Ein Leben in Bildern: Christopher McCandless


Knaller. Man mag ja von Christopher McCandless und 'seinem' Film Into the Wild (Eigentlich ein Sean Penn Film) halten was man will. Die Bilder, die ich eben auf einer Website zu seinem Gedächtnis entdeckte, sind einfach umwerfend. Für die Nixwisser unter euch, hier mal eben der Wiki-Text zu Christopher:

Christopher „Chris“ Johnson McCandless (* 12. Februar 1968 in El Segundo; † (vermutlich) 18. August 1992 in Denali Borough; auch „Alexander Supertramp“ genannt) war ein junger Abenteurer bzw. Aussteiger. Jon Krakauers Buch In die Wildnis (Into the Wild) und Sean Penns gleichnamige Verfilmung machten ihn bekannt. McCandless zog mit minimaler Ausrüstung durch die USA. Er starb in einem abgelegenen Gebiet Alaskas an Auszehrung, möglicherweise aufgrund einer Vergiftung.

Ich mag das Buch lieber als den Film; auch wenn dieser recht nah an der Romanvorlage dran ist. Über Christopher hat sicher jeder Backpacker /  Trekker / Aussteiger seine eigene Meinung. Ich hab' auch eine. Dazu komme ich gleich. Zunächst noch eine Anmerkung zu den Bildern, die euch nach dem Klick erwarten: Diese Bild, auf dem Chris vor seinem Magic Bus (in dem er auch starb) sitzt, ist wohlbekannt. Viel spannender finde ich die Original-Notizen aus seinem Tagebuch. An Tag Nummer 100 feiert er sich noch selbst. Das er so lange in der Wildnis überlebt hat (die nebenbei bemerkt gar keine richtige Wildnis war: 20 Meilen weiter gibt es einen riesigen Highway). Auch wenn er schon dort vermerkte, dass er in der weakest condition seines Lebens war. An den Tagen 109, 110, 111 und 112 ist er noch in der Lage einen gerade Strich auf's Papier zu bringen. Bei Tag Nummer 113 hat es dann nur noch zum Eintragen der Tageszahl gereicht.

Noch was zum Bild hier oben (welches gleichzeitig die Schluss-Szene des Films darstellt): Es ist ein Selbstportrait von Chris. Einige Tage (oder Wochen) vor seinem Ableben. Und – wie erwähnt – man kann von dem Kerl und dem Film halten was man will (auch ich sehe einige Aspekte durchaus kritisch), aber dieser Gesichtsausdruck auf dem Bild…  Freiheit. Gleichmut. Unbekümmertheit. Man weiß es nicht. Und wir werden es auch nie erfahren. Das ist nämlich das tolle daran. 

Ich finde. Ein Leben welches so früh endete, mit 24 Jahren…ein Leben das so gelebt wurde.. ist keinesfalls wertiger, als irgendein anderes. Ich für mich – sechs Jahre älter als der andere Chris zu seinem Todeszeitpunkt – kann nur sagen: Lieber mit 34 in der Wildnis vom Bär gefressen werden, als mit 84 einsam, alleine uns unaufgeregt im Spital zu Ende vegetieren. Wenn ich morgen sterbe, hatte ich ein gutes Leben, hab' nix ausgelassen und bereuen tu' ich auch nichts so richtig. Wenn das mit 84 auch noch so ist, suche ich mir einen passenden Bären aus. Ganz sicher. 

No longer to be poisoned by civilization he flees, and walks alone upon the land to become lost in the wild. Christopher McCandless,  Mai 1992 

10 thoughts on “Ein Leben in Bildern: Christopher McCandless

  1. daMax says:

    Hey, dieser Post ist mir gar nicht aufgefallen! Hab gestern den Film gesehen. Krasse Sache. Ich hoffe, du verabschiedest dich nicht eines Tages ebenso radikal von uns…

  2. Chris says:

    Hehe. Wie gesagt; Wenn ich im hohen Alter noch wohinwandern kann, wo mich wer auffrisst; oder ich mich ausruhen kann… mal sehen ;) Erstmal aber kein Grund zur Sorge. 

  3. Mira says:

    Noch jemand der den Film und das Buch mag *Hand reich* :D Wahre Worte – die Geschichte,zudem die Fotos sind einfach großartig. :) Was schade ist:Wie viele Menschen können schon von sich behaupten,wirklich das getan zu haben,wonach sie sich am meisten sehnen?Es gibt viele die äußern,das sie gerne – und sei es nur für 2 Tage – alles stehen und liegenlassen würden,um ein paar Tage in der Wildnis,an einem fremden Ort zu verbringen.Und wie viele setzen diesen so einfach geäußerten Wunsch in die tat um? Kaum jemand. Dabei gibt es so viel mehr,als nur die eigenen vier Wände,die Stadt in der man lebt und das land in dem man schon so viele Jahre zubrachte.

