3000 Artikel! ♥ Oder: Jetzt mal Tacheles: SEO, Blogvermarktung und so!

Unbenannt

So. Freunde. Jetzt mal Tacheles. Ich möchte den 3.000sten Artikel hier im Blog nutzen, um euch aus dem Alltag eines Bloggers zu erzählen. Und erklären, warum SEO & Co voll für'n Arsch ist, warum alle lügen und keine Ahnung haben, die euch was anderes erzählen. Starke These? Das seid ihr (hier) gewohnt, hoffe ich. 

Oben seht ihr die All-Time-Besucher/Traffic-Kurve eures Lieblings-Blogs. Selbst für den hinterletzten SEO-Schwachmaten sollte erkennbar sein, dass der letzte Monat der beste (wenn man die Quantität der Besucher der Qualität voran stellt) seit 2007 ist. Woran das liegt? Das will ich euch am Ende des Textes verraten. Vorher möchte ich aber einige Vorgänge im Bereich SEO / Traffic, Marketing, Idiotie3000 und so weiter erläutern. Erst dann ergibt mein Artikel Sinn, bzw. offenbart die Sinnlosigkeit der leeren SEO-Hirne und Linkbuilder-Sklaven. 

First:

Ich bekomme in den letzten Wochen vermehrt Anfragen von SEO-Klitschen (aber auch von, öhm, seriöseren Kooperations-Partnern) ob ich nicht bitte die gekauften Links damaliger Kooperationen rausnehmen könne; Google hätte bei ihnen angeklopft und angemerkt, dass die Links (die von mir zu denen rausgehen) als schädlich gekennzeichnet wurden. Ich dann immer so: Klar, ich hab' ja Geld kassiert, ich kann auch gern den ganzen Artikel löschen. Die dann immer so: Ja, das wäre toll. Der Prozess geht also dann so: Kunde zahlt Geld für Leistung, Google will das nicht, Kunde will Leistung rückgängig machen, weil… sie alles das tun, was Google verlangt. – Klingt dämlich, ist es auch.

(Update, 19.02.2014: diese Bitte nimm den Link wieder raus-Anfragen kommen nun gehäuft vor, jede Woche eine, oder so. Meine vorgefertigte Mail lautet: Klar, kann ich das machen, lösche den Artikel gern ganz. Für 200€ Bearbeitungsgebühr… Dann ist meist Ruhe am anderen Ende. Da darf Google dann also die Links weiter als schädlich beurteilen. Bis die kalkuliert haben, was sie nun letztendlich teurer kommt…haben wir 2015, tippe ich. Idioten!) 

Next:

Ich bin in den letzten acht Wochen aus drei (relativ ertragreichen – also so 3 bis 12€ / Monat…) Werbenetzwerken geflogen. Weil Google mich (bzw. die Tools mit denen diese Netzwerke arbeiten; also die Tools, die GLAUBEN Google besser verstehen zu können als ein Mensch) als unseriösen Blogger eingestuft hat (ENDLICH!). Ich hab' wohl mal Wörter wie Arschloch oder Porno hier verbraten (ARCHOCH ARSCHLOCH; PORNO-ARSCHOCH!), der geilste Kontext war dann: Nee, Chris, bei dir wird das Keywort Arsch anspucken gelistet, das kann kein Kunden gebrauchen. Ich so: O__O. Dann: Ok, guckste mal… dann so: Ach, klar…ich beschimpfte mehrere Menschen mehrfach mit Arschloch und rief zum kollektiven Anspucken auf. Allerdings waren beide Wörter in völlig verschiedenen Absätzen geschrieben worden. Das Google dann den Kontext Pornoblogger -> Ärsche-Anspucken herstellt.. das ist fast schon zu köstlich um wahr zu sein; ist aber wirklich so, und ich wage zu behaupten: Auf so einen geistigen Dünnschiss wie Arsch anspucken komme selbst ich nicht. Jetzt aber schon. Danke Google. Du Arsch. Dafür spuck ich dir nicht nur in die Tasse, sondern auch ins Gesicht. Öhm. Auf den Arsch. So  wird ein Arschloch Schuh draus. SO! Wo war ich? Ach ja: Würde ich nun also Google gefallen wollen, müsste ich wohl ca. 3.000 Artikel rückwirkend nach Kraftausdrücken durchsuchen. Genau. Arschloch. – Klingt dämlich, ist es auch.​

Next: 

Ich bekomme in der Woche mittlerweile etwa 2-4 Anfragen bezgl. möglicher Kooperationen. Ich will hier nur mal beispielhaft verbraten, mit welchen absurden Forderungen die Teilweise um die Ecke kommen:

  • Der Text muss zwischen 350 und 400 Wörter lang sein
  • Das Linkziel muss lauten: xy 
  • Das Linkziel muss in den oberen drei Zeilen stehen.
  • Bitte keine Werbekennzeichnung oder Verweis auf Betrug am Leser auf einen finanziellen / kapitalistischen Hintergrund
  • Bitte Bildgröße x Pixel genau beachten und das Bild mit xy in den Metadaten versehen. 
  • Bitte füge 3 oder 4 weitere Links zu seriösen Seite zu Thema x ein. Seriöse Seiten sind diese 4 Stück: xy xy xy xy 
  • Bitte teile den Artikel in deinen sozialen Netzwerken, auch hier bitte kein Hinweis auf den finanziellen / kapitalistischen Hintergrund
  • Begründe authentisch warum du unser Produkt anpreist. 
  • Nutze 3 bis 4 der folgenden Keywords, oder Keyword-Kombinationen, unauffällig verteilt auf den ganze Text: Keywords a,b, c, d 
  • Den Text bitte unformatiert als Word in Kilobytegröße xy zu uns zur Prüfung durchsenden. 
  • Dieser Text wird vom Kunden geprüft und evtl. angenommen.
  • Dann – wenn der Kunde ok damit ist – bekommst du den Betrag von 66,50€ ausgezahlt, leider können wir aber keine Rücksicht auf dein Zahlungsziel nehmen, wir zahlen nur 1x in 3 Monaten aus. 

