Dawkins im Interview: Ist Religion das Böse?

The world's famous atheist Richard Dawkins im Interview mit AlJazeera (bzw. einem Interviewer, der mir namentlich nicht bekannt ist). Es geht um: Gott, die (mögliche) Unvereinbarkeit von Religion und Wissenschaft (die beide schon zu genüge Mist gebaut haben; wenn auch auf der Science-Seite einen Ticken weniger. Finde ich jedenfalls) und dem gar nicht mal so kleinen Unterschieden zwischen, Glaube, Gläubigkeit und (praktizierter) Religion(en).  

Das waren jetzt aber viele (Klammern). Ich will ja auch niemanden anpissen. Bis auf das religiöse Pack da da draußen, welches seine eigene humanistische Verantwortlichkeit an eine höhere – nicht beweisbare – Institution abgibt. Für nix. Ach doch: Für Wasserboarding (Taufe) und Massakrierung (Beschneidung). Das ist aber eine andere – meine persönliche – Ansicht. Zwei Sachen möchte ich denoch kurz herausziehen, und dann dürft ihr euch selber anbeten das Interview ansehen: 

1. Dieses "ein Gott, dem aber doch soooo unendliche viele Menschen folgenArgument" kommt immer wieder. Als Mensch mit deutschen Wurzeln- noch dazu mit dem wunderschönen Nachnamen Heil – , fällt mir dazu nicht mehr viel ein. Außer das hier: Folgen, Arme in die Höhe und neuerdings auch Glatzköppe mit Mädchenttatoos und kleinen Penissen…. Na? Wem sind (die meisten!) unserer Großeltern noch (beinahe) bis in den Tot gefolgt? Einem Vollidioten! Das wird heute wohl niemand – der bei einigermaßen klarem Verstand ist – bestreiten wollen. Und genau so ist das auch mit Gott. Dem Vollidioten (und länger tot ist der auch schon).

2. Ein ganz wichtiges Dingen (auch weil mir das privat immer wieder aufstößt. Besser: aufgestoßen wird): Glaube. Glaube ohne Beweis rechtfertigt alles. Das ist ein Problem. Das mag sich sehr wissenschaftsvernarrt anhören. Nehmen wir also einen praktischen Fall; dann wird vielleicht etwas klarer, worauf ich hinaus will: Du diskutierst mit irgendwem über irgendeine Möglichkeit, die Welt mit irgendeiner Sache (möglicherweise) einen Ticken besser machen zu können (ich rede hier nicht von besser im Sinne von: Der Westler oktroyiert dem Muselmann (s)eine Demokratie auf. Wenn ich von besser  spreche, dann meine ich das im Sinne des Humanismus. Sowas wie zugenähte Frauen; der Tradition wegen. Oder: Den Koran lesen statt eines Lexikons. Sowas gehört in die Tonne und würde die Welt ein Stückchen besser machen. Sowas meine ich). Dein Diskussionspartner sagt dann irgendwann sowas wie: Ja, aber mein Glaube verbietet mir / gebietet mir…! Und Zack! Ende der Diskussion, keine bessere Welt, weil wegen Gott und Glaube und  all' dem anderen Bullshit und so (Anmerkung: Hier sind ausdrücklich keine spirituelle / interngläubige Menschen gemeint. Ich adressiere damit hauptsächlich das übliche Christenpack, genauso wie extreme Koranfritten, als auch Menschen jüdischen Glaubens, die wirklich meinen, dass Klopapier abreißen am Schabbat eine Sünde ist). Und du kannst nichts – aber auch gar nichts daran ändern! Da argumentiert jemand mit dem Respekt vor seinem Glauben, mit seiner Gläubigkeit. Die ich nicht anfassen, nicht sehen, nicht riechen – und schon gar nicht argumentativ auseinanderklamüsern kann.

Der Glaube steht nicht zur Debatte; das wär' ja Privatsache (ach, dann doch wieder? Und so plötzlich?) und fertig ist die Diskussion. Das macht mich jedesmal rasend. Mehr als rasend. Und da bin ich dann ganz bei Herrn Dawkins: Ich möchte solche Leute nicht kennen oder kennenlernen (Ausnahmen bestätigen die Regel. Und wie;). Es bringt ja nix; weder für die, noch für mich, noch für uns alle… 

So. Fertig.

