Buñuel

Filmtipp: Das Gespenst der Freiheit

Momentan wühle ich mich durch die Filme von Godard. Ich mag seine satirische Gesellschaftskritik, die man oftmals nicht als solche erkennt, bzw. schon genau hingucken und hinhören sollte. Und sich auch irgendwie in Glanzzeit des französischen Films zurückversetzen muss (mit Sportzigaretten und Whiskey geht das ganz gut). Nur dann schimmert hinter dem Surrealismus auch die echte Boshaftigkeit durch. Bei tiefergehenden Recherchen zum Thema bin ich dann auf Buñuel gestoßen. Der hat vielleicht ein Rad ab, ey.

Luis Buñuel Portolés war ein spanisch-mexikanischer Filmemacher, der in der Frühzeit des Films als surrealistischer Regisseur bekannt wurde. Er zählt zu den wichtigsten Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts. Buñuel arbeitete mit Salvador Dalí und der Pariser Surrealisten-Gruppe um André Breton zusammen (wiki)

Und zack: Der erste Film ein Volltreffer: Das Gespenst der Freiheit.

Das Gespenst der Freiheit (Originaltitel: Le fantôme de la liberté) ist ein italienisch-französischer Spielfilm von Luis Buñuel aus dem Jahr 1974. Der Film besteht aus einer lose zusammengehaltenen Folge surrealer Szenen; er wird oft als satirischer Angriff Buñuels auf gesellschaftliche Konventionen und die Unerreichbarkeit wahrer Freiheit begriffen (wiki). 

Ich möchte gar nicht viele Worte über Buñuel und seine wirren Filme verlieren. Nur flott zur Szene oben: Die Leute sitzen auf Kloschüsseln am Tisch. Und der Klo ist das Speisezimmer. Man verlässt also die Tafel um still und heimlich seinem Geschäft nachzugehen: Essen. Dann klopft jemand an der Türe: Besetzt. Nom Nom. Anschließend wird – nachdem man wieder auf seiner Kloschüssel Platz genommen hat – noch eben erklärt, dass in 20 Jahren (aus Sicht der 70er) die Welt zu voll für alle sein wird. Man stelle sich nur mal vor, jeder Mensch würde dann jeden Tag ca. 500g Exkremente ausscheiden. Wir würden wohl alle in Scheisse versinken, so die Annahme des Vortragenden. – Da hat er wohl recht behalten.