bots

The Art of David Domingo Jiménez

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Sorry Feedleser, ich musste dieses Bot-Bild einfach in 1:1 Größe hochladen. Weil: Es ist so schön! Der Bot der Woche, würde ich sagen. Sollte es die Woche noch besser gehen, gebe ich auch keinen aus. Diese phänomenale Bot-Zeichnung wurde von David Domingo angefertigt. Der neben schick Zeichnen auch diese Sache mit dem 3D-Rendering echt gut drauf hat. Überzeugt euch doch gern selbst davon. Nach dem Klick.

Nochmal zum Artikel ‚Maschinenfrieden‘ von gestern…

Unbenannt

Freunde der Ferienfahrt. Was habe ich mich gestern über diese Quake-Bot-Geschichte und über eure Kommentare gefreut. Es ist doch wirklich wundervoll zu wissen, dass meine LeserInnen und KommentatorInnen mindestens genau so einen am Kopf haben, wie ich selbst ;) Im Ernst: Eure Kommentare sind der Hammer, vom Philosophie-Zerstörer bis zum Bot-Gläubigen ist alles dabei. Ich bedanke mich ausdrücklichst für eure Infos und Ideen zu dem Thema (und auch danke an die Retweeter und Sharer auf Facebook!). Ich schreibe diesen Artikel aber aus einer anderen Intention heraus.

Ich habe gestern Abend lange über diese irre Story nachgedacht. Habe reflektiert, warum ich auf die Story so dermaßen abgehe; woran es liegt, dass mich diese Geschichte so sehr begeistert hat. Zu einem finalen Denk-Ergebnis bin ich nicht gekommen. Ich versuche aber trotzdem mal in Ansätzen zu erklären, was mir dazu durch den Kopf geht. 

Ich mag Maschinen, Bots und den Transhumanismus. Ich mag Frieden und Anarchie. Ich mag Videospiele und künstliche Intelligenzen. Und diese Geschichte vereint einfach alle diese Interessen in einer Story. Klar, dass ich da hin und weg bin. Der Fakt, dass die Bots Frieden geschlossen haben, begeistert mich. Aber warum? Es sind doch nur Roboter! Ja, genau! Und genau das ist auch der Punkt: Ich nehme Menschen als die schlechteren Maschinen war. Und Maschinen als die besseren Menschen. Bzw. ich möchte diese Wahrnehmung so haben wie sie ist. Was impliziert – und jetzt kommt es – das mir Roboter offensichtlich lieber sind, als Menschen. Autismus?…oder Lebenserfahrung mit Konsequenzen? 

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In kurz: Ich WILL diese Geschichte einfach glauben. Weil es sich (für mich) gut und richtig anfühlt, weil ich glaube, dass wir Menschen nur eine Leiter sind, aber keine Etage. Weil ich glaube, dass die neue Etage noch in meiner Lebensspanne angebaut wird. Weil ich glaube und sehe und fühle, dass wir Menschen einfach noch nicht fertig sind. Mit uns, mit der Welt, mit dem Frieden. Ich wünsche mir also eine Maschinen-Welt-Utopie, in der es Frieden gibt. Aber keine Menschen (mehr).

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Und soll ich euch was sagen: Dieser Gedanke erschreckt mich nicht mal. Wenn der Preis für den Frieden der ist, dass wir Menschen irgendwann den (besseren, netteren) Maschinen Platz machen müssen… dann sei es so. Verdammt noch eins. Ich glaube ja, dass mich der Artikel – und die Gefühle die dieser in mir auslöst – mich noch ein Stückchen mehr zum Transhumanisten gemacht haben. Ich meine: Offensichtlich kriegen wir es ja nicht auf die Kette. Snowden, Ägypten, Chemtrails; irgendwie verkacken wir Menschen doch alles; und ich fühle mich seit 2011 eher so: Wenn xy nicht klappt, verliere ich endgültig den Glauben an alles. Und – natürlich – klappt xy nicht. Nie. Nicht EINMAL. Derzeit denke ich: Ach, wenn die Snowden-Sache gut ausgeht, wird doch noch mal alles gut. 