Ich könnte ewig so weiter machen. Und jetzt mal echt: Bis auf den letzen Punkt habe ich ALLE weiteren Punkte 1:1 aus einigen der letzten Anfragen rauskopiert. 

In Kurzfassung bedeutet das für mich (neben dem schmerzlichen Verlust von Lebenszeit, die für die Beantwortung solche Mails draufgeht) 

  • Ich soll meinen Lesern Werbung präsentieren, dies aber versteckt und heimlich. Weil wegen Google und so.
  • Ich soll Scheisse über Scheisse schreiben, die keine Scheiss-Sau interessiert. Außer Google und so.
  • Ich soll mich verbiegen, um meine Geldbörse dicker zu machen.
  • Ich soll so schreiben, dass es der Maschine dient, nicht dem Leser. 

Das ist alles so megadämlich, dass es fast schon wieder zum Lachen ist.

Und jetzt kommt der Knüller: Wir haben ja nun festgestellt, dass für die Werber / SEOler / Linktauscher/Builder der Rockzipfel von Google das Maß der Dinge ist. Richtig? Die bauen möglicherweise darauf, dass sie ihr Eigenheim nur dann bezahlen können, wenn sie den Google-Algorithmus besser verstehen, als jemand anderes. Und jetzt kommt der Clou: Nach Gesprächen mit Fachmännern, nach rückversichernden Gesprächen mit weiteren Fachmännern, lüfte ich nun das Geheimnis meines Traffic-Erfolgs: Ich habe nie was auf Fachmänner gegeben und es hat mich nie gekümmert, ob ich nun 10 oder 10.000€ mit dem Dingen hier mache. Geld ist eben doch nicht alles. SO einfach kann das Leben sein. Ich habe – bis auf in den gesponserten Artikel (und da auch nur in Maßen) – nicht EINE Technologie genutzt, nicht EINEN Artikel geschrieben, nicht EINE Optimierung oder Maßnahme durchgeführt, um IRGENDEINER VERFICKTEN (ARSCHLOCH!) Suchmaschine zu gefallen (ok, WPSEO-Plugin ist drin, unkonfiguriert und somit sinnlos). Selbst 90% ALLER Bilder hier haben weder ne Beschreibung noch sonstwas. Wie kann es also sein, dass die Kurve oben – trotz alledem –  immer weiter – und seit dem letzen Google-Algorithmus-Update​ ganz besonders – nach oben zeigt? Mag mich Google lieber als andere Blogger? Habe ich geheime Connections zu Google? Weiß ich mehr über den Algorithmus​ als andere? 

Nein. Der Grund ist: Ich habe für mich und für euch geschrieben, und das Dingen hier ist zu einem Mund-Zu-Mund-Selbstläufer geworden. Von 100 Besuchern sind 92 Stammleser, etwa 8 (!!!) Besucher von 100 kommen von Google. Und das darf und muss ich nun rückblickend – nach 3.000 (!!!HERRJE!!!) Artikeln – mal sagen: Da bin ich ein ganz klein bisschen stolz drauf und freue mich sehr darüber. 

Nun aber genug der Selbstbeweihräucherung. Was sagt uns das nun?

Na das hier: Abertausenden Arbeitsplätze/Existenzen in der Republik/auf der Welt hängen an einer digitalen Zahlenketten voller 1er und 0er. Die Google ganz nach Belieben verändern kann. Weil es DEREN 1er und 0er sind. Wer weiterhin für Google schreibt, nicht bei Google arbeitet, seinen Arbeitsalltag aber dennoch Google-Only optimiert, sich zum Sklaven eines kapitalistischen Unternehmens mit Allmachtsphantasien macht, unterstützt a) die Gleichmachung aller Menschen b) die miesen Auswüchse unserer kapitalistischen Arschloch-Gesellschaft c) sollte sich einen anderen Beruf zulegen und d) mir keine ARSCHLOCH-Mails mehr senden. 

Arschlöcher.

Ich habe fertig. 


€-Disclaimer: Auch ich beteilige mich an der systematischen Auslöschung der Welt: Es gibt auch auf diesem Blog Werbung und Advertorials. Alles was hier in der Kategorie gesponsort zu finden ist – wovon Stamm / Feedleser nie was mitbekommen, da diese Kategorie vom Feed exkludiert ist. Trick17 und so; soviel zum Thema Reichweite im Netz. Den Leuten ist es scheissegal, was ich über sie und ihre Produkte schreibe, es geht REIN darum, der Maschine zu gefallen. Wie auch immer: Auch ich mach' da mit ja, gebe mich aber der Illusion hin, dass ich euch mehr Mehrwert als Konsum anbiete, dass die Produkte zu mir, zu euch, und zu diesem Blog hier passen. Das Verhältnis von gesponsorten 0,8% (bei exakt 3.000 Artikeln) sollte für sich sprechen. Ich will mich gar nicht rechtfertigen, ich will nur aufzeigen, dass Werbung / Kommunikation an sich nix verkehrtes ist, sondern, dass das WIE entscheidend ist. Wer das anders sieht, mir meinen Möchtegern-Anarcho-Kopf mal waschen will: Dafür sind die Kommentare ja da.

♥-Disclaimer: DANKE!!! …für die fast 10.000 Kommentare hier im Blog! Bei 3000 Artikeln ist das 'ne echte Traumquote! IHR seid hier die Stars, das wird immer so bleiben und ich bin froh, dass es euch gibt. 

♥♥♥ Ehrlich, Leute, Danke ♥♥♥

24 thoughts on “3000 Artikel! ♥ Oder: Jetzt mal Tacheles: SEO, Blogvermarktung und so!

