cyberpunk

AMArschZONE!

and-i-care-so-much

Hahahaha! Diese vielflächige, vielfältige, vierfach-verfickte Verlogenheit und Vierfachmoral steckt ihr euch jetzt mal ganz flott wieder dahin, wo sie hergekommen ist: Aus euren bösen dunklen Herzen nämlich. Mimimimi, ich kaufe nicht mehr bei Amazon! Mimimimimi, ich steige aus dem Partnerprogramm aus! Mimimimimi, ich lösche alle Links, starte eine Boykott-Amazon-Fanpage und klicke mich solange blöde, bis ich mir selbst auf mein eigenes Riesen-Ego keinen mehr runterholen kann! Ich sag' euch mal was. Die blanke Wahrheit nämlich. Ich habe nicht einen verfickten Amazon-Partnerlink hier in meinen Weblog. Und trotzdem mach' ich Amazon nicht zum Schuldigen. Die Saisonarbeiter sind schuld, der Busfahrer ist schuld, der ARD-Journalist ist schuld, ich bin schuld, du bist schuld. Wir haben es alle so gewollt. Haben es toleriert und ganz genau gewusst, was passiert, wenn man Prime-Kunde ist und immer mehr mehr mehr haben will. Wir. Alle. Wer JETZT in DEM Falle über Amazon schimpft, der hat ab morgen zu leben wie Öff Öff im Wald und sonst gar nix! Unser aller Raffgier ist in dieser Sache der einzige Schuldige, den ich ausmachen kann. 

Nehmen wir einen theoretischen Fall: Ich brauche eine neue Regenjacke für meinen Norwegenurlaub. Diese würde ich gerne bei Amazon einkaufen. Das geht nun nicht mehr. Kaufe ich die halt bei Globetrotter. Geht auch nicht, die ham' ja auch Dreck am Stecken. Denk' ich so: Ok, gehste direkt zum Produzenten. North Face. Jack Wolfskin. Scheisse, die haben alle Dreck am stecken stecken. Ich stecke im Dreck und komme nicht mehr raus. Die Saisonarbeiter nicht, der Busfahrer nicht, der ARD-Journalist nicht, und du auch nicht. Die einzige Lösung die es für das Problem gibt: Weniger Konsum. Jeglicher Art. Ich versuche es zumindest. Und scheitere daran. Regelmäßig. 

Ich stelle mich aber nicht hin – nachdem ich 31 Jahre lang mitangesehen habe wie sich die Welt sich in ein Cyberpunkszenario verwandelt – und drohe einem multinationalen Turbokonzern mit der Löschung meines Accounts. Oder der Löschung der Links in meinem Blog. Bitte Freunde, macht euch nicht lächerlich. Kauft weiter bei Amazon ein und werft dafür eure Kippen nicht mehr so oft auf den Boden oder so. Das reicht zwar nicht, aber dann muss ich wenigstens das Internet nicht mehr ständig vollbrechen. 

Danke, Bitte, den Damen und Herren einen konsumfreien Abend, weiterhin :-*

PS: Alternatives Ende: Die Nazis sind schuld und alle sind zufrieden. 

(ich weiß das sich hier persönliche Bekannte, als auch 34 Bloggerköppe angesprochen fühlen könnten. Es tut mir nicht leid, ich hab' euch lieb' und mach das nur für euch!) 

Next Big Thing: nextdoor.com

Unbenannt

Aus vielerlei Gründen wage ich hier und jetzt eine Prognose zum Thema soziale Vernetzung der Neuzeitnextdoor.com wird – neben dem bereits etablierten Kickstarter-Mechanismus –  das nächste große Dingens im Web. Und möglicherweise auch in der Welt.