IN WAS FÜR 'NER VERFICKTEN ILLUSION LEBE ICH EIGENTLICH!? Lachnummer, Chris, Lachnummer. 

Und daher passte mir diese Anti-Bot-Verschwörunsgtheorie…bzw. die Geschichte von Liebe und Frieden im Quake-Land gestern genau richtig. Ich sehne mich offensichtlich nach mehr Harmonie auf diesem Planeten. Und da reicht es mir schon, wenn diese – die Harmonie – völlig virtuell und in einer Maschine vonstatten geht. Wie irre ist das denn?

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Ich meine: Die einzelnen Menschen um mich herum geben mir Halt, machen mich (ab und zu) doch echt glücklich, ich liebe sie sehr und ich möchte sie keinesfalls gegen einen – noch so friedlichen –  Quake-Bot eintauschen. Mir fällt dieses berühmte Zitat gerade nicht ein…aber sinngemäß sehe ich es auch so: DER Mensch ist mir lieb, DIE Menschheit geht mir auf den Keks. Nun ist mir aber auch klar, dass die Flucht in eine pseudoreligiöse, transhumanistische Gedankenwelt sicher auch keine Lösung für mein Dilemma sein kann. Dafür ist der Transhumanismus zu sehr Philosophie, denn ein praktikabler Lebenstil. 

Allerdings geht mir auch dieses Sprichwort aus Asien nicht mehr aus dem Kopf: 

Der Mensch sagt die Zeit vergeht, doch die Zeit sagt der Mensch vergeht. 

Oder um einen eher westlichen – dennoch aber sehr klugen – Mann zu Wort kommen zu lassen: 

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.   

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Ich mein' man könnt' es merken: Ich komme auf keinen grünen Zweig, komme zu keinem Gedankengang, der mich zufriedenstellt. EINE Option: Offensichtlich sind mir Roboter und Waldameisen lieber als das Kollektiv Menschheit; ergo liegt es auf der Hand, mich in Philosophien einer (künftig) besseren Welt zu verlieren. Damit könnte ich nun einigermaßen leben. Könnte. Ob ich das will, ist noch mal eine andere Frage. Andererseits geht mit der Satz einer Kommentatorin auf einem Yoga-Blog nicht aus dem Kopf: Chris, deine Misanthropie in allen Ehren. Aber es ist doch viel einfacher zu sagen, dass die Menschen scheisse sind und das du die nicht magst, als zunächst mal allen Menschen unvoreingenommen, mit offenen Armen und viel Liebe entgegenzutreten.

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Auch darin steckt sicher eine Wahrheit. Allerdings fällt mir dann meine Lebenserfahrung wieder ein. Ich weiß also nicht, ob ich diese Yoga-Tante nun belächeln soll, oder ob ich mich ob der Erkenntnis die sie (mir vielleicht (!) voraus) hat, in Demut niederknien sollte. Es scheint also ein Prozess zu sein. Der goldenen Mittelweg wäre eine weitere Option. Wenn ich aber von einer künstlichen  Intelligenzen lese, die Frieden – statt Mord und Todschlag –  schafft, bin ich doch eher geneigt zu sagen: Mäuse, Waldameisen und Roboter sind die besseren Menschen. Selbst eine Maus ist so klug, sich keine Mausefalle zu bauen. ​

Abschließend noch einige Links zu dem Thema von gestern. Zumindest die Medien in den Staaten haben das Thema auch seit eben auf dem Schirm: (alle ungesichtet, nur gesammelt) 

Schließen möchte ich mit einem Hubbard-Zitat. Welches die / meine Krux des Themas auf den Punkt bringt. Weil es ALLES und nichts und BEIDES ZUGLEICH bedeuten kann:

Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen leisten, aber sie kann nicht einen einzigen außergewöhnlichen ersetzen.

