transhumanismus

Futuristischer Kapitalismus, Popkultur, Blah…

Unbenannt

Das OMNI Reboot ist ein Blog, welches sich erst noch seinen Platz in meinem persönlichen Zukunftsinfos-Newsfluß ergattern muss. Einige nette Artikel gab es da aber in letzter Zeit schon; wie den hier: Future Late Capitalism: A Timeline. Die Autorin Martine Syms mixt da Popkultur u.Philosophie mit den zukünftig (möglichen) Auswüchsen des Kapitalismus zu einer durchaus verwirrten Text-Mélange zusammen. Das ist so abwegig alles, das es fast schon wieder schön ist. Schön zu lesen sind solche Sätze aber in jedem Falle:​

It’s funny that “social” has become a new feature of the marketplace

Oder:

When entertainment frames the future, it becomes a self-fulfilling prophecy. We create the world that we watched on screen as children

Für kurzweilige Unterhaltung sorgt der absurde – aber nett gemeinte – Artikel durchaus. Mehr nach dem Klick:

Trailer / Kickstarter: I’s

The world of the film is similar to our present day, but our mobile phones have morphed into an interface known as the Third Eye, worn by everyone but the poorest among us. The Third Eye provides instant connection to the internet and each other – but it also alienates us, cocooning us in individual bubbles of reality. And while many of us remain wrapped up and unaware, the artificial intelligence carefully lays the groundwork for its successor to take over.

Also. Die Story klingt ja ganz ok, die Schauspielerei wirkt eher so semi-geil; und das Interface-Design für die AR-Brille da… also ich wees es ja nicht. Aber: Die transhumanistische Thematik macht das Teil für mich (und sicher auch für einen Teil meiner Leserschaft) zum Pflichtprogramm. Ich gucke den Trailer später noch mal und entscheide dann, ob ich die mit 4,20€ unterstützen möchte.

Jason Silva über ‚Technium‘

Ey, der Jason, ne? Der sieht gut aus, hat 'nen kosmischen Style und redet tolles Zeug. Ich find's einfach klasse, dass da ein Transhumanist daherkommt, der mein Alter hat, fast so gut aussieht wie ich und deshalb sicher neue Zielgruppen erschließt. Denn die müssen erschlossen werden. Sonst kapiert ja keiner, dass die Zukunft noch 'ne Chance verdient hat. Sein letzter Satz ist echt so: ♥ Hach, Jason ey! ;) 

hier hatte ich den übrigens schon mal im Programm. 

Warum ich 500 Jahre alt werden will

Warum ich 500 Jahre alt werden will! ist eigentlich die falsche Headline für diesen kurzen Artikel. In dem Video geht es aber tatsächlich um ein ähnliches Thema: Was wir alles verpassen, weil wir sterben werden. Müssen. Dings. 

Einige Sätze dazu bzw. zunächst mal eine Frage: Schreckt euch diese US-artige Art der Futurologie / des Transhumanismus, oder ist das ok für euch?

Immer wenn ich anfange vom Transhumanismus zu sprechen, erzähle ich den Menschen dann auch oft, dass 500 Jahre so 'ne Lebenspanne wär', die ich gut aushalten könnte. Je nach Gesprächspartner erfahre ich dann entweder Kopfschütteln und Unverständnis (meist von religiösen Menschen) oder aber Interesse und Zustimmung (meist von aufgeklärten Menschen) (Ausnahmen bestätigen die Regel). In einer Diskussionsrunde ging es mal um ein ähnliches Thema: Wann würdest du gern leben und wie lange? Mein Buddy Max meinte, er würde gern in der mittleren Trias (also vor etwa 245 Millionen Jahren) leben, um einmal eine Erde ohne Menschen zu sehen. Ich dachte so: Jau, das wäre was! Dann dachte ich: Nee, lieber 500 Jahre in die Zukunft, da gibt es auch keine Menschen mehr; ich kann aber dann möglicherweise mal zum Saturn fliegen (?). Was ich sagen will: 80 Jahre sind mir zu knapp; allerdings bilde ich mir nicht ein, dass es anders / besser laufen wird als bisher. Falls doch…freue ich mich auf all' die Dinge, die der Zukunftsbekloppte hier oben in dem Video so aufzählt.​

Nochmal zum Artikel ‚Maschinenfrieden‘ von gestern…

Unbenannt

Freunde der Ferienfahrt. Was habe ich mich gestern über diese Quake-Bot-Geschichte und über eure Kommentare gefreut. Es ist doch wirklich wundervoll zu wissen, dass meine LeserInnen und KommentatorInnen mindestens genau so einen am Kopf haben, wie ich selbst ;) Im Ernst: Eure Kommentare sind der Hammer, vom Philosophie-Zerstörer bis zum Bot-Gläubigen ist alles dabei. Ich bedanke mich ausdrücklichst für eure Infos und Ideen zu dem Thema (und auch danke an die Retweeter und Sharer auf Facebook!). Ich schreibe diesen Artikel aber aus einer anderen Intention heraus.

