Ripperdocs

Ripperdocs. For real.


(Bild: © by Ben Biros)

Ich möchte zunächst den nicht ganz so cyberpunkigen Leser kurz erklären, was ein Ripperdoc ist. Bzw. erklären lassen:

RIPPERDOC – Surgeon specializing in implanting illegal cyberware (Quelle)

Also ein Doktor, wie ich, nur das der eben Wetware™ in Menschen einbaut, statt (wie ich) nur blödes Zeugs ins Internet zu schreiben. In Zeiten globaler Okkupation und den entsprechenden staatlichen Reaktionen, sollte jedermann (und jede Frau) gute Kontakte zu mindestens einem Ripperdoc haben. Diese Doktoren der Straße sind darauf spezialisiert, euch den Bullenstiefelabdruck aus den hübschen Gesichtern zu schminken. Und ein paar Uppers haben die auch immer in der Tasche. Soweit das Szenario.

In dem – wirklich toll geschriebenen! -, Artikel auf thephoenix.com wird diese Spezies noch viel näher beleuchtet. Die Autorin – Liz Pelly – weiß wovon sie spricht, und holt direkt mal ganz weit aus; erklärt, dass bereits 1964 die ersten Pre-Ripperdocs am Start waren:

The first street medics organized in 1964, during the civil-rights movement, as part of the Medical Presence Project.

Anschließend spannt sie dann den Bogen in die heutige Zeit, arbeite die Merkmale der echten Street Medics heraus, klärt auf, wie wann und wo ein Ripperdoc mit auf den Run (die Okkupation) gehen muss. Klasse geschrieben, gut recherchiert, und die Botschaft ist auch klar: Dezentralisiert, untergründig, anarchistisch, freiheitsliebend und immer für dich da. Das sind die echten Ripperdocs.

Lesen!