streaming life

Netzwelt 09, DoktorSnapLog, Leben gestreamt!

Snaplog: Eine iPhone Applikation mit der ich Bilder die ich geschossen habe (ja, das sind Fotos die das Applephone macht; keine Pixelkunst, das wollte Apple wirklich nicht!), mit einem Fingerdruck direkt auf ein Fotoblog hochladen kann. Natürlich nur wenn ich es will und keine Nacktbilder meiner Katze dabei sind. So weit – so unspektakulär. Hier folgt nun der bisherige Verlauf meines Foto/Snaplog-Lebens. Netz-Seelen-Foto-Striptease ist voll 2009; ich hoffe das die werten Leser und Leserinnen mit diesem kleinen Einblick in meine Welt etwas Freude haben und danach besser in das Thema einsteigen können. Also,bidde sehr: (beware of the puzzlecat-content)

puzzel die Katze!

Scraatch me!

#’*(=)%$&&$"’*

xmas-kath

Vorspeise?

breakfast 2.0

real love?

auf diesem Sofa wird getwittert. Auf ner Party, ey!

bookshelfbirdie?

Fuck! die dummen Fake-Doktoren immer! ;)

Gimme dah Feuerzangenbowle! Thx Michi! ;)

Rakkeelettet Yummi!


Schön, oder? ;)

Okay, …weiter: Drei Artikel der letzten Tage spuken schon seit einiger Zeit in meinem Gehirns herum. Der vom Sichelputzer, der vom Brainblogger und der vom Meetinxer. Alle drei Artikel befassen sich u.a mit den Themen: Wie nutze ich das Web im Jahre 2009, welche Rolle spielt das eigene Weblog, woran messe ich (und messen andere) meinen Erfolg und wie repräsentieren verschiedene Webtools und deren Statistiken meine Person und Persönlichkeit?

  • Brainblogger-Patrick schreibt: "Es geht darum sich selbst auszudrücken. Zu zeigen wer man ist. Warum man ist."
  • Sichelputzer-Mike schreibt: "Wenn wir uns als Teil der Digitalen Bohéme in einem soziokulturellen Internet aufhalten, muss für uns alle mehr drin sein, als nur ein paar rudimentäre Infos über ein Individuum."
  • Meetinxer-Alper scheibt: Das er gerne weitere Infos zu 2.0er-.Tools hätte, um evtl. die Marke Alper/Meetinx im Web präsenter zu machen. (Sinngemäß)

Worauf ich hinaus will? Ganz Nicht ganz so einfach: Ich habe die iPhone-App "Snaplog" noch vor ein paar Wochen für absolut neu, trendy und völlig 2.0 gehalten. Klar, so ein tolles Applephone lässt einen schon mal euphorisch werden: "Was? Goil! Ich knippse, drücke, und das Bild geht online auf mein Fotoweblog? Boah, ey!"

Sowas von überhaupt nicht 2.0, stelle ich fest. Da gibt es Twitter und die verschiedensten Mashups dazu: Bild wird getwittert, gebloggt, gefacebookt, gefotobloggt, gebookmarked, geflickert, und weiß ich nicht was noch alles.

Frage: Was wäre wenn da wirklich mal die falsche Taste gedrückt wird, und die Katze dann tatsächlich völlig nackelig im Netz auftaucht?

…Ja, der Umgang mit moderner Medien/Kommunikationstechnologie will wohl bedacht und gut überlegt sein. Erzähl‘ das mal amerikanischen 3.0er-Myspace Kiddies, die Ihre Oma bei Etsy nachstricken und da verkloppen. Keine Chance… soll mir auch wurscht sein. Will meinen: Ich war und bin bisher nicht in die Position des "präsent sein müssens" geraten; alles was das Netz von mir weiß, würde ich auch gerne jedem erzählen der danach fragt. Positionen in Unternehmen, Öffentlichkeitsarbeit, Presseverarscherei, Community-Arbeit und soziale Vernetzung -> All diese Dinge zwangen mich bisher nicht dazu, mein Leben öffentlicher zu machen als ich es gern hätte. Bisher war dieses Weblog (diese todeslangweilige statische (?) Seite) die digitale Haupteingangstür zu meiner Welt; Online sowie Offline. Aufgrund der oben genannten Artikel und Gedanken stellen sich nun allerdings u.a folgende Aufgabenstellungen dar (blah ;):

  • Wie Aussagekräftig sind eigentlich (z.B.) Technorati-Points im Jahre 2009?
  • Ergänzen Twitter&co meine Webpräsenz, oder schaufeln sie ein schwarzes Loch vor der virtuellen Dokblog-Eingangstür?
  • Will ich via blip-fm anderen Menschen meinen eigenwilligen Musikgeschmack präsentieren?
  • In welcher Form werden neue Technologien mich in Richtung "lifestream des Lebens" manövrieren?
  • Und will ich das dann auch überhaupt?

