Die tolle These des Herrn Heller!


(Vorab: Beim lesen und tippen der Zeilen habe ich die Dummgesichter und Kulleraugen im Kopf, die mich immer dann dämlich anglotzen, wenn ich etwas von "Solarauto" und "ArschlochAbwrackPrämie" fasele. Glaubt ihr nur weiter das der neue Eco-Ford weniger verbraucht, als euer acht Jahre alter Corsa; ihr Pfeifen. Wer nämlich auf diesen miesen Dreckspolitik-Kniff reinfällt, der kann mir gestohlen bleiben. Aber sowas von!)


Gestern Nacht habe ich im Halbschlaf drüben bei futur:plom einen sehr interessanten Text gelesen. Das es sich dabei "nur" um eine These handelt, ist mir dann auch erst heute morgen aufgegangen. Jedenfalls: Danke an Christian für diese Worte; auch wenn’s nur ne These ist ;) Der Text hätte glatt von mir sein können, dann aber nicht als These, sondern als Eiertritt in die Weichteile des Systems und der Autobauer. Hier ein paar Auszüge aus dem Thesenpapier Blogeintrag:

These: Die Finanzkrise ist eine gute Sache. Sie streckt Platzhirsche nieder, baut veraltete Industrie ab, schrumpft Zahnräder in größere Flexibilität.

Warum feiern wir nicht, dass niemand mehr Autos kaufen will? (Nachhaltigkeit.) Lasst die jammernde Autoindustrie verrotten. Einem schwarzen Loch sollte man kein Geld in den Rachen werfen. (Schaeffler, Opel.) Hier sollte man kein anachronistisches Subventionsloch aufreißen (wie zuvor den Steinkohlebergbau). Dasselbe: Papierdruck-Zeitungen. Lieber in Neues investieren; da, wo der Impuls ist

Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Zukunft nicht an die Vergangenheit verkaufen. Wir dürfen uns nicht mit unhaltbaren Sicherheitsversprechen ins Gestern erpressen lassen.

Fuck, Yeah. These hin oder her… Ich steh‘ auf Christians Ideen und die Kommentare zu dem Beitrag sind der pure Genuss für mich. Hin da; mitdiskutieren!


Und: Nein, ich erhebe an dieser Stelle nicht schon wieder den Solar-Auto-Schimpfe-Finger. Muss ja auch nicht immer sein.
Hier der komplette Text. (Den wirklich futuristischen Part habe ich hier nämlich bewusst raus gelassen): futur:plom
Bild: CC-Flickr/Adam

14 thoughts on “Die tolle These des Herrn Heller!

  1. Liliana says:

    Vielleicht gefällt dir dann auch das: http://www.wissenmachtnix.de/wenn-baumaerkte-kurzarbeit-einfuehren.html/

    Vielleicht denken viele so und darum zeigen sich die Verbraucher recht unbeeindruckt, wie es in den traditionellen Medien so schön heißt ;)

  2. Chris says:

    Interessanter Fakt. Der dumme Konsument. Oder der dumme Baumarktselberbauer.

    Tja.

  3. Martin says:

    Wirst Du die Finanzkrise auch noch gut finden, wenn
    – die Staaten pleite sind
    – die Beamten nicht mehr bezahlt werden können
    – die Verwaltung zusammenbricht
    – die Inflation wie in Simbabwe ist
    – die Leute verhungern
    – die Revolution mit dem Abschlachten der Elite beginnt
    – Kriege begonnen werden um das zu verhindern
    – …

    mal sehen, was noch kommt.

  4. Chris says:

    @Martin: Die Frage ist doch nicht, ob ich oder sonstwer die Krise „gut findet“, sondern was man mit so ’ner Krise anfängt bzw. das man sich Gedanken darüber macht wie es dazu kommen konnte; sich Gedanken darüber macht, was man tun kann (hätte tun können). Auch um (futuristisch)nach der (überspitzt) Apokalypse nicht den selben Quatsch noch mal anzustellen.

    Und Christians Gedanken dazu (wenn auch sehr futuristisch und utopisch vorgetragen) finde ich sogar sehr gut, ja.

    ..is‘ mir lieber als: „Tausche Drecksschleuder gegen eine Mega-Drecksschleuder!“ Scheiß, da, ehrlich!

    Und: Ein kleines bisschen „finde ich es gut“, zu sehen, wie alles den Bach runter geht; ja.
    (Keine Ahnung woher ich diesen dystopischen Wesenszug habe…!?)

    Warum? Weil ich kein Anhänger des modernen menschenverachtenden kapitalistischen Systems bin, welches weite Teile der Erdbevölkerung schlicht kaputt macht.

