Wenn ich ahnungslos wäre

‚Wenn ich ahnungslos wäre‘

Manchmal. Da macht mir dieses Weblog hier in den unerwartetsten Momenten die größte Freude. So wie heute morgen. Ich lese den Kommentar von 'Ebi' unter meinem 'Wildes Zelten'-Artikel. Dieser Kommentar war nach meinem Geschmack. Dann: Ich surfe rüber, auf Ebi's Blog: unseralltag.com um mal zu checken, ob der freimütige Kommentar auch auf einen freimütigen Blogstyle schließen lässt. Dann lese ich den ersten Artikel. Anschließend stellte ich fest: Blogliebe! Ja. So schnell geht das bei mir. Hier ein längerer Ausschnitt aus dem Artikel mit dem Titel 'Wenn ich ahnungslos wäre': 

Ich muss aber auch noch schnell zu Kik, mein Spannbetttuch reklamieren, das ist nämlich völliger Müll, zerreißt schon vom bloßen Angucken. Konnte ich beim Preis von 2,99 € ja nicht ahnen, dass solche Minderware von modernen Kindersklaven in Bangladesh zusammengeklebt wird. Na, die Verkäuferin wird was zu hören bekommen, mir sowas zu verkaufen. Wird doch ausgezeichnet dafür bezahlt, der Ramschbude einen halbwegs menschlichen Anstrich zu verleihen, bevor sie dann am Abend ihrem dritten Nebenjob nachgeht, um ihre zwei Kinder durchzubringen

Noch mehr, weil es so gut tut:

Ich würde ja gerne die vakuumverpackte Fleischwurst aus dem Karton ziehen, aber da steht so eine Islamistin mit Kopftuch samt Kinderwagen im Weg. Heute muss also Ehefrau Nr. 4 für die 30-köpfige Familie shoppen gehen. Kommen die nicht aus dem Mittelalter, um sich in unserer aufgeklärten Gesellschaft breit zu machen? Mit einem bestimmten, möglicherweise leicht gereizten „Darf ich ma? Ja? Danke!“ bücke ich mich auffällig umständlich, um an das schmackhafte Premiumprodukt zu gelangen. Jetzt aber schnell zur Kasse, sonst belegt die mich mit einem Fluch oder so was. Toll, die Schlange an Kasse 1 ist mal wieder ewig lang. Mindestens drei Kunden stehen vor mir, d.h. sicher 2-3 Minuten Wartezeit. Soviel Zeit hab ich nun wirklich nicht, immerhin fängt gleich „Liebe, Sünde, Leidenschaft“ an und Folge 466 verspricht ein echter Kracher zu werden. Also schrei ich durch den Laden: „Zweite Kasse aufmachen!“ und füge gedämpft an: „Gibts doch nicht! Was machen die denn hier den ganzen Tag?“ Waren annehmen, auspacken, einsortieren, Flur putzen, Regale aufräumen, kassieren, alles gleichzeitig… wird ja wohl zu schaffen sein.

Ich mag Menschen mit spezieller Beobachtungsgabe. Willkommen in meiner Welt, Ebi! ♥