Auf golem.de gibt es heute einen Artikel zum Thema Automatisierungstechnologie – Nehmen Roboter uns die Jobs weg?. Mich nerven schon die ersten Absätze, da ist die Rede von Angst um unsere Arbeitsplätze und den Arbeitsplatz streitig machen. Was für ein Hohlsinn. Dann folgen vier Seiten irrwitzig langweiliges Blah Blah über Statistiken und was die Agentur für Arbeit und die Bundeswehr dazu sagen. Mit keinem Wort wird in dem ellenlangen Text darauf hingewiesen, dass jenes Szenario des arbeitetenden Roboters auch eine Utopie sein kann und alles gut werden wird. Könnte. Dings. Schwacher Artikel; ich habe manchmal das Gefühl, dass solche Panik-Artikel – selbst wenn sie nicht unmittelbar von der Industrie oder der Kriegstreiber-Wirtschaft bezahlt worden sind (und dann auf deutsche-wirtschafts-nachrichten.de erscheinen) – aus ängstlichen Menschenhirnen stammen, deren Umpolung hin zum dystopischen schon länger von Statten gegangen ist, als wir es glauben wollen. Ein journalistischer Artikel, dermaßen einseitig geschrieben, dazu auf einer Plattform, die eigentlich recht progressiv und fortschrittlich daherkommt… nee, ey… irgendwas ist da kaputt; ich weiß nur nicht genau was das ist.
Erst in den Kommentaren finden sich einige vernunftbegabte Stimmen dazu. Hier zwei dieser Art, dann der Link zum Artikel.
Statt in Panik zu verfallen, sollten wie die Möglichkeiten sehen, die mit einer solchen Entwicklung verbunden sind. Den Jobkiller Entwicklung dürfen wir nicht als den Weg in die Massenarmut sehen sondern als Befreiung des Menschen.
Und:
Da das Geld ja ohnehin gedruckt wird um den Kapitalismus zu retten, why not. Wäre dann ja ein Einstieg in das Bedingungslose Grundeinkommen sowie in die Post Kapitalistische Ökonomie. Nur viel Schmerzfreier für alle als die Szenarien ala Totalcrash oder bewaffnete Revolution. (Link zu diesem – überaus qualifizierten – Kommentar: Hier)
Danke, Golem-Kommentratoren. Ich hab' Hoffnung. Und einen Saugroboter.
- Golem-Artikel: golem.de
- Bild: von Stefan aka Terribilus
Ich frage mich bei solchen Panik-Artikeln ja immer wieder, weshalb unsere Vorfahren seit der Erfindung des Faustkeils überhaupt nachgedacht haben? Eigentlich, so lautet für mich die Schlußfolgerung des Artikels, müssten wir noch immer mit dem Lendenschurz in Höhlen leben, schlafen gehen wenn es dunkel wird und essen was wir finden, denn auch der Speer war damals, so kurz nach seinem Erscheinen, eine Erfindung, die das Leben und Jagen leichter gemacht hat.
Anstatt darüber nachzudenken, was wir mit unserer Zeit anfangen und wie wir alle L-E-B-E-N könnten, wenn Maschinen die Arbeit machen, verbreiten solcherlei Ergüsse nur Angst und Panik und Sorgenfalten. Es liegt wohl daran, dass es noch immer genügend Leute gibt, die der abhängigen Arbeit einen weitaus höheren Wert beimessen, als diese jemals hatte. Warum? Weil sie es sind, die davon profitieren. Dieser Tage lief auf dem ZDF die Reportage "Frohes Schaffen" (Link zur Mediathek), die das sehr gut dargestellt hat.
Ich nehme an, Du kennst sie schon… ;o)
Zuerst diese dreckigen Ausländer und jetzt auch noch Roboter … WAHRSCHEINLICH AUS DEM AUSLAND!
Wenn och nur ener von denen nisch versteht was isch sare, dann werd isch aber Achterbahn hier!
Aber mal im Ernst, wie könnte denn der Übergang von Lohnsklaverei zu BGE vonstatten gehen, wenn Kapital und Macht tendenziell akkumuliert bzw. erhalten werden?
Vermutlich durch eine klassische Krise und bis es soweit ist, wird die Entwicklung kleine Schritte in Richtung Paradies machen, in dem Roboter tatsächlich jede körperliche Arbeit erledigen können.
Es ist natürlich richtig, diese Vision hochzuhalten aber vor dieser, insbesondere militärischen Entwicklung Angst zu haben ist auch nicht gerade realitätsfern.
Leider ist die "Die nehmen uns die Jobs weg"-Kerbe dumpf und nicht falsch genug.
@Olaf
Danke für den Link, kannte die Doku noch nicht.
Wieso kannte ich die Doku noch nicht Chris?
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MfG
Transfektion