  1. Anne says:

    <3 <3 <3
    Hach.
    <3 <3 <3

  2. el-flojo says:

    Du geiler Wichser. :)

    Immer weiter so. Und von mir aus kannste gerne auch mehr Besucher als SPON haben. Auch wenn ich jetzt schon neidisch bin. :D

    So, und jetzt kannste ruhig ein paar Fotos von angespuckten Ärschen posten…

  3. gpschnyder says:

    Genau, schreib lieber mal was über Ärsche anspucken. Da gibt es doch bestimmt 'nen Tumblr zum verlinken :p

  4. Aideneus says:

    Hi, mach auf jedenfall weiter so bist echt ein klasse typ :D

  5. Lars says:

    Keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, bisher an deinem BLog vorbeizulesen. Für den Artikel kriegst du jedenfalls 134264354 Gummipunkte und nen ganz großen Lolli! Sowas von Recht kann man gar nicht haben!

    BTW: Irgendwas stimmt da mit deinem Layout nicht: Irgendwie verlängert sich die Liste der Miniaturbilder unter dem Post automatisch ins Unendliche wenn man scrollt (Browser: Chrome for Mac neueste Version)

  6. Chris says:

    @Princess und Anne: Ich werd ja ganz rot. Roter. 

    @el-flojo: Maximal 20.000 im Monat. Alles Arschl–nee nur Spaß.

    @gpschnyder: ja, unseren: http://wirhasseneuchalle.tumblr.com/ ;)

    @Aideneus: Hö? Danke (?)

    @Lars: Ui, danke dir ;) Plugin guck ich mir morgen an, bin breit^^

    @PeterFalk: Wieso verlinkst du deinen Blog nicht in der URL im Comment du Nuss? 
     

     

  7. Ecki says:

    Serh schön geschrieben!

  8. Dat Miniaturbild Problem hab ich auch auf der mobilen Version mit meinem iPhone :) Just 4 Info!

  9. Stammleser!

    Ich trage jetzt durch qualitativ am oberen Ende der Skala angesiedelte Kommentare zur Seriosität dieses Blogs bei.

    Als Suchbegriff von Google bei mir im Blog sehr oft: "Schlachterinnen mit Gummistiefeln". Und seriöser wird´s wohl nimmer.

    Arschanspucktourettekoksnutten!!

  10. Vex says:

    Ich finde es gut, dass du dich der Monetarisierung deines Blogs zu entziehen versuchst. :3

  11. Daniel says:

    Eine hohe Zahl an Stammlesern ist sicherlich das beste was einem Blogger passieren kann. Gratuliere! Bei mir sind's ~80% Besucher, die von Google kommen. Und das ohne jemals einen Link gekauft zu haben oder anhand eines beliebigen SEO-Tools irgend welche Text-Umstellungen oder Schreib-Verrenkungen durchgeführt zu haben.

    Hast du eigentlich Arbeit mit dem Entfernen von Links bzw. dem ganzen Artikel? Ich denke ja! Also lass die die Link-Entfernung doch bezahlen. Schließlich bekommen SEO-Dienstleister dies durchaus auch von ihren Auftraggebern verrechnet!

  12. Olaf says:

    Sorry, das wird jetzt ein wenig länger.

    Mir tut es leid, dass die Monetarisierung des Blogs so schief gelaufen ist. Weil ich es nicht schlimm finde, wenn man wegen seines Engagements Geld verdient. 

    Aber eigentlich geht es um etwas ganz anderes: Es geht um Glaubwürdigkeit. Nur bei wem fange ich da jetzt an?

    Google:

    Wie glaubwürdig ist ein Unternehmen, dass offiziell den Slogan verbreitet, nicht böse sein zu wollen, am Ende aber böses tut? Zum Beispiel die ganze Datenschnorchelei, die ihnen die Kohle bringt und mit deren Hilfe sie immer "schlauer" werden, was jeden Einzelnen ihrer "Kundschaft" betrifft.

    Sie schreiben mathematische Algorithmen in die Computer und versuchen damit die irrationale Welt der Menschen abzubilden und zu erklären. Genau diese Algorithmen reissen dann einzelne Wörter aus ihrem Kontext und setzen sie neu zusammen. Was entsteht ist ein Bild, das nichts mehr mit der Sache zu tun.

    Dieses falsche Bild nehmen sie dann und basteln eine moralische Keule daraus, mit der sie all jene erschlagen, die nicht in ihr Weltbild passen. Egal, ob sich ein Künstler mit Arschlöchern auseinandersetzt und Skulpturen knetet, Chris wütend mit seiner Muttersprache spielt oder der Swingerclub zur feuchten Pflaume über die letzte Party berichtet. Google filtert es raus. 

    Das wird genau die schöne neue Welt, die Hollywood in "Demolition Man" beschreibt. Hirngewaschene Zombies, die einen Strafzettel kriegen, wenn sie in ihrer infantilen Welt "Arschloch" sagen. Nee, danke, da ginge ich auch lieber in den Untergrund und fräße Rattenburger.

    Die werbenden Firmen:

    Was habt ihr gedacht, welche Kunden ihr auf dem doktorsblog erreicht? Etwa die Mitglieder des Fördervereins für veraltete Wert- und Normvorstellungen? Habt ihr hier auch mal rumgelesen und euch die Inhalte angschaut? Oder habet ihr nur auf die Klicks und Präsenz geklotzt und mit einer Formel die mögliche Anzahl Leser ausgerechnet? 

    Merket ihr nicht – oder wollt ihr nicht merken? -, dass hier Menschen, also Individuen, lesen und kommentieren, die durchaus in der Lage sind einen Rant zu erkennen und die sachliche Ebene von der emotionalen und sprachlichen Ebene zu trennen? Natürlich kann man sich darüber streiten, ob der Ton manchmal nicht unangemessen ist. Aber am Ende reden hier Menschen miteinander. Die sind nunmal nicht immer nur höflich, zuvorkommend und sexuell verklemmt. Aber sie hören einander zu. Und ihr wisst das nicht zu schätzen… 

    Habt ihr wirklich so wenig Ahnung von Wirtschaft, dass nur noch die Zahlen von Bedeutung für euch sind?

