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Nochmal: Google Now / Android Wear

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An dieser Stelle hatte ich mich ja als technophoben Googel Now-Hater geoutet. Und wenn ich meinen Text von vor ziemlich genau einem Jahr lese, stelle ich fest: Viel geändert hat sich an meiner Denke zu dem Thema nicht. Guckt euch das Video oben zur kommenden Google-Smart-Uhr mal an, und sagt mir dann: Brauchen wir das? Wollen wir sowas? Wenn ja: Wozu?

Mein Leben ist mir jedenfalls schnell genug. Bis jetzt. Und auch lässt mich der Gedanke nicht los, dass diese verspackte Quantified Self​-Hipster-Szene nix anderes ist, als ein Haufen gehirnentleerter Systemlinge, die uns mit ihrem Selbst-Optimierungswahn nun in schönen Bildern verklickern wollen, dass wir kleine Rädchen doch gefälligst noch schneller und effizienter zu funktionieren haben. –Vielleicht bin ich aber ja auch nur ein alter Mann und habe Angst vor der Neuzeit. 

(⊙_☉)

Google Now für iOS. Und alle so…

Ok. Google. Das ist das Video, welches mein Google-Antisympathie-Faß nun vollständig und (wahrscheinlich) endgültig zum überlaufen bringt. 

1. „Wir alle benötigen jeden Tag viele Informationen.“-> Ach was. Ist das so? Bist du jetzt die Gedankenpolizei, oder woher willst du das wissen, Google? Es gibt Tage, an denen die einzige Information die mich interessiert, die des Sonnenstandes ist. Also laaber mich nicht voll, und erzähl‘ mir, dass ich was bräuchte, was ich nicht will. Ich will weniger Infos, nicht mehr. Idiot.

2. „Auf dem Weg zur Arbeit zeigt Google Now die schnellste Route“ -> Meine Route ist jeden morgen die gleiche; weil die schnellste, daran wird sich nix ändern. Und wenn, wertes Google, dann brauche ich dich dafür ganz sicher nicht. Wer navigieren will, braucht alles. Außer Google Maps. 

3. „Auf dem Weg zum Flughafen erhalten sie Live-Updates zu Ihrem Flug“ -> Ich. Fliege. Aber. Nicht. Du Horst. 

4. „Und nach der Landung können sie sich über Sprachen und Preise informieren.“ -> Mein kulturelles Verständnis gebietet mir, dass ich die wichtigsten Vokabeln schon vor der Anreise gelernt habe. Ignorantes Google-Pack, da! Und Preise? WTF soll ich denn mit Preisen? Roboten, konsumieren, kaufen, googlenowen? Fuck it, ich hasse euch.

5. „Sie können auch Sehenswürdigkeiten, Filme und Restaurants abrufen“ -> Wow! Killerfeatures! Wisst ihr: Ich sehe eine Sehenswürdigkeit sicher, wenn ich sie sehe. Filme suche ich mir lieber selbst aus uns Restaurants gibt es auch im Internet.

…ich weiß wirklich nicht, für welches Yuppie-Pack Google jetzt diese Scheisse zusammenprogrammiert hat. Wahrscheinlich für die Leute, die sich vier mal im Monat in ein und denselben Abflughafen einchecken, am Zielort mit Google Now die nächste hippe Burgerbraterei ausfindig machen, ihre FickiFicki-Fett-Burger instagrammen und den amerikanisierten Bullshit dann in meinen Facebook-Stream posten. Danke dafür Google, ganz großartig. 

Mal echt: Die App ist für mich ein beinahe babylonisches Machwerk, welche mir das Gefühl gibt, dass Google mich als Roboter wahrnimmt, der zwischen den kaum vorhandenen Ruhephase mit Google Now doch bitte bitte noch auf die Schnelle etwas produktives schaffen soll.

Ich sag‘ euch Kackaffen aus Mountain View nun mal was: Ich weiß ja nicht nach welchen Uhren ihr da drüben tickt. Ich jedenfalls scheiss auf euch und eure Vision einer Zukunft, in der wir alle nur noch hurtig hurtig funktionieren und Knöpfe drücken sollen. Mein Leben ist nämlich jetzt schon Realtime. Da brauch‘ ich euch echt nicht für.

  • YouTubeLink zum Video: Haha, Fuck you