Heute Abend (Dienstag 23. Oktober) um 20.15 Uhr läuft die Transhuman-Doku 'Welt ohne Menschen' auf Arte. Der Dokumentarfilm wurde von Philippe Borrel gedreht, die Originalidee stammt von Noël Mamère. Es geht um das hier:
Maschinen und neue Technologien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber nicht jedem ist bewusst, wie abhängig sie machen und wie sehr sie das Verhalten und die Denkweise der Menschen beeinflussen. So schlagen Wissenschaftler, Philosophen und Antitechnologie-Aktivisten immer lauter Alarm gegen den beschleunigten Vormarsch der Technowissenschaften.
Werkzeuge aller Art sind dazu da, das Leben zu erleichtern und Zeit zu gewinnen. Bionische Prothesen, künstliche Intelligenz, immer autonomere Roboter sowie medizinische und militärische Forschungsarbeiten aus den Bereichen der Neurowissenschaften, der Molekularbiologie und der Genforschung haben eine neue Ära eingeläutet, die "Transhumanismus" genannte Technisierung der menschlichen Gesellschaft. In den Vereinigten Staaten, in Asien und Europa scheint sich diese Denkrichtung immer mehr zu verbreiten.
Klingst spannend. Ist es ja auch. Und: Das ist noch längst nicht alles zum Thema Transhumanismus bei arte. Der eben erwähnte Filmemacher (Borrel) hat in Zusammenarbeit mit arte und als Ergänzung zu seinem Film die Website widerstand-2031.arte.tv konzipiert:
Es ist die Stimme der Widerstandsbewegung, die sich 2029 bildete, als dramatische Geschehnisse eine posthumane, von Maschinen beherrschte Zeit einläuteten. Das SOS kommt in der Gegenwart als freundlicher Computervirus an, der sich dem Bildschirm des jeweiligen Empfängercomputers anpasst und Ton und Bild beherrscht.
Im Mittelpunkt des interaktiven Projekts steht eine fiktive Person aus der Zukunft, die sich an Menschen in der heutigen Zeit richtet, um sie zum Umdenken zu bewegen. „Die Stimme“ will den Menschen die Augen öffnen und veranschaulicht ihre Warnungen mit angeblich aus dem Internet stammenden Indizien wie Fotos, Videos, Animationsbildern, Texte usw.
Was geht, arte? Ich mochte euch schon immer, …aber jetzt noch mehr ;) Diese Website aus der Zukunft ist echt mal einen Blick wert. Fühlt sich zwar ein ganz klein wenig nach angestaubter Interaktivität an, aber die Message ist klar: Wir sind alles blöde Sardinen in blöden Sardinenbüchsen, Roboter sind die besseren Menschen, wir werden alle streben. War ja eh klar.
- Mehr Infos: arte.tv/de/welt-ohne-menschen
- Entdeckt: Bei Nico auf FB
sowas. Dann müssen wir ja beim Abendessen fernsehen :)
Morgen ja, dann Arte+7 ;)
Ich verstehe die Argumentation der Website nicht.
Ja – ich habe wenig Zeit, obwohl es viele technische Geräte gibt, die Arbeit beschleunigen sollten. Ich glaube das ist kein Problem der Technik, sondern vielleicht ein soziales oder politisches. Vielleicht könnte es daran liegen, dass sich die Leute sich gegenseitig übertrumpfen wollen.
Ja – es gibt Dinge, die uns Technik nicht abnehmen kann, beziehungsweise, wo der Versuch sie technisch zu lösen, negative Auswirkungen haben könnte: Wie Partnersuche. Daraus darf man nicht den Schluss ziehen, dass man da, wo sie Sinn macht, weniger „Technik“ verwenden soll.
Mir kommt die Argumentation vor wie eine Aneinanderreihung von emotionsgeladenen Begriffen, so wie ein Lied von Herbert Grönemeyer.
Ganz einfach gesagt: Bei Ethik, Moral, „Sinn des Lebens“ geht es um das „Was soll/will ich überhaupt tun?“. Bei Technologie geht es um das „Wie erreiche ich es?“. Das widerspricht sich nicht, sondern es ergänzt sich.
Welche Erfindung sollte den am besten die letzte gewesen sein und warum? Das Internet? Penizilin? Telefon? Straßenlaternen? Dreifelderwirtschaft? Rad? Feuer?
Aber Vernunft war ja sowieso eines der Konzepte, die abgelehnt werden. Da kann man nur noch sehr schlecht diskutieren.