Ich habe gestern Abend lange über diese irre Story nachgedacht. Habe reflektiert, warum ich auf die Story so dermaßen abgehe; woran es liegt, dass mich diese Geschichte so sehr begeistert hat. Zu einem finalen Denk-Ergebnis bin ich nicht gekommen. Ich versuche aber trotzdem mal in Ansätzen zu erklären, was mir dazu durch den Kopf geht. 

Ich mag Maschinen, Bots und den Transhumanismus. Ich mag Frieden und Anarchie. Ich mag Videospiele und künstliche Intelligenzen. Und diese Geschichte vereint einfach alle diese Interessen in einer Story. Klar, dass ich da hin und weg bin. Der Fakt, dass die Bots Frieden geschlossen haben, begeistert mich. Aber warum? Es sind doch nur Roboter! Ja, genau! Und genau das ist auch der Punkt: Ich nehme Menschen als die schlechteren Maschinen war. Und Maschinen als die besseren Menschen. Bzw. ich möchte diese Wahrnehmung so haben wie sie ist. Was impliziert – und jetzt kommt es – das mir Roboter offensichtlich lieber sind, als Menschen. Autismus?…oder Lebenserfahrung mit Konsequenzen? 

O__o

In kurz: Ich WILL diese Geschichte einfach glauben. Weil es sich (für mich) gut und richtig anfühlt, weil ich glaube, dass wir Menschen nur eine Leiter sind, aber keine Etage. Weil ich glaube, dass die neue Etage noch in meiner Lebensspanne angebaut wird. Weil ich glaube und sehe und fühle, dass wir Menschen einfach noch nicht fertig sind. Mit uns, mit der Welt, mit dem Frieden. Ich wünsche mir also eine Maschinen-Welt-Utopie, in der es Frieden gibt. Aber keine Menschen (mehr).

O__o

Und soll ich euch was sagen: Dieser Gedanke erschreckt mich nicht mal. Wenn der Preis für den Frieden der ist, dass wir Menschen irgendwann den (besseren, netteren) Maschinen Platz machen müssen… dann sei es so. Verdammt noch eins. Ich glaube ja, dass mich der Artikel – und die Gefühle die dieser in mir auslöst – mich noch ein Stückchen mehr zum Transhumanisten gemacht haben. Ich meine: Offensichtlich kriegen wir es ja nicht auf die Kette. Snowden, Ägypten, Chemtrails; irgendwie verkacken wir Menschen doch alles; und ich fühle mich seit 2011 eher so: Wenn xy nicht klappt, verliere ich endgültig den Glauben an alles. Und – natürlich – klappt xy nicht. Nie. Nicht EINMAL. Derzeit denke ich: Ach, wenn die Snowden-Sache gut ausgeht, wird doch noch mal alles gut. 

IN WAS FÜR 'NER VERFICKTEN ILLUSION LEBE ICH EIGENTLICH!? Lachnummer, Chris, Lachnummer. 

Und daher passte mir diese Anti-Bot-Verschwörunsgtheorie…bzw. die Geschichte von Liebe und Frieden im Quake-Land gestern genau richtig. Ich sehne mich offensichtlich nach mehr Harmonie auf diesem Planeten. Und da reicht es mir schon, wenn diese – die Harmonie – völlig virtuell und in einer Maschine vonstatten geht. Wie irre ist das denn?

O__o

Ich meine: Die einzelnen Menschen um mich herum geben mir Halt, machen mich (ab und zu) doch echt glücklich, ich liebe sie sehr und ich möchte sie keinesfalls gegen einen – noch so friedlichen –  Quake-Bot eintauschen. Mir fällt dieses berühmte Zitat gerade nicht ein…aber sinngemäß sehe ich es auch so: DER Mensch ist mir lieb, DIE Menschheit geht mir auf den Keks. Nun ist mir aber auch klar, dass die Flucht in eine pseudoreligiöse, transhumanistische Gedankenwelt sicher auch keine Lösung für mein Dilemma sein kann. Dafür ist der Transhumanismus zu sehr Philosophie, denn ein praktikabler Lebenstil. 

Allerdings geht mir auch dieses Sprichwort aus Asien nicht mehr aus dem Kopf: 

Der Mensch sagt die Zeit vergeht, doch die Zeit sagt der Mensch vergeht. 

Oder um einen eher westlichen – dennoch aber sehr klugen – Mann zu Wort kommen zu lassen: 

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.   

O__o

Ich mein' man könnt' es merken: Ich komme auf keinen grünen Zweig, komme zu keinem Gedankengang, der mich zufriedenstellt. EINE Option: Offensichtlich sind mir Roboter und Waldameisen lieber als das Kollektiv Menschheit; ergo liegt es auf der Hand, mich in Philosophien einer (künftig) besseren Welt zu verlieren. Damit könnte ich nun einigermaßen leben. Könnte. Ob ich das will, ist noch mal eine andere Frage. Andererseits geht mit der Satz einer Kommentatorin auf einem Yoga-Blog nicht aus dem Kopf: Chris, deine Misanthropie in allen Ehren. Aber es ist doch viel einfacher zu sagen, dass die Menschen scheisse sind und das du die nicht magst, als zunächst mal allen Menschen unvoreingenommen, mit offenen Armen und viel Liebe entgegenzutreten.