Gut, ne? ;) 

WTF!? Maschinenfrieden! FTW!

Müsst ihr sehen! Bzw. Lesen! (ob das alles so stimmt und wirklich so passiert ist…ich weiß es nicht. Trotzdem: IRRE!) 

Für die nicht-so-englisch-verstehenden wage ich den Versuch einer kurzen Zusammenfassung: Da hat irgendein Nerd einen Quake 3-Server vier Jahre lang laufen lassen. Weil er vergessen hatte, dass es diesen Server überhaupt gibt. Dann entdeckte er diesen Foren-Thread (Bild unten) und schwupps, fiel dem Nerd der Server wieder ein. Nun ist es so, dass die Computer-Gegner (NPCs) in Quake 3 damals schon (relativ) revolutionär programmiert waren; nämlich angelehnt an das Prinzip eines künstlich-neuronalen Netzwerkes (based off an artificial neural network). Ergo: Die Gegner aka Bots lernen stetig mit, passen sich dem Spieler an und stellen ihn – selbstlernend wie sie sind – immer wieder vor neue Herausforderungen. Künstliche Intelligenz in Kinderschuhen, sozusagen. Die probieren unzählige Taktiken aus, lernen wie sie länger am Leben bleiben (und euch am schnellsten, effektivsten, einfachsten den Kopf wegballern können); Stichwort: Mustererkennung / Musterabgleich. Diese Muster und Learnings speichert das Programm in Logfiles ab. Die logischerweise parallel zur Länge des Matches immer umfangreicher werden.

Jedenfalls: Dem Nerd aus dem Forum fiel dieser Server wieder ein. Auf dem er vor vier Jahren 16 Bots aufeinander losgehen lies, nur um zu sehen, wie schlau die in letzter Konsequenz eigentlich wirklich werden könnten. Und jetzt kommt es: Der Nerd loggt sich in den Server ein, und guckt, auf welcher Map sich die Bots gerade um Kopf und Kragen ballern. Und wie sie das wohl machen. Nach all' der Zeit. Er schnappt sich also irgendeine dicke Wumme und macht sich auf die Suche nach den (mittlerweile doch recht schlauen) Bots.

Er findet sie.

Und. Die. Stehen. Alle. Still. 

Und es kommt noch besser: Die stehen still, sind aber nicht abgeschmiert. Das erkennt er daran, dass die Bots ihn wahrnehmen, in nur blöde anstarren und ihre Köpfe in seine Richtung drehen. Völlig untätig  und ruhig, einfach so. Ist das Creepy, oder was ist das? Oder gar der Beleg dafür, dass rational-programmierte Maschinen uns eine Sache voraus haben? Nämlich die Erkenntnis, dass ein Toter immer schlechter ist, als keiner. Das die einzige richtige Lösung des Kriegspiels die ist, das Spiel gar nicht erst zu spielen. Das die beste Lösung für's Überleben der Frieden ist. 

Creepy, sage ich ja. Es geht weiter: Der Nerd knallt einen der Bots in den Kopf. Was passiert? Alle anderen Bots rennen zu der Waffe, die ihnen am nächsten ist, killen den menschlichen Eindringling…. und dann: Raucht der Server ab.

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Jede Logfile-Datei hat in den vier Jahren 512 MB an Daten gesammelt. Je Bot. Man könnte nun also sagen: In diesen 512 MB steckt die wahre Erkenntnis; immerhin sind es echte Erinnerungen, die sich da angehäuft haben. Wenn auch nur in einer Maschine (was für mich keinen Unterschied macht. Aber das wißt ihr ja) 

Das ist das dickste Dingen, was ich dieses Jahr im Internet entdeckt habe (bzw. der Rolli, der mich darauf hingewiesen hat) Was für Implikationen das hat… was man daraus alles philosophisches stricken könnte… das ist so irre, ich bin hin und weg, echt jetzt. 

