Der mir sehr liebe Olaf ist nach längerer Blog-Pause zurück. Und hat einen Text zu den aktuellen Abmahn-Geschehnissen geschrieben (ich setzte da keine Links mehr. Wer immer noch nicht kapiert hat um was es geht…ist eh raus). Da Olaf und ich in (mehr oder weniger) regelmäßigem Kontakt stehen, hat er sich nun mich / das DokBlog als exemplarisches Beispiel rausgesucht. Allerdings sind die Sorgen und Nöte die Olaf aufzählt, sicher nicht nur die meinen. Uns allen – den Bloggern und Bloggerinnen – geht das alles echt an die Nieren; ich merke das an den Mails die man so bekommt, und am Tonfall mancher Diskussionen.
Hier ein Auszug aus Olafs Text:
Klar ist nur, dass sich Chris, und die Blogger überhaupt, verändern müssen. Das ist nicht schlimm, denn Veränderung gab es seit jeher und gerade auch das Netz, also die virtuelle Welt, die den Bloggern so lieb und teuer ist, steht als Sinnbild für Veränderung. Veränderung ist der Motor, der durch das Ziehen und Schieben der Erkenntnisse, Meinungen und Ansichten in unterschiedliche Richtungen für Bewegung und Entwicklung in den Kulturen sorgt. So macht man Fortschritt.
Darauf möchte ich kurz öffentlich antworten: Sicher. Auch wir Blogger und Bloggerinnen müssen umdenken. Vielen fällt das leicht, anderen nicht so sehr. Ich habe beispielsweise die beiden letzten Templates für dieses Blog nach einem Hauptkriterium ausgesucht: Wie präsentiere ich die Bilder hier am geilsten? Ergo: Ich habe zu 90% Fremdcontent hier im Blog; von diesen 90% sind dann noch mal gefühlte 80% Bilder. Meint: Wenn die (die Abmahnidioten) Recht haben würden (was ich stark bezweifele) dann hilft es alles nix: Das Doktorsblog in der bisherigen Form kann und wird dann nicht mehr weiterexistieren. Daher hier mein Plädoyer:
Nicht (nur) wir Blogger müssen unsere Arbeitsweise ändern und anpassen. Die Gesetze müssen geändert bzw. neu erfunden werden! DAS ist der richtige Weg. Bis es soweit ist, werden sich die Änderungen zumindest hier bei mir nur marginal bemerkbar machen. Hoffe ich.
Die Gesetzeslage muss sich der aktuellen kulturellen Lage anpassen. Und nicht die Kultur den Gesetzen. Das hat noch nie funktioniert! FAIR USE FÜR ALLE! ;)
- Mehr bei Olaf: radwechsel.net
- Bild: Anarcho-Mädchen beim Tanzen. Einfach so. Quelle: Internet
Genau, Fair Use für alle! So macht man Fortschritt.
Ich geh`jetzt erst mal woanders Kultur schaffen und male einen Zug an. Das ist wenigstens eine richtige Straftat bei der ich weiß wodran ich bin, wenn ich erwischt werde. Nicht so was halbseidenes wie eine Abmahnung wegen einem Bild in meinem Blog.
Grundsätzlich ist das Urheberrecht eine gute und wichtige Sache. Das Gesetz soll den geistigen Vater (oder die Mutter) davor schützen, Ideen und deren Umsetzung ungefragt zu nutzen. Das sichert die Existenz vieler Künstler und anderer Kopfarbeiter. Aber seit das Internet seinen Siegeszug angetreten hat, glauben alle, dass Content ein Selbstbedienungsladen ist. Das nervt mich genauso wie die Aktionen der vermeintlichen Rechteinhaber und Rechteverwalter, die Betreiber privater Webseiten, Bloggs und Foren mit völlig überzogenen, oft ungerechtfertigten finanziellen Forderungen bedrohen, die manchmal sogar existenziell werden kann. Die Medaille hat zwei Seiten. Und ich bin auch der Meinung, dass die Gesetzgebung schleunigst geändert werden sollte: Und zwar so, dass private Betreiber von Webseiten, Bloggs und Foren wieder ruhig schlafen können. Wir brauchen Rechtsklarheit und angemessene Reaktionszeiten, wenn ein Verstoß festgestellt wird. Denn die Forderungen berufen sich meist auf Schadensersatz. Und ein Schaden entsteht in den meisten Fällen selten, selbst wenn, ist eine Schadenshöhe nur schwer bestimmbar.
Lieber Chris,
zunächst einmal will ich nochmal sagen, dass es mir jetzt ein bisschen leid tut, dass ich Dich so ungefragt in den Arm genommen und durch meinen Blog geschleift habe. Aber Du bist nicht nur mein ungekrönter Lieblingsblogger, sondern auch der einzige bei dem ich mich das traue, weil ich weiß, dass Du am Austausch interessiert bist sagst was Du denkst und notfalls auch per Mail am Watschnbaum rüttelst, wenn ich über die Strenge schlage. Ich erlaube mir ein Urteil, weil ich bis auf die Spiele-Artikel (mir fehlt komplett der Zugang zu Spielen) alle Deine Artikel gelesen habe. Sogar den ersten. ;o)
Ich will, dass Dein Blog noch lange erhalten bleibt. Er ist mir wichtig. Dein Enthusiasmus, Deine Weitsicht, die vorgestellten Ideen und nicht zuletzt die Aufklärung die Du betreibst, soll, nein muss!, erhalten bleiben.
Aber ich sehe eben auch, dass es keinen Verwerter auch nur ansatzweise juckt, mit welchen Intentionen Du welches Theme gewählt hast. Und da habe ich einfach Angst, dass da mal einer von denen kommt und Dir eine fette Abmahnung um die Ohren haut.
Ich frage mich ob es nicht besser wäre, wenigstens in Zukunft genauer hinzuschauen und die Angriffsfläche zu verringern? Klar, das schützt Dich nicht vor Abmahnungen für Bilder aus vergangenen Zeiten. Ungefährlicher es ist in jedem Fall. Aber klar hast Du das jetzt auf dem Radar, Du bist ja nicht blöd.
Im Kern geht es mir nur darum zu zeigen, dass auch mit einem „Bilderverbot“ für die Bloggosphäre, die Kommunkation mit und über Bilder nicht gänzlich weggemahnt werden kann. Ohne Leute wie Dich, können wir einen Haken an die Sache machen. Deshalb musst Du vorsichtig sein.
Ja, Fair use ist ein guter Ansatz. Und ja, die Gesetzeslage muss angepasst werden. Nur glaube ich, dass das Muss ein Müsste ist, was bei mir wiederum jede Hoffnung auf eine Einigung zerstört…