Kurz-Gamereview: Grand Fantasia‎

(Disclaimer: Dieses Grand Fantasia-Review ist ein bezahlter Artikel von aeriagames.com. Was mich aber nicht davon abhält, dass Spiel so zu durchleuchten, wie es sich gehört) 

Starten wir mit der Charakter-Erstellung: Der Look des Charakters lässt sich – wie üblich – mit ungefähr einem Dutzend Gesichtern, Hautfarben, Haarfarben, Frisuren und den üblichen Augenfarben bestimmen. Das Ganze kommt sehr manga-lastig daher; passt aber in's Gesamtbild. Clone-Charkater sind somit zwar möglich, aber – aufgrund der vielen Optionen – sehr unwahrscheinlich. Zusätzlich kann man dann auch direkt sein Haustier/Pet durchgestalten. Da bieten sich zwar nicht allzu viele Möglichkeiten; aber genügend sind die allemal.

Als Basic-Klassen stehen die üblichen Verdächtigen zur Auswahl: Heiler, Kämpfer, Jäger und Beschwörer. Klar…beschwören geht immer. Nehm' ich. Aber halt: Die Klasse ist ja gar nicht anwählbar; sondern nur eine Art Preview. Kann ich etwa komplett frei skillen? Das war mein Gedanke. Und in der Tat: Der Skill-Tree ist zum Start des Games komplett leer. Man hat also die Freiheit seinen Charakter frei zu auszugestalten und ist – zumindest – zu Beginn des Spiels nicht an feste Spells/Zaubersprüche oder ähnliches gebunden. Gefällt mir gut (ist ja fast wie in Skyrim, hier;) So kann man in Ruhe rumtesten. Nach den nach den ersten Quests und Erfahrungspunkten sollte man sich aber schon zumindest grob in eine Richtung orientieren. Wenn man dann im Charakter-Editor noch ein Pet gewählt hat, was zu geplanten Spielfigur passt… Gnade den Mobs. 


Anschließend geht es dann ab ins (wirklich!) bunte Spiel. Was direkt auffällt: Eine Innovation in einem Free-to-Play-Game! Man klickt nur noch auf das nächstgelegene Quest-Symbol, und schon rennt der Char los. Bis zum Ziel. Ohne irgendwo hängen zu blieben. Für mich – der gerne oldschool Rollenspiel betreibt – zwar keine Option (ich erkunde lieber manuell), aber im Verlauf des Spiel – wenn man die Orte schon händisch erkundet hat – kann das sicher mehr als praktisch sein. 

Während des sehr gut gemachten Tutorials lernen wir auch unseren treuen Begleiter (das Pet) etwas besser kennen. So erfahren wir, dass der Kleine in der Lage ist, Rohstoffe und wichtige Zutaten aufzusammeln. Und: Aus diesen baut er dann auch noch richtig schicke Items: Große und kleine Waffen. Eine Backgroundstory warum und vor allem wie er diese Dinge zusammenschraubt, gibt es dazu leider nicht. Er macht's halt einfach. Weil's geht. Wahrscheinlich. Da ich in allen (Online-)RPGs wenn möglich mit Pet unterwegs war (und bin), mag ich diesen erweiterten Wegbegleiter schon nach den ersten Minuten nicht mehr missen. 

Weitere nette Tiere – die aber der Fortbewegung dienen – sind: Bunte Pferde, spaßige Drachen und weitere – unidentifizierbare – Reittiere, die richtig schickes designt wurden. Ich habe ja nie WOW gespielt, dafür aber Everquest und viele weitere MMORPGS. Ich finde die Nebenher-Tiere in diesem Game hier sehen klasse aus und passen immer zum Rest der Welt.


Die Quests sind zwar eher 0815-mäßig (zumindest in den ersten Level); weil man aber auf den Wegen immer was neues – und meist sehr buntes – entdeckt, machen selbst die einfachsten Aufgaben richtig Laune. Die Questwege sind aufgrund der erwähnten Reittiere – sowie ausreichend vorhandenen Teleportationsmöglichkeiten – eigentlich nie zu lang oder gar zu kurz. 

Zur Grafik/Optik: Kurz und gut: Manga-Style. Muss man mögen. Mir gefällt das. Erwartet mal kein grafische Glanzleistung ala Skyrim oder Witcher, sondern stellt euch auf eine farbige – wenn auch recht kantige – Präsentation ein. Sieht nett aus, fühlt sich nett an; für Grafik-Nerds sicher kein Highlight; aber den Augenkrebstod werdet ihr auch nicht sterben. Vorteil: Selbst auf einer etwas älteren Hardware sollte das Game recht rund laufen.