  4. Chris says:

    Die Hand nehm ich gern! ;) 

    "Schade" …für wen? Die, die es/sowas NIE tun, empfinden das nicht als Schade, denke ich. Es ist für mich eher "zum Glück". Sonst würden mir wohl auf meinen Wandersrouten viel mehr so großstädtische Hippster vor die Wanderschuhe fallen. Sollen se soch alle in Beton und Alltagsplastik verrecken, mir is das recht

    (mir ist derzeit aber so einiges recht, entschuldige den harschen Ton)

    Wände/Stadt/Land: Wahre Worte. Bunt isse, diese Welt! 

  5. Mira says:

    Kein Problem :) (wegen des Tons)
    Stimmt,ich habe gar nicht daran gedacht,das wenn mehr Menschen (eine enorme Anzahl an 'mehr'!) ihren Hintern aus ihren vier Wänden bewegen würden um solche Erfahrungen zu sammeln..das sie uns eindeutig zu oft,auf unseren – mehr oder weniger – einsamen Wegen begegnen würden.DAS wäre wirklich schade.Dennoch finde ich es auch schade,das so viele dem Konsum,dem Luxus und der Bequemlichkeit verfallen.Vielleicht, nein ganz sicher, empfinde ich einfach zu viel Mitleid gegenüber Menschen,die gar kein Mitleid brauchen?Vielleicht denke ich dabei aber auch zu sehr an die Sorte Mensch die gerne aus diesem Chaos ausreißen würde, es aber einfach nicht kann,weil es Verpflichtungen gibt,denen sie einfach nicht absagen können – Menschen denen Geld egal ist,die eigene Familie um die sie sich rund um die Uhr kümmern müssen(wollen?) aber nicht.

  6. ina says:

    ich find den film total schön!!! das buch hab ich leider noch nicht gelesn. ich hab den film zufällig in der schule angeschaut und war von anfang an total begeistert, wie ich gehört hab, dass die geschichte echt is. voll toller typ!
    ich denk des is ein warnsinns erlebnis aber ich würd mir des nicht traun!!
    muss mir mal des buch besorgen :D

  7. Dieter says:

    Ich stieß zufällig auf die Geschichte als ich bei NTV eine Doku darüber sah. Gleich darauf besorgte ich mir Buch, DVD und Soundtrack, graste das Internet nach Informationen über Christopher MCCandless und den Magic Bus ab.

    Die Geschichte ergreift mich zutiefst – und auch wenn ich einiges als ziemlich leichtsinnig ansehe – die Art wie konsequent Christopher seinen Traum gelebt hat ist für mich beneidenswert und absolut inspirierend! Und das sehe ich auch im Hinblick auf die kleinen alltäglichen Dinge: Tue was du selbst für richtig hälst und handle nach deiner eigenen Überzeugung. Viel zu sehr läuft man sonst Gefahr ein Leben zu Leben was einem direkt oder indirekt vordiktiert wird! Wenngleich ich heute noch nicht weiß ob ich jemals den Tampede Trail zum Bus laufen werde, meine Sichtweise zum eigenen Leben hat sich verändert! Eigentlich sollte jeder von selbst darauf kommen – ich brauchte da ein ganzes Stück weit Inspiration durch die Geschichte über Christopher MCCandless!

     

  8. Chris says:

    Hey Dieter!

    Toller Comment. Als "verfestigende" Lektüre empfehle ich dir "Walden" (Thoreau) ;) 

  9. Dieter says:

    Hallo Chris!

    Danke dir!

    Und danke für den Tip – Thoreau kenne ich aber schon! :-)

     

  10. Felix says:

    „Into the wild“ ist mein absoluter Lieblingsfilm!! Einfach nur eine Faszinierende Geschichte. Tolle Bilder, unterlegt von richtig guter Musik, einfach ergreifend! Mir persönlich gibt es immer ein saugutes Gefühl, wenn ich diesen Film sehe! Man kann die Freiheit richtig spüren! Aber es bringt natürlich nichts, immer nur den Film zu sehen, wenn es einem nach der großen Freiheit sinnt, sondern man sollte sein eigenes Ding durchziehen und ergründen worum es für einen persönlich im Leben geht. Wenn ich die Schnauze vom Alltag voll habe, nehme ich meine Gitarre und gehe „into the nature“, abseits von jeder Menschenseele. Dann denke ich auch mal öfter an Alex Supertramp und denke darüber nach, wie es wäre, ein Leben als Aussteiger zu führen. Ich kann nur sagen, Hut ab vor diesem Mut und dieser Abenteuerlust, von McCandless!!

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