    Chris:

    Die hohe Anzahl der Stammleser geben Chris recht. Sie, als die einzig mögliche Instanz, verleihen im die Glaubwürdigkeit. Weil sie ihm glauben, egal ob er hin und wieder Arschloch sagt oder nicht.

    Schon die Offenlegung seines Scheiterns mit der Monetarisierung zeigt, dass er es ernst meint, mit dem was er hier sagt. Nur allein die Tatsache, dass er diesen ganzen Mist nicht mitmacht und sich nicht verbiegt um mitspielen zu dürfen, macht ihn glaubwürdig. Es hebt ihn, egal wie oft er in Zukunft noch Arschloch sagen wird, auf eine höhere moralische Stufe, die weit über der von Google und den unterwürfigen Firmen liegt.

    Die Leser, Kunden, Konsumenten:

    Wenn man wissen will, welche Rolle man in dieser gehetzten Welt aus Einkommensbeschaffung und Konsum innehat, dann muss man das Cluetrain Mainfest lesen.  

    Auch interessant: "Die dritte Phase des Kapitalismus". 

    Für Shoshana Zuboff ist die Sharing Economy nur ein kleiner Schritt – auf dem Weg zu einem neuen Wirtschaftssystem, in dem nicht mehr Unternehmen, sondern die Kunden das Sagen haben.

     

    So. Hier jetzt noch das Cluetrain Manifest, in seiner ganzen wunderbaren Länge. Komme mir bitte keiner mit tl;dr. Wer bis hierher gelesen hat, kann sich den schönen Rest auch noch geben. Weil man eben manche Themen nicht mit nur ein paar Sätzen in den Kommentaren erledigen kann.

     

    Wenn Du heute nur Zeit hast für eine Einsicht, dann sollte es diese sein …

     

    Wir sind keine Zuschauer oder Empfänger oder Endverbraucher oder Konsumenten. 
    Wir sind Menschen – und unser Einfluß entzieht sich eurem Zugriff.

    Kommt damit klar.

     

    Das Cluetrain Manifesto

    Online Märkte…

    Vernetzte Märkte beginnen sich schneller selbst zu organisieren als die Unternehmen, die sie traditionell beliefert haben. Mit Hilfe des Webs werden Märkte besser informiert, intelligenter und fordernder hinsichtlich der Charaktereigenschaften, die den meisten Organisationen noch fehlen.

    …Menschen der Erde

    Der Himmel ist übersät mit Sternen. Wolken ziehen über uns am Tag und in der Nacht. Ozeane senken und heben sich. Was immer ihr gehört habt, dies ist unsere Welt, der Platz an dem wir leben. Was immer man Euch erzählt hat, unsere Freiheit kann man uns nicht nehmen. Unser Herz hört nicht auf zu schlagen. Menschen der Erde, erinnert euch.

    95 Thesen

     

    Märkte sind Gespräche.

     

    Die Märkte bestehen aus Menschen, nicht aus demographischen Segmenten.

     

    Gespräche zwischen Menschen klingen menschlich. Sie werden in einer menschlichen Stimme geführt.

     

    Ob es darum geht, Informationen oder Meinungen auszutauschen, Standpunkte zu vertreten, zu argumentieren oder Anekdoten zu verbreiten – die menschliche Stimme ist offen, natürlich und unprätentiös.

     

    Menschen erkennen sich am Klang dieser Stimme.

     

    Das Internet ermöglicht Gespräche zwischen Menschen, die im Zeitalter der Massenmedien unmöglich waren.

     

    Hyperlinks untergraben Hierarchien.

     

    Sowohl in intervernetzten Märkten als auch in intravernetzten Unternehmen sprechen Menschen miteinander auf eine machtvolle neue Art.

     

    Diese vernetzten Gespräche ermöglichen es, daß sich machtvolle neue Formen sozialer Organisation und des Austauschs von Wissen entfalten.

     

    Als Resultat dieser Entwicklung werden Märkte intelligenter, besser informiert und besser organisiert. Die Teilnahme an den vernetzten Märkten verändert die Menschen grundlegend.

     

    Die Menschen in den vernetzten Märkten haben herausgefunden, daß sie voneinander wesentlich bessere Informationen und mehr Unterstützung erhalten, als von den Händlern und Verkäufern. Soviel zur unternehmerischen Rhetorik über den Mehrwert ihrer Waren.

     

    Es gibt keine Geheimnisse mehr. Die vernetzten Märkte wissen über die Produkte der Unternehmen mehr, als die Unternehmen selbst. Ob die Nachricht gut oder schlecht ist, sie wird weitergegeben.

     

    Was mit den Märkten geschieht, geschieht auch zwischen den Mitarbeitern der Unternehmen. Allein ein metaphysisches Konstrukt namens "Firma" steht zwischen Märkten und Mitarbeitern.

     

    Unternehmen sprechen nicht mit der selben Stimme wie diese neuen vernetzten Gespräche. In den Ohren der von ihnen Angesprochenen klingen die Unternehmen hohl, flach und regelrecht unmenschlich.

     

    Bereits in wenigen Jahren wird die heute homogenisierte "Stimme" des Geschäftslebens — der Klang von Mission-Statements und Unternehmensbroschüren — so künstlich und aufgesetzt klingen, wie die Sprache am französischen Hof im 18 Jahrhundert.

     

    Schon jetzt erreichen Unternehmen, die mit der Stimme des Marktschreiers reden, niemanden mehr.

     

    Wer annimmt, die Online-Märkte seien die selben Märkte, die einst die TV-Spots im Fernsehen erduldet haben, macht sich etwas vor.