PvE oder PvP-Ereignisse laufen standardisiert ab; erwartet auch da keine sensationellen Innovationen. Aber: Das System ist bekannt; es funktioniert und passt genau so wie es ist echt gut ins Spiel. Man munkelt, dass es reine Solo-Spieler zumindest mit den dicksten Mobs schwer haben könnten. Da muss dann ein ganzes Team ran. Das weiß ich aber nur vom Hörensagen; ich hab' die fiesen Möppe zumindest bis Level 5 alle alleine bezwingen können. 

Sound: Ist vorhanden. Zwar keine Sprachausgabe; dafür ist die Backgroundmusik passend; und die Game-Sounds auch echt gut. Die nerven fast nie, fügen sich sehr gut in das Spielkonzept ein.

So. Ich denke, damit wären die grundsätzlichsten Eckpunkte geklärt. Ich kann sagen: Es macht Spaß, es passt alles echt gut zusammen und auch ein Hin-Und-Wieder-Spielen sollte kein Problem sein. Auf den Servern ist eigentlich immer recht viel Aktivität; man sollte keine Probleme haben, recht flott eine Gruppe Abenteurer zusammenzustellen um auf größere Wildjagd zu gehen. 


Nun zu einem nicht unwichtigen Faktor: Wie finanziert sich das Game? Werden die Spieler ausgebeutet? Geht es ab Level xy einfach  nicht mehr weiter? Nein. Es ist Free-to-Play. Einzig der spielinterne Item-Shop sorgt dafür, dass sich das Game re-finanziert. Und da gibt es wirklich einige Items, die einen möglicherweise die Geldbörse zücken lassen.

Nach kurzem Interview mit einem übermächtigen Beschwörer kann ich aber sagen: Es spielt sich auch ohne finanzielle Hilfe sehr gut; und überlebensnotwendig scheinen die Items nicht zu sein. Also: Entwarnung von meiner Seite. Man kann es spielen, ohne sich in Unkosten stürzen zu müssen. Wer das aber dennoch möchte, dem stehen unzählige Gegenstände, Fun-Gegenstände, spezielle Waffen und Rüstung zur Auswahl. Ich habe vergeblich versucht zu erfahren, wie viel Kram es wirklich zu erstehen gibt: Keine Chance. Genügend sind es allemal.

Fazit: Alles in allem ist Grand Fantasia ein nicht allzu aufgeregtes Online-Rollenspiel. Sieht nett aus, hört sich nett an, und das Gesamtpaket stimmt eigentlich an allen Enden. Der Schwierigkeitsgrad entspricht  – zumindest in den ersten Leveln –  der Lernkurve; Frustmomente sind eher selten. Die Pet-Features heben das Game vom Einheitsbrei ab und die Größe der Spielwelt ist für ein Fre-To-Play-Game mehr als ordentlich. Auch das man nur ab und zu mal reinschnuppern kann, macht das Spiel sympathisch. Wer jedoch das letze Stückchen der Spielwelt erkunden möchte, sollte sich einige Gefährten suchen und ordentlich Kohle scheffeln (oder eben Geld kaufen). 

Das die Macher des Spiel die Gamer regelmäßig mit Events und neuen Gegner versorgen, soll nicht unerwähnt bleiben. Da geht so einiges; und die Community scheint für ein MMORPG relativ sanft zu sein. Gemeckere hört man selten; passt also auch zum harmonischen Gesamtbild und dem Spielgefühl. 

Kurzum: Wer ab und an mal etwas Online-Rollenspiel betreiben möchte und auf Killergrafik verzichten kann, ist mit Grand Fantasia mehr als gut beraten. 

4 thoughts on “Kurz-Gamereview: Grand Fantasia‎

  1. Thompsen says:

    Gute Review, aber irgendwie komme ich auch diesen Japan-Kram nicht klar. Weder diese Manga-Grafik, noch diese ganze "Manga-Kultur" (so Mädels mit Katzenohren, usw).
    Aber Sushi ist klasse :D

  2. Vex says:

    Sieht sehr nach Grandia aus. Sehr.

  3. Chris says:

    @Thompsen: Ich weiß was du meinst. Das "bunte" übertünscht aber den Manga-Look. Irgendwie. Etwas. ;)

    @Vex: Kennsch nicht, guck ich aber mal, thx, 

  4. Bridgetroll says:

    Ne Einleitung hätte dem Text gutgetan ;o)

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