Gestern sah ich so 'ne schicke Nordsee-Doku: Die Nordsee – Unser Meer. Einfach mega. Die Stimme. Die hat so nen…Ach Quark! Hier gibt es die ja sogar als Stream und in HD! Geil. ANSEHEN! Ich liebe diese rotzig-nordische Stimme, der macht das echt toll; und Norway ist natürlich auch dabei! Jedenfalls – um mal die Idee vom relevanten Content weiterzutreiben – hier nun der Text eines Gedichtes aus dem Abspann der Doku; interessiert zwar keine Sau, aber mein Name ist ja auch nicht Silberstone oder Kraftmutterfischbrötchen. Lest es… und dann ab ans Meer, danach. Wenn es geht (am besten lest ihr das laut vor; und nach 34 Kippen die ihr geraucht habt, ein großer Spaß):
(Trutz, blanke Hans ist eine Ballade von Detlev von Liliencron von 1882/83 und das wohl berühmteste Gedicht dieses Künstlers. -> wiki)
Trutz, Blanke Hans.
Heut bin ich über Rungholt gefahren, die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Noch schlagen die Wellen da wild und empört, wie damals, als sie die Marschen zerstört.
Die Maschine des Dampfers schütterte, stöhnte, aus den Wassern rief es unheimlich und höhnte:
Trutz, Blanke Hans.
Von der Nordsee, der Mordsee, vom Festland geschieden, liegen die friesischen Inseln im Frieden.
Und Zeugen weltenvernichtender Wut, taucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut.
Die Möwe zankt schon auf wachsenden Watten, der Seehund sonnt sich auf sandigen Platten.
Trutz, Blanke Hans.
Mitten im Ozean schläft bis zur Stunde, ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde.
Sein Haupt ruht dicht vor Englands Strand, die Schwanzflosse spielt bei Brasiliens Sand.
Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen, und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen.
Trutz, Blanke Hans.
Doch einmal in jedem Jahrhundert entlassen, die Kiemen gewaltige Wassermassen.
Dann holt das Untier tief Atem ein, und peitscht die Wellen und schläft wieder ein.
Viel tausend Menschen im Nordland ertrinken, viel reiche Länder und Städte versinken.
Trutz, Blanke Hans.
Rungholt ist reich und wird immer reicher, kein Korn mehr faßt der größeste Speicher.
Wie zur Blütezeit im alten Rom, staut hier täglich der Menschenstrom.
Die Sänften tragen Syrer und Mohren, mit Goldblech und Flitter in Nasen und Ohren.
Trutz, Blanke Hans.
Auf allen Märkten, auf allen Gassen, lärmende Leute, betrunkene Massen.
Sie ziehn am Abend hinaus auf den Deich: Wir trotzen dir, blanker Hans, Nordseeteich!
Und wie sie drohend die Fäuste ballen, zieht leis aus dem Schlamm der Krake die Krallen.
Trutz, Blanke Hans.
Die Wasser ebben, die Vögel ruhen, der liebe Gott geht auf leisesten Schuhen.
Der Mond zieht am Himmel gelassen die Bahn, belächelt der protzigen Rungholter Wahn.
Von Brasilien glänzt bis zu Norwegs Riffen, das Meer wie schlafender Stahl, der geschliffen.
Trutz, Blanke Hans.
Und überall Friede, im Meer, in den Landen. Plötzlich wie Ruf eines Raubtiers in Banden:
Das Scheusal wälzte sich, atmete tief, und schloß die Augen wieder und schlief.
Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen, kommen wie rasende Rosse geflogen.
Trutz, Blanke Hans.
Ein einziger Schrei – die Stadt ist versunken, und Hunderttausende sind ertrunken.
Wo gestern noch Lärm und lustiger Tisch, schwamm andern Tags der stumme Fisch.
Heut bin ich über Rungholt gefahren, die Stadt ging unter vor sechshundert Jahren.
Trutz, Blanke Hans?
Ich kannt' das nicht. Und find' es wunderschön <3
Bald dann noch mehr nerdy Content hier im Blog; ich bin drin, drei Wetter Taft, denn mit Smacks fängt der Tag richtig an, weil man morgens um halb 10 in Deutschland was erleben kann O__o