…ihr guckt euch jetzt gefälligst die 50 Minuten mal an. Amüsant ist das nämlich allemal, was die beiden sich da so an die Köppe knallen. 

5 thoughts on “Dawkins im Interview: Ist Religion das Böse?

  1. da]v[ax says:

    Hahaha, der Heilemann ist wütend. Ich würde dich ja SO gerne in einer Diskussion mit einer gewissen Person aus deiner Nachbarschaft hören. Genau die Diskussion, die sie gerne mit mir führen würde, vor der ich aber immer zurückschrecke, weil ich weiß, worauf das hinaus laufen wird. Ich könnte mich dann ganz entspannt zurücklehnen und mir anhören, wie sie dich in Rage redet. Hach das wär so schön. X-D

  2. q____q says:

    Krass, ich finde Richard Dawkins hat sich da echt schlecht geschlagen (in der zweiten Hälfte wurde er etwas besser) und man merkte auch, wie er manchmal nicht nur unsympatisch herablassend, sondern richtig wütend war. Unprofessionell. War der irgendwie übermüdet oder was? Und dieses "Sexuelle Straftaten sind weniger schlimm als Geschichten von der Hölle" ist ja einfach nur abstoßend, was labert der da für abartige Scheiße? Sexuelle Vergehen SIND die Hölle, es gibt genügend Menschen, die ihr gesamtes Leben an den Folgen von sowas zu leiden haben. 
    Ansonsten fand' ich, war er vor allem zu dem Themenkomplex "Gläubige haben aber – wegen ihres Glaubens! – so viel Gutes getan." echt schwach. Genau das glaube ich nämlich nicht. Menschen, die "Gutes" tun, würden das auch ohne Religion tun. Die machen das ja nicht gezwungenermaßen, weil ihre Religion ihnen das vorschreibt (und eigentlich würden sie's lieber nicht machen), sondern, weil sie – warum auch immer – Menschen(Tieren?) helfen, Missstände ändern wollen etc. Dazu braucht man keine Religion (Achtung, ich sage nicht, das Religion da helfen kann/könnte WENN sie sowas wie Nächstenliebe und soziale Verantwortung lehrt. Aber das kann man wie gesagt auch ohne Religion lehren).
    Ähnlich (aber andersrum) funktioniert das auch mit Wissenschaft und das hat Dawkins zwar auch gesagt aber es meiner Meinung nach etwas schwammig formuliert: Ja, Wissenschaft hat Massenvernichtungwaffen möglich gemacht. Aber es waren Menschen/Politiker/Militärs – nicht "die Wissenschaft" – die getrieben von ihrer Habgier, ihrer Angst oder anderen niederen Instinkten, diese Waffen haben bauen lassen und eingesetzt haben. Das befreit natürlich Wissenschaftler nicht von ihrer moralischen Verantwortung drüber nachzudenken für wen sie da grade was entwickeln. Aber zu sagen: "Wissenschaft ist Schuld an Atombomben mit Religion hät's das nie gegeben" ist natürlich der totale Schwachsinn.
    Und dann der letzte Idiot, der meinte, christliche Religion hätte uns aus der Barbarei geholt. Geht's noch? Die Kirche ist an ca. 900 Jahren Mittelalter Schuld (mit Inquisition und Kreuzzügen etc.), die von Dawkins angesprochenen Zivilisationsprozesse haben dank dem Aufkommen der Wissenschaft und des Humanismus eingesetzt. Ohne dir Kirche wären wir vielleicht schon 900 Jahre weiter. Da gäb's jetzt schon längst fliegene Autos und so ^______^

  3. q____q says:

    Ah, du hast auch so'n WordPress, wo man in den Comments keine Absätze machen kann (bzw. die netterweise rausgelöscht werden, weil … äh, … is unübersichtlicher). Ätzend.

  4. Chris says:

    Jeps, ich habe das auch deshalb gebloggt, weil mir ein schwankender Dawnkins auchg recht neu  war :)

    Comments: Test 

     

    Test 

    (geht bei mir das mit den Absätzen, FF und Chrome, kein Plan was da los ist)

  5. Olaf says:

    Man muss 2x "Enter" drücken …
     
    … und schon klappts mit den Absätzen.
     
    Ansonsten bin ich inhaltlich bei euch. Bei beiden.

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