     

    Unternehmen, die nicht realisieren, daß ihre Märkte jetzt von Mensch zu Mensch vernetzt sind, deshalb immer intelligenter werden und sich in einem permanenten Gespräch befinden, verpassen ihre wichtigste Chance.

     

    Unternehmen können zum ersten mal mit ihren Märkten direkt kommunizieren. Wenn sie bei diesen Gesprächen versagen, könnte das ihre letzte Chance gewesen sein.

     

    Die Unternehmen sollten sich klarmachen, daß ihre Märkte von Lachen erfüllt sind — über die Unternehmen selbst.

     

    Die Unternehmen müssen lockerer werden und sich selbst weniger ernst nehmen. Was sie brauchen, ist ein Sinn für Humor.

     

    Einen Sinn für Humor entwickeln bedeutet nicht, einige Witze auf die Unternehmens-Website zu stellen. Vielmehr geht es um echte Werte, mehr Bescheidenheit, eine klare Sprache und einen wirklich eigenen Standpunkt.

     

    Unternehmen, die sich "positionieren" möchten, sollten dazu auch eine Position einnehmen. Im Idealfall sollte diese Position dann auch etwas mit dem zu tun haben, was den Markt interessiert.

     

    Bombastische Ankündigungen, z.B. "Wir wollen die Besten im Markt für XYZ sein", sind noch lange kein Standpunkt, geschweige denn eine Position.

     

    Die Unternehmen müssen heruntersteigen von ihren Elfenbeintürmen und mit den Menschen reden, mit denen sie Beziehungen aufbauen wollen.

     

    Öffentlichkeitsarbeit steht in keiner Beziehung zur Öffentlichkeit. Die Unternehmen ängstigen sich zutiefst vor ihren Märkten.

     

    Mit ihrer distanzierten und arroganten Sprache errichten sie Mauern, um die Märkte auf Distanz zu halten.

     

    Die meisten Marketingprogramme gründen auf der Angst, der Markt könnte erkennen, was wirklich in den Unternehmen geschieht.

     

    Auf Mißtrauen lassen sich aber keine Beziehungen aufbauen.

     

    Markentreue ist die unternehmerische Version einer Beziehung. Aber die Trennung kommt — und zwar bald. In vernetzten Märkten werden Beziehungen mit atemberaubender Geschwindigkeit beendet und neu verhandelt.

     

    Vernetzte Märkte können ihre Lieferanten im Handumdrehen wechseln. Wissensarbeiter wechseln ihre Arbeitgeber während des Mittagessens. Eure Downsizing-Maßnahmen lehrten uns zu fragen: "Treue? Was soll das sein?"

     

    Intelligente Märkte werden Lieferanten finden, die ihre Sprache sprechen.

     

    Mit menschlicher Stimme zu sprechen ist kein Jahrmarktstrick. Man kann sie auch nicht einfach auf einer schicken Konferenz aufschnappen.

     

    Um mit menschlicher Stimme zu sprechen, müssen die Unternehmen die Anliegen und Besorgnisse ihrer Communities — der Gemeinschaft ihrer Marktteilnehmer — teilen.

     

    Dafür müssen sie aber zuerst einmal zu einer Gemeinschaft gehören.

     

    Die Unternehmen sollten sich fragen, wie weit ihre Unternehmenskultur reicht.

     

    Wenn ihre Kultur dort endet, wo die Gemeinschaft beginnt, werden sie keine Märkte mehr haben.

     

    Menschliche Gemeinschaften entstehen aus Diskursen — aus menschlichen Gesprächen über menschliche Anliegen.

     

    Die Gemeinschaft des Diskurses ist der Markt.

     

    Unternehmen, die nicht zu einer diskursiven Gemeinschaft gehören, werden aussterben.

     

    Die Unternehmen haben aus ihrer Sicherheit eine Religion gemacht. Aber das ist nur ein Ablenkungsmanöver. Die meisten Unternehmen schützen sich weniger vor ihren Mitbewerbern als vor ihrem eigenen Markt und ihren Mitarbeitern.

     

    Ebenso wie auf den vernetzten Märkten, sprechen die Mitarbeiter auch innerhalb des Unternehmens unmittelbar miteinander — und nicht bloß über Regelungen, Management-Direktiven und Geschäftsergebnisse.

     

    Solche Gespräche finden heute in den Intranets der Unternehmen statt. Aber nur, wenn die Voraussetzungen stimmen.

     

    Intranets werden üblicherweise top-down installiert, um die Mitarbeiterphilosophie und andere Unternehmensinformationen durchzusetzen. Die Mitarbeiter geben in der Regel ihr Bestes, diese Informationen zu ignorieren.

     

    Intranets haben die Tendenz, Langeweile zu umschiffen. Die besten Intranets sind bottom-up von Mitarbeitern ins Leben gerufen worden, die gemeinsam etwas Wertvolles schaffen wollten — das intravernetzte Gespräch im Unternehmen.

     

    Ein gesundes Intranet organisiert Mitarbeiter in vielerlei Hinsicht. Seine Auswirkungen sind radikaler als jedes Gewerkschaftsprogramm.

     

    Obwohl es die Unternehmen beinahe zu Tode ängstigt, sind sie doch unmittelbar von einem offenen Intranet abhängig, in dem lebenswichtiges Wissen entsteht und verteilt wird. Die Unternehmen müssen dem Impuls widerstehen, diese vernetzten Gespräche zu "verbessern" oder zu kontrollieren.

     

    Wenn das Intranet nicht in einen Käfig aus Angst und Regeln gezwungen wird, entfaltet sich in ihm ein Gespräch, das dem des vernetzten Marktes erstaunlich ähnelt.

     

    Organigramme haben in einer früheren Wirtschaft funktioniert, in der Strategien und Pläne noch voll und ganz von der Unternehmensleitung verstanden wurden und deshalb von der Spitze herabgereicht werden konnten.

     

    Heute besteht das Organigramm aus Hyperlinks, nicht aus Hierarchien. Der Wert praktischen Wissens löst die Bedeutung abstrakter Autorität ab.

     

    Kommandostrukturen entstehen aus Bürokratie und verstärken diese noch. Die Folge ist eine paranoide Unternehmenskultur.

     

    Paranoia tötet jedes Gespräch. Das ist ihr Zweck. Aber das Fehlen offener Gespräche tötet Unternehmen.

     

    Zwei Gespräche finden gleichzeitig statt. Eines im Unternehmen. Das andere mit dem Markt.

     

    In den meisten Fällen verläuft keines der beiden Gespräche optimal. Fast immer kann die Ursache dafür in überholten Kommandostrukturen gefunden werden.

     

    Als Unternehmenspolitik wirken diese Strukturen wie Gift. Als Instrumente sind sie wirkungslos. Den Kommandostrukturen begegnen die intravernetzten Wissensarbeiter mit Feindseligkeit und erzeugen damit auch im intervernetzten Markt Mißtrauen.

     

    Beide Gespräche suchen den Diskurs miteinander. Sie sprechen die selbe Sprache. Sie erkennen einander an der Stimme.

     

    Kluge Unternehmen werden sich dem nicht in den Weg stellen und tragen dadurch dazu bei, daß das Unvermeidliche schneller geschieht.

     

    Wenn die Bereitschaft aus dem Wege zu gehen ein Indikator für den IQ ist, dann haben bisher nur wenige Unternehmen an Verstand gewonnen.

     

    Millionen von Menschen, die heute im Internet unterwegs sind, nehmen die Unternehmen nur noch als fadenscheinige Konstrukte wahr, die sich der Vernetzung dieser beiden Diskurse aktiv in den Weg stellen.

     

    Das ist selbstmörderisch. Die Märkte möchten mit den Unternehmen sprechen.

     

    Leider ist immer gerade der Teil eines Unternehmens, mit dem der Markt sprechen möchte, hinter einem Schleier aus Worthülsen versteckt, deren Sprache falsch klingt — und oft auch ist.

     

    Die Märkte möchten sich nicht mit Phrasendreschern unterhalten. Sie möchten an Gesprächen teilnehmen, die sich hinter den Firewalls der Unternehmen abspielen.

     

    Lüften wir den Schleier und reden über uns selbst: Wir sind diese Märkte. Wir wollen mit Euch sprechen.

     

    Wir wollen Zugang zu euren Unternehmensinformationen, zu euren Plänen und Strategien, euren besten Ideen und eurem wirklichen Wissen. Wir werden uns nicht zufriedengeben mit der Vierfarb-Broschüre, mit WebSites aus einer Zuckergußfassade, aber ohne Inhalte.

     

    Wir sind auch die Mitarbeiter, die eure Unternehmen zum laufen bringen. Wir wollen mit unseren Kunden direkt sprechen, in unserer Sprache und nicht in den Platitüden einer Gesprächsanweisung.

     

    Als Märkte und als Arbeitnehmer fühlen wir uns zu Tode gelangweilt von den Informationen, die wir von Euch nur per Fernbedienung bekommen. Wozu brauchen wir gesichtslose Jahresberichte und Marktforschungsstudien aus dritter Hand, um uns persönlich zu begegnen?

     

    Als Märkte und Arbeitnehmer fragen wir uns, warum ihr uns nicht zuhört. Ihr scheint eine andere Sprache zu sprechen.

     

    Der aufgeblasene, selbstherrliche Jargon, mit dem ihr um euch werft — in der Presse und auf euren Konferenzen — was hat das mit uns zu tun?

     

    Vielleicht beeindruckt ihr dadurch eure Investoren. Vielleicht beeindruckt ihr die Börsenanalysten. Uns beeindruckt ihr nicht.

     

    Wenn ihr uns nicht beeindruckt, werden auch eure Anleger baden gehen. Verstehen sie das nicht? Wenn sie es verstehen würden, dann würden sie euch nicht so reden lassen.

     

    Eure überholten Vorstellungen von "dem Markt" haben eure Sicht vernebelt. Wir erkennen uns in euren Entwürfen der Wirklichkeit nicht wieder — vielleicht, weil wir wissen, daß wir schon ganz woanders sind.

     

    Der neue Marktplatz gefällt uns viel besser. Tatsächlich schaffen wir ihn uns nämlich selber.

     

    Ihr seid eingeladen, aber es ist unsere Welt. Zieht eure Schuhe an der Tür aus. Wenn ihr mit uns handeln wollt, dann steigt herunter von eurem hohen Roß.

     

    Gegen eure Werbung sind wir immun. Also vergeßt es.

     

    Wenn ihr wollt, daß wir uns mit euch unterhalten, dann erzählt uns was. Zur Abwechslung mal etwas Interessantes.

     

    Wir haben einige Ideen, die euch interessieren sollten: neue Werkzeuge, die wir brauchen, bessere Dienstleistungen. Sachen, für die wir gerne bezahlen würden. Habt ihr mal 'ne Minute?

     

    Ihr seid zu sehr mit dem "Geschäftemachen" beschäftigt, um unsere eMail zu beantworten? Ach du meine Güte, das tut uns leid, ehrlich, wir kommen später wieder. Vielleicht.

     

    Ihr möchtet, daß wir bezahlen? Dann solltet ihr uns besser eure Aufmerksamkeit schenken.

     

    Kommt runter von eurem Trip. Hört auf mit eurer neurotischen Selbstumkreisung. Nehmt teil an der Party.

     

    Keine Sorge, ihr könnt weiterhin Geld verdienen. Daß heißt, solange das nicht das einzige ist, was euch beschäftigt.

     

    Habt ihr mal bemerkt, daß Geld an sich irgendwie eindimensional und langweilig ist? Worüber könnten wir uns noch unterhalten?

     

    Euer Produkt ist uns kaputt gegangen. Warum? Wir würden gerne den Menschen fragen, der es gemacht hat. Eure Unternehmensstrategie macht für uns keinen Sinn. Wir würden gerne mal mit Eurem Vorstand quatschen. Was wollt ihr damit sagen, sie ist gerade nicht da?

     

    Wir wollen, daß ihr 50 Millionen von uns genauso ernst nehmt wie einen Reporter vom Handelsblatt.

     

    Wir kennen ein paar Leute aus eurem Laden. Die sind ziemlich in Ordnung, wenn wir sie im Internet treffen. Versteckt ihr davon noch mehr? Könnten sie nicht rauskommen und mit uns spielen?

     

    Wenn wir Fragen haben, wenden wir uns an andere Menschen im Internet. Hättet ihr "eure Leute" nicht so gut im Griff, dann wären sie vielleicht unter den Menschen, an die wir uns wenden würden.

     

    Wenn wir nicht gerade eure "Zielgruppe" sind, sind viele von uns eure Mitarbeiter. Wir würden lieber mit Freunden im Netz reden, als auf die Stechuhr zu schauen. Das würde euren Namen schneller bekannt machen als jede noch so schicke WebSite. Aber ihr sagt uns, daß das Gespräch mit dem Markt die Sache des Marketings ist.

     

    Wir würden uns wünschen, daß ihr mitbekommt, was hier passiert. Das wäre wirklich nett. Aber es wäre ein Fehler, anzunehmen, wir säßen nur hier und warteten ab.

     

    Wir haben Besseres zu tun, als uns darüber Sorgen zu machen, ob ihr euren Wandel noch rechtzeitig in den Griff bekommt, um mit uns ins Geschäft zu kommen. Das Geschäft ist nur ein Teil unseres Lebens. Euch scheint es voll und ganz zu vereinnahmen. Denkt mal darüber nach: Wer braucht hier eigentlich wen?

     

    Wir haben echte Macht — und das wissen wir auch. Wenn ihr das Licht am Ende des Tunnels nicht erkennen könnt, dann wird sich schon jemand anderes finden, der besser zuhört, interessanter ist und mit dem es mehr Spaß macht, zu spielen.

     

    Selbst im schlechtesten Fall ist unser neuentdecktes Gespräch wesentlich interessanter als jede eurer Messen, viel unterhaltsamer als eine Komödie im Fernsehen und mit Abstand lebensechter als jede eurer Unternehmens-WebSites, denen wir bisher über den Weg gelaufen sind.

     

    Unser Fahneneid gilt uns selbst — unseren Freunden, unseren neuen Verbündeten, selbst unseren Sparring-Partnern. Unternehmen, die an dieser Welt nicht teilnehmen, werden auch keine Zukunft haben.

     

    Unternehmen geben Milliarden für das Jahr 2000 Problem aus. Warum können sie dann diese Zeitbombe nicht ticken hören? Hier geht es sogar um mehr.

     

    Wir existieren sowohl innerhalb der Unternehmen, als auch außerhalb von ihnen. Die Grenzen, die unsere Gespräche trennen, erscheinen uns wie die Berliner Mauer. In Wirklichkeit sind sie jedoch lediglich Ärgernisse. Wir wissen, daß sie fallen.Tatsächlich arbeiten wir von beiden Seiten der Mauern daran, daß sie fallen.

     

    Den traditionellen Unternehmen mögen die vernetzten Gespräche verworren und verwirrend erscheinen. Aber wir organisieren uns schneller als sie es tun. Wir haben die besseren Werkzeuge, mehr neue Ideen und keine Regeln, die uns aufhalten.

     

    Wir wachen auf und verbinden uns miteinander. Wir beobachten. Aber wir werden nicht warten.

     

    English Version Copyright © 1999 Levine, Locke, Searls & Weinberger. 
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    All rights reserved.

    However, world rights granted for non-commercial use
    on condition that this page remains intact. 
    Rip it, steal it, web it, mail it, post it. 
    This message wants to MOVE!

     

  13. Chris says:

    @Olaf: Ganz flott "Monetarisierung schief gelaufen" Wo steht das denn? GENAU DAS ist ja das.. …das.. bekloppte. 

    Ich hab hier ungefähr 1/20 von dem Traffic, den zb, ein Nerdcore, ein Einhorn ein sonstwas haben; wenn nicht sogar VIEL weniger. Und ich verdiene dennoch gut, in jedem Falle besser als viele Leute, diese dieses 20stel in ner Stunde an Traffic haben (den ich im MONAT habe!). GENAU das ist ja das Paradoxum: Ich bekomme Mails mit "Ah…deine tolle Reichweite" etc. Dabei habe ich a) KEINE im Vergleich zu den Top100 Blogs, exkludiere die Artikel aus dem Feed, share nur in Ausnahmefällen in Social Media-Channels, für zwei Deals war es sogar ok, den Artikel von der Hauptseite zu exkludieren. Das ist ja Teil dessen, was ich sagen wollte: Branding. Kommunikation, echte Reichweite, echter Anspruch an Vermarktung,…das alles zählt NICHTS mehr. Weder hier noch in anderen Blogs! (mit 2-4 Ausnahmen, in ganz DACH, wenn du mich fragst) Die buchen so, wie Google es mag, nicht wie die Menschen es "mögen könnten". Das ist ja das völlig bekloppte.

    Rest: tl;dr, mache ich aber später sicher! 
    @Alle: Ich antworte euch allen in Kürze ausführlich.

