Cyborg hört Farben

Persönlich war ich nicht auf der re:publica anwesend, habe mir aber viele der Vorträge im offiziellen YouTube-Channel angesehen. Thematisch war da jetzt nicht soooo viel dabei, was ich umgehauen hat. Die vom René hochgeschätze Kate Darling mit ihrem Speech über Robot-Ethik fand ich tatsächlich eher ermüdend; da war nicht ein Gedanke oder Ansatz dabei, der für mich neu war. Schade, lies doch der Titel ihre Vortrages auf einiges hoffen. Das Menschen sich scheisse fühlen, wenn sie einen Pleo zerhacken sollen, war mir vorher klar; und warum das so ist, auch.

Ganz anders dagegen die beiden Sessions des ersten offizielle Cyborgs der Welt: Neil Harbisson. Offizieller Cyborg, weil: 

Als Neil Harbisson 2004 seinen Pass erneuern wollte, wurde ihm von den britischen Behörden mitgeteilt, dass das nicht möglich wäre, da er auf seinem Passfoto mit einem elektronischen Gerät zu sehen war und dies nicht erlaubt wäre.[20] Harbissons Argument, dass das elektronische Gerät als Teil seiner selbst angesehen werden sollte wurde abgelehnt.[21] Daraufhin suchte Neil die Unterstützung seines Arztes, und Mitglieder der Universität, wo er studiert hatte. Sie alle schicken Briefe an die zugehörige Behörde und verteidigten Neils Fall. Nach wochenlanger Korrespondenz, akzeptierte die Regierung das Eyeborg als ein Teil von Neils Körpers und ließ ihn auf dem Bild seines Reisepasses mit dem elektronischen Auge erscheinen.[22] Somit wurde Neil Harbisson zum ersten Mal von einer Regierung als Cyborg anerkannt (wiki

Das elektronische Gerät von dem die Rede ist, nennt sich Eyeborg und ermöglicht dem farbenblinden Neil die Farben die er nicht sieht, wenigstens hören zu können.

Das Eyeborg ist eine Erfindung, die Harbisson am Kopf trägt und ihm ermöglicht Farben zu erkennen.[17] Es besteht aus einem Farbsensor, der neben dem Auge angebracht ist, die fokussierte Farbe wird durch einen Sensor wahrgenommen und zu einem am Kopf installierten Chip gesendet, dort werden die Farbfrequenzen in hörbare Frequenzen umgewandelt und ermöglicht Harbisson die Farbe zu interpretieren (wiki)

​Schon irre, wie der davon erzählt, dass er für sein drittes Auge seinen eigenen Blutkreislauf nutz, um das Teil mit Energie zu versorgen und es so nicht mehr an ’nen USB muss. Zu dieser Erweiterung des Körpers kann sich Herr Harbisson auch gut vorstellen, dass wir in 10 Jahren alle Schwänze haben, mit denen wir besser wahrnehmen können, was gerade hinter uns passiert. Ich kann das übrigens auch, und werde in den nächsten 10 Jahren meine erste Modifikation vornehmen lassen. Ich schwanke da noch zwischen einem magnetischem Implantat für den kleinen Finger und einem LED-Tattoo. Vielleicht wird es auch beides, mal sehen.

Jedenfalls: Irre spannend und unterhaltsam, dieser Vortrag von Neil Harbisson und seiner Spielplatz-Freundin Moon Ribas.

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