Ich danke den Programmieren von WordPress dafür, dass ich mittels diesem Weblog im Laufe der Zeit viele neue aufregende, beruhigende, faszinierende und faszinierend-abstoßende Menschen kennenlernen durfte und weiterhin kennenlernen darf. Nun ist es an der Zeit aus der Cyberpunk-Versenkung empor zu kriechen, die dunklen Ecken des Cyber-Sprawls zu verlassen und die breite Öffentlichkeit mittels modernen Friendfeed-BlipFm-TwitterFacebook-Connect-Applikationen mit düsteren – aber trotzdem optimistischen- Zukunftsvisionen und Eco-Tech-Fantastereien zu bombardieren.

Ist das so?

Nein, sicher nicht. Trotzdem stehe ich allen neuen (tollen) Kommunikationstechnologien und Web-Persönlichkeitsentfaltern wohlwollend gegenüber. Und sei es nur deshalb, weil man anderen Menschen mit großen Augen beim Seelenstriptease zugucken kann; sich daran erfreut; sich nicht belästigt fühlt; das Gefühl hat das diese Leute das gerne machen und die Welt eigentlich ja doch nicht so voller Schwachköppen ist ,wie es mir beispielsweise die privaten TV-Sender einblasen wollen.

Ich werde weiterhin twittern, bloggen, evtl. etwas blippen und lifestreamen und mit meinen Besuchen den Facebookern die Endzeit unter die Nase reiben! ;) Alles wie gewohnt….


Authenzität und Webpräsenz lassen sich Ende des Jahres nicht mehr mit Feedleserzahlen, Technorati-Nummern und Besucherzahlen messen, sondern werden stark beeinflusst sein von "dem gesamten Abdruck eines Menschen in den Weiten des Cyberspace". 

Wie das aussehen wird weiß ich nicht, und behaupte: Das kann auch keiner da draußen vorhersagen.

Allerdings: Ich melde mich bei Snaplog an, nutze mein Telefon zum Mikrobloggen von Musik, Gedanken und Bilder, betreibe soziale (und trotz geotagging, augment reality und Konsorten immer noch ) virtuelle Vernetzung,… …und eine Woche später ist das alles für die Katze, weil Facebook-Connect 3D um die Ecke linst, LinkID auffrisst, Google ungespitzt in den Boden rammt und mir den Feedreader direkt auf die Netzhaut projiziert.

Brave New World… wie gesagt: Wie das ausgeht wissen wir alle nicht. (Oder manche zu Genau ;)

Bis dahin genieße ich eure livegestreamten Lebensausschnitte und warte sehnsüchtig auf Prä-Singularitäts-Zeiten in denen ich nur einen dicken roten Button drücken muss, mich nicht mehr um die neuesten angesagtesten Tools&Techniken scheren muss, keine iPhone-App alle paar Minuten geupdatet werden will,…. sondern ich nur noch entspannt durch den virtuellen Raum fliegen darf….Hach….

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg; die Maschinen sind nicht böse; wir können schon heute mit deren Hilfe viel bewegen und Gutes tun. Bestes Beispiel (Und auch im Sinne von Patrick’s Artikel: go. do. creat things!):  Ich habe mich gestern bei Netzwirken angemeldet. Dort kann man mit seiner Stimme/einem Klick die Welt retten. Fast. Zwei Projekte, deine Wahl:

Auf netzwirken bestimmen Internetnutzer demokratisch mit einem kostenlosen Klick über die Verteilung eines Geldbetrags zwischen zwei engagierten Projekten, der durch einer Förderer zur Verfügung gestellt wird

Meines Erachtens nach eine wirklich großartige Sache die die Techniken der Kommunikation, des Netzes und der Demokratie wunderbar nutzt, diesem Text etwas Sinn einhaucht und mich wieder daran denken lässt wie wichtig doch diese beiden Satzteile sind:

  1. In einer Fünftelsekunde kannst du eine Botschaft rund um die Welt senden
  2. Aber es kann Jahre dauern, bis sie von der Außenseite eines Menschenschädels nach innen dringt.(Charles F. Kettering,1876-1958)

…daher sage ich Ja zu "Lifestream your Live, spread the word und microblogging". Je öfters es eingehämmert wird; desto eher kapiert die Menschheit das ich endlich ein Solar-Auto brauche! Ein Resümee/Fazit gibt es hier nicht; wilde Gedanken in meinem Kopf; und wenn ich rüber zu Twitterfox schiele,…. bin ich damit wohl nicht alleine…. ;)

Wunderbar.
Schönen Sonntag noch.


Hier noch ein paar Links zum Text:
DoktorSnaplog