Hier der komplette Screenshot (und sagt mir doch mal untendrunter, dass das alles Quark ist und nicht sein kann. Weil…!?)

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Doku: Robot Revolution

Ich hab' mir die Doku komplett angesehen. Und nichts wirklich neues erfahren. Macht aber nix, dem Betrüger-Bot Asimov kann ich nämlich stundenlang beim Blöde sein zugucken. Tut mir nicht weh. Für Robo-Nerds ist die Doku zumindest optisch doch echt nett anzusehen; den einen oder anderen Blechkopp könnten sogar die Profis unter euch noch nicht gesehen haben. Für Robo-Noobs ist der Film ein interessanter Einstieg, der er die gängigsten Bot-Kameraden vorstellt. Asimov, Hubo, Big Dog, Baxter. Alle sind sie mit dabei. Die Trottel. Leider fehlen die letzten 10 Minuten der Doku. Die könnt ihr euch aber hier (in etwas mieserer Quali) ansehen (ist aber eh nur eine Zusammenfassung der ersten 40 Minuten)

Nach all' den verbalen Gemeinheiten oben möchte ich aber nun mit einem versöhnlichen Zitat des Herrn Arthur C. Clarke,​ schließen:

Whether we are based on carbon or on silicon makes no fundamental difference; we should each be treated with appropriate respect.

Heute Abend auf 3Sat: ‚Robot Sapiens‘

Unbenannt

Vision oder bald Wirklichkeit? Im Jahr 2030 steht die Menschheit am Beginn einer neuen Epoche. Dank fortgeschrittener Computertechnik verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und Maschine. Gehirne werden mit Silikonchips aufgerüstet und Intelligenz ist keine rein biologische Frage mehr. Sie kann mit Hilfe von Technik erweitert werden. Demnächst sollen die Menschen in der Lage sein, das im Gehirn gespeicherte Wissen auf eine Festplatte herunterzuladen und so – ungeachtet der Sterblichkeit – für die Nachwelt zu erhalten. Die Dokumentation zeigt die Visionen des Erfinders und Zukunftsforschers Ray Kurzweil.

Kenn' ich schon, eh keine Zeit, aber vielleicht ja ihr Chipheads. Danach kommt noch scobel mit dem Thema Lieber natürlich dumm als künstlich intelligent (Quark!). Die Themenwoche Die Macht der Maschinen​ ist morgen dann aber vorbei. Super. Danke für's Bescheid sagen. Ey. 

Kurzfilm: ABE (böser Roboter!)

Manuel hatte gestern einen recht unheimlichen Kurzfilm verbloggt, der thematisch irgendwie ganz gut zu dem hier oben passt. Wobei der hier eher die philosophische Linie fährt. Unter uns: Was stellen dieses scheiss Roboter sich eigentlich immer so an? Zu wenig Menschenliebe abgekriegt, oder wie was wie? Und dann noch so blöde Augen machen, ey, das haben wir gerne. Am allerunheimlichtsten finde ich aber weder die Bot-Augen, noch die Szene mit dem Blut. So wie der Roboter quietscht!!! … das macht mir Angst!

Muh Ihsan S aka ‚Xan-04‘

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Muh Ihsan S ist in Indonesien beheimatet und trägt den schicken Künstlernamen Xan-04. Beinahe wäre ich an seiner Galerie vorbeigeschrammt: Zu bunt, zu viel, und für meine persönliche Vorliebe einfach etwas zu laut, die Bildsprache des Herrn S. Dann sah ich dieses entzückende Cyborg-Wesen hier oben. Und auch wenn ich allen Künstlern die ihre Werke mit so einer aufdringlichen Signatur versehen am liebsten den Kopf abreißen möchte, mache ich hier mal eine Ausnahme. Wer bunte Mädchen in Photoshop-Terror-Style sehen mag, findet diese nach dem Klick.

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