Erklärtes Ziel von nextdoor.com ist eine Art Facebook für die Nachbarschaft zu schaffen. Ich mag die Idee, den Gedanken dahinter, und auch die Umsetzung sieht vielversprechend aus (auch wenn der Dienst derzeit noch US-only ist). Globalisierte Vernetzung schließt ein funktionierendes lokales Netzwerk nicht aus. Gerade in Zeiten, in denen ich an mir selbst die Lustlosigkeit am großen blauen Netzwerk feststelle, kommt sowas doch gerade zur rechten Zeit (auch wenn es nextdoor schon seit 2011 gibt). Ich denke nun mal nicht über die negativen Dinge wie Datenkrakerei, Ausverkauf der Nutzer und unsägliches kapitalistisches Gebaren nach, sondern sehe mir die Vorteile an: Deine Katze ist entlaufen? Mit nextdoor findest du sie wieder. Du suchst einen Bio-Metzger im Veedel? Mit nextdoor ist der nur drei Klicks weiter. Du möchtest im Quartier einen Blumengarten anlegen, oder gar einen Zen-Garten? Mit nextdoor findest du Menschen, die mitmachen. Der Gärtner von der Ecke ist der beste der Welt? Mit nextdoor erfährst du erstmalig, dass es den überhaupt gibt. Und dann noch bei dir um's Eck!

Die Mischung aus Banalitäten und technischer Interaktion übt einen großen Reiz auf mich aus. Gerade in Zeiten von mobil und geodata ergeben sich da mannigfaltige Möglichkeiten. Die bei Facebook schlicht nicht existent sind. Wat interessiert mich denn der lahme Karnevalszug in Düsseldorf? Auf Facebook komme ich an diesem nicht vorbei! Auf nextdoor würde ich nie was davon lesen, sehen oder hören. I like.

Bei all' der Euphorie: Es ist von Menschen gemacht und es ist für Menschen gemacht. Das birgt – wie immer –  das Risiko des dämlichen – aber evolutionstechnisch unumgänglichen –  Schwarmverhaltens. Die Masse ist grau und blöde, der einzelne wird es dann vielleicht auch. Die Facebook-Idee, die ganze Welt zu connecten, ist zwar ein netter Ansatz, allerdings in der Praxis auch äußerst umständlich umzusetzen. Außerdem: Will ich wirklich die ganze Welt kennenlernen? Sei es auch nur virtuell? Nein. Ich möchte Teile der Welt kennenlernen. In echt, mit Haut und Haar, mit Gerüchen, mit Speisen und Landschaften. Da kann mir (noch) kein Facebook der Welt bieten, 

Wenn also meine These stimmt, dass viele viele Menschen den Gedanken teilen, dass zurück zum Lokalen, zurück zum direkten Umfeld, weg von der (möglichen) Einsamkeit in Großstädten, weg von der Anonymität der Betonklötze, hin zu mehr Miteinander, vielleicht doch ein brauchbarer Ansatz ist… dann kann das was werden, davon bin ich überzeugt.

Fair Trade unter Nachbarn, Second-Hand mit dem Kerl gegenüber, nachbarschaftliche Interaktionen mit Menschen aus dem nahen Umfeld. Lokale Events, Öffentliche Proteste im Veedel, Aufstand vor der lokalen Discounter-Kasse! Solche Dinge lassen sich heutzutage entweder äußerst unkomfortabel via Facebook umsetzten; oder man etabliert einen Email-Verteiler. Beides Dinge, die dem rasanten technischen Fortschritt mit all seinen Möglichkeiten (GPS; Geodaten, Realtime, Cloud-Computing) in keinster Weise mehr gerecht werden. Da kommt uns sowas wie nextdoor doch gerade recht, würde ich sagen. Dazu noch ein transparentes System, was mir anzeigt, in welcher Gehaltsklasse sich der Nachbar nebenan bewegt, …und alles wird gut. 

Gebt mir größtmögliche Werbefreiheit, eine App die was kann, eine funktionierende Blog-Integration, sammelt noch ordentlich Gelder für eine Internationalisierung…dann bin ich dabei. Ich habe nämlich ab und an die Nase voll von Facebook, frage mich immer öfter: Wer sind denn diese Menschen eigentlich? Ich werde es nie erfahren; die wohnen ja in Berlin. Und da fahr' ich aus Prinzip nicht hin.