    Nochmal @Alle: Ich hatte neulich die fixe Idee hier: Ich kündige mal einen Monat an: "Leute, jetzt gibt es hier vier Wochen normales Blogging…PLUS: Ich nehme alle dämlichen Anfragen an. ALLE die reinkommen. Verblogge die ALLE, sacke das maximal ein in den vier Wochen (denke das könnte sowas zwischen 300 und 3.000€) sein, je nach Monat und Anfragen…wir machen uns alle nen Spaß draus, der so geht: Am Ende des Monats schreibe ich einen Artikel in dem ich 1:1 und mit 100% Transparenz aufliste, was was an €-Beträgen in die Kasse gespühlt wurde. 

    Dann würde ich 70/30 machen, ich bekomme 30% aller Einnahmen, ihr 70%. Bzw ich kauf was für die 70% was ich dann verlose oder so. Ich hätte echt Boc drauf, dass wär mal ein klasse Marketing/Sozial/Spaß-Experiment. 

    Ist nur die Frage: Würde das hier wer mitmachen, aushalten?

    Ich fänd das als so ne "Wir dissen alles und jeden und führen mal vor, wie dämlich das alles ist!"-Aktion echt geil.

    Fuck the System, so voll Anarcho von innen heraus. Der Gedanke gefällt mir immer besser..

     

  14. Die Idee finde ich Mega genial!!!

    (ist nur die Frage ob die Firmen das mittmachen, wenn die spitzkriegen das du sie an der Naser herumführst!!!)
    Mich würde das brennend interessieren. Sag mal bescheid wann du deinen „Werbemonat“ machst ;)

  15. Ben says:

    Mach den Versuch bitte! Das waere super interessant.

     

    Zum Thema: Es macht einen Unterschied ob du ein blog bist oder z.b. ein Webshop. Normal suchst du nicht nach dem Kram der in blogs verarbeitet wird in google … das laeuft eher ueber "Empfehlungen" – ganz gegensaetzlich der Kram fuer webshops…

  16. Robert says:

    Ich lese deinen Blog weil du eine geile Schreibe hast, die Themen mich interessieren und die Artikel auch des öfteren einfach mal direkt in die Fresse sind. Gibt so viele durchgelutschte Blogs, die nur noch auf Masse schreiben. Leute die dich durch Google finden, bleiben eh nicht länger hier. Finde ich auch gut so. Mein Projekt wird auch nicht bei Google gefunden, da es auf Github gehostet ist und so die pösen, pösen Frames nicht durch Bruder Google gelistet werden. Jedenfalls wird dieser Artikel wieder ein paar StammleserInnen generieren, die nicht auf Warmduscherscheißgeposte stehen.

  17. el-flojo says:

    Chris, mach das auf jeden Fall. Großartige Idee, die mit Sicherheit ne Menge Spaß macht. :)

  18. indigo says:

    first things first…hochlobende gratulation zum gelungenen 3000. artikel deines aus der masse stechenden blog-s, meinem täglichen eye&brain-schmeichler….hat wieder derbe spass gemacht zu lesen. d.a.n.k.e.

    die grandiosen kommentare deiner leser sprechen zudem für den content hier!

    die anarcho 70/30 ding idee bitte unbedingt durchsetzen, me love social/experience/fun/things…yeah!

    bin gespannt wie-s weiter geht :-) 

    until then ……. " ¡Hasta la victoria siempre!"

  19. Olaf says:

    Die Dauemschrauben zur Durchsetzung IHRER Moral werden gerade angezogen. Oder täuscht mich da nur mein subjektives Empfinden? 

    dwdl.de: Facebook zensiert Berichterstattung über MDR-Doku

     

  20. Was für ein geiler SEO Artikel!

    Auch ich kenne ein Unternehmen aus dreijähriger Tätigkeit im Softwaretest von ganz weit innen, welches z. T. hunderte SEO-Huren(söhne) als Sklaven gehalten und damit Kohle ohne Ende geschaufel hat. Einschließlich völliger Kundendesorientierung, Betrügereien, die SEO-BOTS noch weit übertroffen gaben usw. usf. Aktueller Stand sind zwei Razzien innerhalb von knapp 12 Monaten, Betrugsverdacht im fast zweistelligen Millionenbereich, Rauswurf aus so ziemlich allen seriösen relevanten Branchenverbänden und in letzter Konsequenz vermutlich auch eine äußerst miese Bonitätsbewertung durch Banken usw.

    Mein persönlicher Verdachtsmoment geht sogar bis hin zu Insolvenzverschleppung, die angesichts der im Bundesanzeiger nachzulesenden Geschäftszahlen für mich nicht ins Reich der Fabeln gehört.

    Und all das nur, weil man sich auf dem SEO-ROSS unantastbar fühlte.

    Ich selbst erlebe im Hinblick auf Social Marketing derzeit auch genau ähnliches, wie du als Autor:User orientierter und mindestens über Kommentare usergenerierter Content ist das neue High Potential bei Google und mich persönlich befriedigt diese Entwicklung zutiefst (so eine Formulierung stand vor geraumer Zeit sicher auch auf dem Index).

    In dem Sinne, schöne Grüße und guten Rutsch aus Leipzig in die Bloggerwelt!

    Göran Nitsche

  21. Christoph says:

    Super Dein Artikel über die SEO-Kasper. Auch ich bin davon betroffen. Sehr oft wollen irgendwelche SEO-Fuzzis meine Seite optimieren, damit sie besser bei google gefunden wird und ich mehr Kunden bekomme. Meine Antwort lautet dann immer: Ich kann leider keine Kunden mehr gebrauchen und finde es auch wirklich schade, dass ich bei google mit meiner unprofessionellen Baukasten-Seite auf Platz 1 bin.

    Grüße aus Bochum

    Christoph

    PS die Seite heisst natürlich nicht onfo sondern info.

  22. Jürgen says:

    Wundervoll.

    habe diese ganzen arbeitlosen SEO-Fuzzis, die sich selbst "Consultant" nennen satt bis oben hin.

    Habe dafür auch mal was böses geschrieben gehat:

    http://1manfactory.com/niche-marketing-ist-bullshit/

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