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Auch darin steckt sicher eine Wahrheit. Allerdings fällt mir dann meine Lebenserfahrung wieder ein. Ich weiß also nicht, ob ich diese Yoga-Tante nun belächeln soll, oder ob ich mich ob der Erkenntnis die sie (mir vielleicht (!) voraus) hat, in Demut niederknien sollte. Es scheint also ein Prozess zu sein. Der goldenen Mittelweg wäre eine weitere Option. Wenn ich aber von einer künstlichen  Intelligenzen lese, die Frieden – statt Mord und Todschlag –  schafft, bin ich doch eher geneigt zu sagen: Mäuse, Waldameisen und Roboter sind die besseren Menschen. Selbst eine Maus ist so klug, sich keine Mausefalle zu bauen. ​

Abschließend noch einige Links zu dem Thema von gestern. Zumindest die Medien in den Staaten haben das Thema auch seit eben auf dem Schirm: (alle ungesichtet, nur gesammelt) 

Schließen möchte ich mit einem Hubbard-Zitat. Welches die / meine Krux des Themas auf den Punkt bringt. Weil es ALLES und nichts und BEIDES ZUGLEICH bedeuten kann:

Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen leisten, aber sie kann nicht einen einzigen außergewöhnlichen ersetzen.

Gut, ne? ;) 

Die Süddeutsche über den Transhumanismus

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Herrlich, dieser schon etwas betagte Artikel in der Süddeutschen: Transhumanismus​ – Die vielleicht gefährlichste Idee der Welt. Genau. Gut, dass uns mal einer warnt. Wenn der Herr Redakteur aber neben dieser Headline Robert Downey Jr. mit seinem Iron Man-Suit zeigt, anschließend die Zeilen Transhumanisten wollen die Fähigkeiten ihres Körpers erweitern, so wie es Tony Stark in dem Film Iron Man 3 gelingt tippt, muss ich mich ja doch mal wieder fragen: Was machen die da eigentlich in Ihren verholzten Redaktionsbüros den ganzen Tag? Außer Schrott reden und keine Ahnung haben? Ach, ich weiß es: Angst haben. Angst verteilen. Das geht total super. Gleich folgt der Link zum Artikel, vorher aber noch (m)ein vorweggenommenes Kommentar-Highlight:

Die Paranoia und das Minderwertigkeitsgefühl dieser Transhumanisten sind der Treibstoff für deren Aktivitäten, und sie sind auch gleichzeitig die Hölle in der sie gefangen sind. Ihr Wunsch ist es alle Menschen nach ihren Vorstellungen zu kreieren, und sie übergehen dabei das Selbstbestimmungsrecht jedes einzeln Menschen. Diesen selbstherrlichen, angsterfüllten Möchtegerngötzen mit ihren irregeführten Zukunftsvorstellungen muss mit allen Mitteln entgegengewirkt werden. Das Recht auf Souveränität ist das höchste Gut jedes einzelnen Menschen und muss bewahrt werden. Wir brauchen keine Kreationisten, die Erde und uns Menschen nach ihren Vorstellungen gestalten wollen. Schluss mit Monsanto und diesen perversen transhumanistischen Neofaschisten!

WOHO! ;) Und: Nein, ich sage jetzt nix dazu. Bis auf: Ich nehme mein Selbstbestimmungsrecht wahr und baue mir ein Radio in den Backenzahn und fahr' damit Motorrad. Ätsch! 

I listen to color!

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Neil Harbisson aka The Worlds first Cyborg sollte euch spätestens seit seinem großartigen Vortrag auf der diesjährigen re:publica ein Begriff sein. In Kurz: Der Mann hört seit seinem 21. Lebensjahr Farben. Mit Achromatopsie (Farbenblindheit) auf die Welt gekommen, wollte er sich nicht mit alles grau-in-grau zufrieden geben und bastelt nun schon über 10 Jahre an seinem Farben-Hörgerät herum. Mittlerweile sind aus den Tönen – die sein Implantat über seine Schädelknochen erzeugt – , eher Emotionen geworden, sagt er. 

Einfach zu gut, wie er davon erzählt, dass ein Besuch im Supermarkt sich für ihn mittlerweile eher so nach Disco anfühlt; weil die Reinigungsmittel-Regale immer so schön bunt seien. Oder das er sich heute nicht mehr nach (möglicherweise) passenden Farben ankleidet, sondern nach tollen Klamotten-Tönen. Oder das die Farben einer Rede von Hitler ja eigentlich fast schöner wären, als die Farben einer Rede von Martin Luther King. Öhm. Ja.

Am besten mal selber angucken. Und zuhören ;) 

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