Sozialer Neid ist ein Problem und Nextdoor-Networking sicher keine endgültige Lösung. Wenn ein solches Netzwerk die (lokalen) Stühle aber auch nur einen kleinen Ticken enger zusammenrücken lässt: Ich bin dabei! Her damit! Gebt Gas! Ich will es haben! 

Trailer: Ghost in the Shell – ARISE

Da isser. Der Trailer zum aktuellen Emporkömmling aus dem Ghost in the Shell-Universum: ARISE. Wen man den japanischen Schriftzeichen (und der allgemeinen Berichterstattung) Glauben schenken mag, erwartet uns eine vierteilige Serie mit 50-minütigen Episoden. Es ist übrigens ein Prequel zu den ersten Filmen, wie man unschwer an der Datumsanzeige innerhalb des Videos erkennen kann. 

Mir gefällt, was man zu sehen bekommt. Am einzigartigen Artstyle haben die so gut wie nix gedreht; und das ist schon mal die halbe Miete. Hier noch die Übersetzung der japanischen Schriftzeichen in chronologischer Reihenfolge geklaut bei ANN):

The year 2027 /// Her name is Motoko Kusanagi /// Attached to the 501st Army Secret Unit /// Heavily Cyborg Ego /// Memories /// Hope for the Future ///  What proves my existence? /// It all begins here ///

Das kann was werden. Muss was werden.

Mehr dazu in Kürze. Hoffe ich.

Doku: ‚Freiheit fürs Internet‘

In Kairo gibt es einen Hackerspace, in dem die Jungs und Mädels die Schergen des Regimes mit 56K-Linux-Modems um den Verstand hacken. In Wien gibt es schon jetzt ein funktionierendes Meshnet, welches den österreichischen Überwachungsfuzzies ans Bein pisst. Bei mir zu Hause gibt es einen geheimen Knopf, der mein Gehirn löscht, wenn der BND schon wieder vor der Türe steht.

Ihr seht also: Es tut sich was. Die Doku ist nicht brandneu, die Infos sind euch möglicherweise bekannt, dafür ist die aber sehr spannend anzusehen und gibt einen guten Überblick darüber, in wie weit die Menschen das Netz – ganz ohne Staaten (und andere Autoritäten) –  am laufen halten. 

UGC-Filmprojekt: ‚Create Dystopia‘

Theresa von create-dystopia.org schreibt mir, dass sie über meinen Weblog gestolpert ist und fragt, ob ein kollaboratives (UGC= user generated content) Cyberpunk-Filmprojekt für mich interessant sein könnte. Ich so: Ja, logisch. Ich bin mal so frei und kopiere die Mail hier ein; dann kapiert ihr auch recht flott, um was es eigentlich geht:  

Worum geht es?

Im Rahmen des kollaborativen Cyberpunk-Filmprojektes werden verschiedene Aufgaben an die Community gestellt. Diese werden unter www.create-dystopia.org veröffentlicht, jeder registrierte User kann seine Ideen und Vorschläge einreichen, andere Einreichungen kommentieren und liken. Nach einer Deadline werden die Einreichungen für ein Community-Voting freigegeben. Die beliebteste Einreichung gewinnt und wird im Film umgesetzt. 

Schön. Na und?

Umso konkreter und schwieriger die Aufgabe, desto weniger Einreichungen kommen zustande. Damit verzögert sich aber leider das gesamte Projekt, da wir auf die Entscheidung der Community warten müssen. Was wir brauchen? Interessierte Leute, die einreichen, kommentieren, voten und das Projekt vorantreiben.

 Was kann ich konkret tun?

Schau dir die aktuellen Aufgaben an, informiere dich über das Projekt, erzähl es weiter! Außerdem kannst du bisherige Einreichungen kommentieren oder liken und in der Votingphase deinen Favoriten wählen.

 Warum sollte ich das tun?