    Scheinpapiere und Eco-Autos sind da für mich nur ein kleiner Teil des großen Ganzen.

    So ne Staatspleite mag auch mal neue Perspektiven eröffnen.

    Ob ich auch noch so großmäulig daher schwatze wenn es soweit ist?… Kein Ahnung; sehen wir ja dann.

  5. krkr says:

    Fight dystopia! Or don’t..

  6. Chris says:

    @krkr: Du lebst!

    Fight? Who? Me?

    Sure!

  7. scal says:

    Subventionen sind an sich immer der falsche Weg, da sie zwar Jobs retten, aber auf Kosten der Allgemeinheit und Teilweise teurer sind, als die betroffenen einfach ins soziale Netz fallen zu lasssen… Ne Wirtschaftskrise sollte an sich den Markt bereinigen, von nicht tragfähign Konzepten und inkompeten Managern, statt genau diese Systeme und ihre Anhänger in ihrern total falschen Handlungen zu bestätigen und ihnen die Sicherheit zu geben, dass der Staat jetzt die Raffgier einzelner die sich verspekuliert hatten finanziert und denen den Arsch rettet…

  8. scal says:

    übrigens geiles Bild!

  9. Martin says:

    Auf einen Lerneffekt würde ich nicht hoffen, denn nach 2 Generationen ist der sowieso hinüber. Denn dann hätten wir die Probleme von heute auch nicht; die Ursachen sind im Grunde die gleichen wie vor gut 80 Jahren:
    Die Wirtschaft wird mit möglichst billigem Geld solange wie möglich am Leben erhalten und das billige Geld führt zu neuen Finanzinstrumenten, die nicht verstanden werden und irgendwann das System zum Kippen bringen.
    Die Hauptursache ist aber meineserachtens ein auf stetes Wachstum basierendes Wirtschaftssystem bei begrenzten Ressourcen. Wie hat mein Kollege neulich so treffend bemerkt: „Bäume wachsen nicht in den Himmel“.
    Ein kleines bisschen Schadenfreude teile ich übrigens mit Dir. Ich bin mir nur nicht so sicher, ob ich die bis zum Schluss durchhalten kann, sollte es richtig böse werden.
    Auch sehe ich es ähnlich, dass es keine Lösung ist die Probleme mit noch mehr Geld zu bewerfen. Die ist aber das einzige, was unsere Politiker gelernt haben, weil sie so am längstem am Sessel kleben bleiben können.

  10. Chris says:

    @Scal: naja, ohne Subventionen hätten wir aber nicht so ein schönes Sprawl vor der Haustüre. *kicher*

    ..was die Krise „sollte“ ist ja nicht das, was sie macht; sach‘ ich jetzt mal so; kann aber trotzdem reinigend wirken, so ’ne Halb-Apokalypse; ja.

    @Martin: Jeps; diese „Expansion bis ins Unendliche“ ist sicher nicht förderlich (Wenn auch als Fernziel unvermeidbar; Weltraum und so;)
    …naja, der Karren steckt drinne; aber noch können ‚mers reißen!

    Tja, die berühmte Gleichung; bei der stehen wir Hyperintelligenten immer doof da; nachhaltig is‘ nicht so unser Dingen.

    Recht hatter, der Kollege!
    Nee,..bis zum Schluss halt ich das auch nicht aus; außer Scal hilft mir.

    Hach, was isses schlau hier heute; geht das jetzt öfters so? Prima!

  11. Martin says:

    wenns beim doktor schon nicht schlau zugehen sollte, wo dann? ;-)

  12. Chris says:

    Merke: Nicht nur die Intelligenz macht dich zu einem guten Doktor.

    Du darfst dich nun setzten, junger Padawan.

    ;)

  13. scal says:

    Bei uns haben die Subventionen dazu geführt, dass es Erdbeben in einem an sich Erdebebensicheren Gebiet gibt, also nicht so doll. Google mal nach Lebach. Andereseits haben die Subventionen die Schließung der meisten Hütten hier nicht verhindert und Geld vom Zentrum für Künstliche Intelligenz hier gefressen, zumindest hätte man da das Geld reinwerfen sollen ;)

  14. Jürgen says:

    Wenn das Betriebssystem am abkacken ist, muss ich es neu aufsetzen oder lebe mit den Abstürzen und Fehler weiter. Eine Reparatur bringt oftmals nur kurzfristig etwas.

    Nur die verantwortliche Person die am Rebbot Schalter sitzt ist ein paar Ebenen höher :-/

Leave a Comment

Your email address will not be published.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner