es auch. Ich packe mal eben den offiziellen Beschriebungs-Text der Website hier rein; die können nämlich ihr Produkt sehr viel besser erklären, als ich: 

Wir können sie nicht leiden, weil sie anders sind. Ständig nörgeln sie herum und fordern nimmersatt ihre „Rechte“ ein: Minderheiten. Doch jedes Kind weiß: Die egoistischen Forderungen der Minderheiten schaden dem Allgemeinwohl, denn sie zersetzen unsere Leitkultur. Das dürfen wir nicht tolerieren! Ziel des Spiels ist es also, so viele Minderheiten wie möglich mundtot zu machen. Am effektivsten geht das, indem wir sie ungefragt in unsere Wertegemeinschaft assimilieren und zum Hohn mit Rechten zweiter Klasse abspeisen. Da die größte Wertegemeinschaft immer Recht hat, gewinnt am Ende der Spieler, der die Mehrheit der Minderheiten sammeln konnte.

Religiöse, Sexuelle, Radikale, Behinderte. Die kriegen alle einen ab. So wie sich das gehört (erinnert mich an Serdar, ist aber 'ne andere Geschichte). Aber wie kommen die Macher dieses unsäglichen Spiels denn eigentlich drauf, sowas asoziales und verwerfliches überhaupt zu produzieren, gar geistige Kreativität zu investieren? Das ist einfach: 

Am 21. April 2010 fand im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages eine Anhörung zur Änderung des Grundgesetzes satt. Das Thema war die Erweiterung des 3. Artikel unseres Grundgesetzes (Diskriminierungsverbote) um das Merkmal der sexuellen Identität (Das stand vorher nicht drin! 2010!). Die Grünen, die SPD und die anderen Dunkelroten waren dafür. Doch…

…der von der Union bestellte Gutachter Prof. Dr. Winfried Kluth, mutmaßliches Aufsichtsratsmitglied bei „Opus Dei“ und darüber hinaus Richter am Landesverfassungsgericht Sachsen-Anhalt, sprach sich in seiner Stellungnahme natürlich konsequent gegen den Diskriminierungsschutz sexueller Minderheiten aus. Seine Argumentation: Würden sexuelle Minderheiten in der Verfassung berücksichtigt und somit geschützt, würde das die Integration der in Deutschland lebenden Muslime erheblich erschweren.

Weil Homos ja bisher besser wegkämen, als Türken. Kein Scheiss. So ähnlich hat der das wohl wirklich formuliert. 

Denn in der Gruppe der Muslime sei die Akzeptanz gegenüber nicht-heterosexuellen Lebensweisen nur „wenig entwickelt“, so Kluth.

So kriegt der CDU-Kopp dann also die (für ihn) logische Kurve: Schwule und Lesben auf einer Stufe mit Muslimen? Nicht mit der CDU; wen wundert es… Treffender formulieren es die Jungs und Mädels des Minderheiten-Quartetts: 

In der Union hat man scheinbar sehr genau erkannt, dass man die im Umlauf befindlichen Klischees zu einzelnen Minderheiten geschickt nach der aktuellen Hysterielage auswählen und für sich nutzbar machen kann, indem man vermeintliche Interessen mehrerer Randgruppen einfach gegeneinander ausspielt. Immerhin muss man so nicht selbst erklären, dass man Schwule scheiße findet und nicht im Traum daran denkt, sie rechtlich mit anderen Bürgern gleichzustellen

Klasse. Wer hat die noch mal gewählt? Zumindest mal keine Minderheit, schätze ich. Ich will auch gar nicht zu sehr ins Politische abrutschen; das zumindest in der CDU 'ne mehrheitliche Macke vorherrscht, sollte langsam auch der hinterletzte Dörfler aus Bayern kapiert haben.

Ein lustiges Spiel, mir macht es Spaß, und die Anleitung ist auch echt witzig gemacht. Jetzt noch der Link zum Shop…und schon gehöre ich zur Minderheit der kapitalistischen Arschlochblogger. Na endlich.