Um ein kollaboratives Projekt zu unterstützen und Ruhm und Ehre zu erlangen. Die Gewinneridee wird im DYSTOPIA-Film umgesetzt, der Urheber wird in die Credits aufgenommen. Das Projekt ist finanziert, der Film wird im April gedreht. Anschließend wird das gesamte Video- und Audiomaterial der Community zugänglich gemacht, sodass jeder seinen eigenen Film schneiden kann.

Auf der Homepage steht auch noch was über die Macher: (wie die überhaupt in Deutschland sowas aufziehen können, ohne mich vorher mal gefragt zu haben, ob das was werden kann, ist mir ein Rätsel;)
We are a team of professionals and students from Germany, based in Berlin and Ludwigsburg near Stuttgart. We love Cyberpunk movies and Open Culture! And we believe in your creativity! Our goal is, to make this project happen and to create awesome movies in a way where the basic aspects of the upcoming film creation process throughout the different departments will be created and decided by you.

Ich selber werde wohl wenig Zeit haben, da etwas einzureichen. Ideen hätte ich aber genug:

In einer dystopischen Near-Future-Welt sammeln findige Hacker, steamige Punks und lustige Rigger Material um einen Kommunikationsatelliten zu bauen, mit dem dann die Hierarchie der Konzerne und Sarimänner durchbrochen, unterlaufen, ausgehebelt und schließlich und endlich zerstört wird. Dazu noch 'ne echt heiße Liebesgeschichte zwischen einer Konzernfrau und einem Straßensamurai. Subline: "Eine unmögliche Liebe in unmöglichen Zeiten" (Jesses, bin ich gut, ich muss nach Hollywood).

Das Projekt kling nice; und auch wenn ihr nicht direkt was beizutragen habt, lohnt es sich doch da mal reinzugucken. 

ROBOTIC SPIDER DRESS

…davon gingen die Tage hier und da mal lustige Bildchen durchs Internetz. Jetzt auch als Video: DAS ROBOTIC SPIDER DRESS. Supergeiler Schwachsinn. 

Exploration within the realms of robotic dresses; a spider dress gave birth. A cute little host creature created by fashiontech designer ANOUK WIPPRECHT and hacker & engineer DANIEL SCHATZMAYR – A prototype of a mechanic dress equipped with sensors indicators and controllers, created with the aim to give more power and 'psychological thrills' to the sugar sweet character that performative wearables often have. Sensoric, servo controlled, mechanic, microcontroller based and reacting//attacking upon approach, inspired by the game LIMBO

Lese/Anguck-Empfehlungen! – Teil 5 (feat. ‚Daddelfly‘ und ‚bod‘)

empfehlungen

Eigentlich empfehle ich euch in meinen Lese/Anguck-Empfehlungen ja immer nicht-digitalen Kram. Also Bücher und Artbooks und so. Heute gibt es mal eine Ausnahme: Ich verlinke und empfehle euch zwei Sachen, direkt aus dem Web.

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Einmal hab' ich da  den Thomas aka Daddelfly aka Bunga für euch. Mein langjähriger Kollege und Kumpel macht seit einigen Monaten echt spannende und spaßige Let's Play-YouTube-Videos. Hier mal eins davon: 

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Weiter geht es mit 'bod'. Der im echten Leben Björn heißt, wirklich tolle (teilweise cyberpunkige!) Musik macht ( zu dieser hatte ich schon ab und an mal was getippt), und neuerdings auch öfters mal was bloggt: Und zwar nicht irgendwas, sondern thematisch recht nah an dem Kram, den ich hier mache. Was mich total freut. Hier ein Teaser-Screen eines spannenden Artikels von Björn:

bod_text

Weiter geht es dann auf bod's-Blog: bodmusic.com. Und hört ja mal in die Musik rein!

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Beide Männers machen ihre Sachen echt gut; und ich empfehle das abonnieren des Daddelfly-YouTube-Channels ebenso wie den Abschluss eines Abos auf bod's Weblog

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