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Drei Schritte zum Transhumanismus

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Roland Benedikter gibt gestern bei Telepolis ein Interview über Google, den neuen Imperialismus und warum die erst kürzlich von Futurist Zoltan Istvan begründete Transhumanist Party vielleicht für den ersten Cyborg-US-Präsidenten aller Zeiten sorgen wird. (so hätte ich das Interview genannt)

Ich habe den Text eben via Nico auf FB entdeckt; und der hat auch gleich den prägnantesten Teil des Artikels als Posting bei FB rausgehauen. Hier ist der; anschliessend dann noch drei Sätze von mir dazu:

Die politische Vision der „Transhumanist Party“ ist im Wesentlichen eine dreifache, wie Istvan darstellt: 1) Den Wissenschaftlern und Technologen der USA die Mittel zur Verfügung zu stellen, um den „menschlichen Tod“ und das Altern innerhalb von 15-20 Jahren zu überwinden – ein Ziel, das laut Istvan eine wachsende Zahl von führenden Wissenschaftlern für realistisch hält. 2) Eine „kulturelle Mentalität“ in den USA zu kreieren, die von der Annahme ausgeht, dass „radikale Technologie zu akzeptieren und zu produzieren“ im besten Interesse der USA und der Menschheit „als Spezies“ sei. 3) Die Bürger vor dem Missbrauch von Technologie zu schützen und die planetaren Gefahren, die der Eintritt in die „transhumanistische Ära“ bedeutet, zu erklären.

Ich hab das Interview nun zwei mal durch. Und es pochen zwei Herzen in meiner Brust. Anarchistisch-philosophisch betrachtet komme ich mit jedwedem Parteiensystem nicht zurecht; nie, unter keinen Konditionen, selbst wenn es die glorreiche Transhumanifizierung des Abendlandes Kosmos bedeuten würde. Da bin ich nicht rational genug für. Nun stehe ich aber zb. mit Istvan in einer persönlichen Beziehung (meint: kurzer Facebook-Schnack, über sein Buch; und das große Ganze und überhaupt) und find‘ ja eh das der ganze transhumane Kram total prima zu einer anarchistisch-organisierten Gesellschaft passen würde. Dilemma, also. Ich denke ZoltanIstvan wär‘ schon ein prima Kandidat, hier ein aktuelles (deutsches) Wired-Interview mit ihm, hier ein 80 Minuten-Podcast zu seinen Cyborg-Präsidenten-Ambitionen.

Die futuristischen Visionen vieler US-Transhumanisten klingen schon arg nach Neokolonialismus. Die Saudis bekamen schicke Autos und die Müllabfuhr, heute werden die Entscheider der, räusper, Schwellenländern mit Cyborg-Augen und 4k-Prothesen gelockt, der Imperialismus findet seinen Bachlauf, da kannste sicher sein. Die dystopische Elite zwischen Boston und dem Silicon Valley trifft sich ja sicher nicht nur einfach so zu Fight Clubs in Hinterhöfen. Deren Allmachtsfantasien müssen schon arg wehtun. Was mir in dem Kontext problematisch erscheint: Ich sehe keine – bis kaum eine –  europäische geprägte Gegenbewegung, kein Gegenstück zu dem eher narzisstisch-ökonomisch geprägten Transhumanismus, der da – nicht nur so ganz langsam –  zu uns rüberschwappt. Bei Gentech und Saatgut rasten alle aus, und was einen auch cyborg-mäßig nach vorne bringt, dass sind diese coolen Drinks , und das Amerika grade wieder einen neuen Biowaffen-Geheimdienst (darpa.mil/our_work/bto/, ich verlink die sicher nicht) rausgehauen hat, und das ganze fieser düsterer Cyberpunk ist, interessiert solange keine Sau, bis der neue Robocop dann vor der Türe steht. Oder was? Klar, wir haben Bindeglieder, zu allererst sei da der sehr verehrte Nick Bostrom genannt. Aber: Langt das? Fragen über Fragen. Einige Antworten gibt es in dem eingangs erwähnten Interview. Hier einige Auszüge; ich nehme als ersten den, der mir sehr weise und richtig erscheint (zum Thema Humanisten und Transhumanisten)

Telepolis: Was ist das größte Problem?

Roland Benedikter: Angestrebt wird, den bisherigen Menschen durch einen neuen zu ersetzen – und in eine „Neo-Menschheit“ zu überführen, wie es der zweite Weltzukunftskongress formulierte. Die „Transhumanisten“ benutzen „Neo-Humanismus“ gleichbedeutend mit „Transhumanismus“. Dem müssen die Humanisten in konstruktiver Weise eine andere Wortbedeutung von „Neo-Humanismus“ entgegensetzen. Wir haben ja noch kaum begonnen zu begreifen, was der Mensch is, und worin unsere Menschlichkeit besteht. Bevor wir den Transhumanismus in den Blick nehmen, sollten wir also zunächst den Humanismus vollenden. Davon sind wir weit entfernt – zum Schaden des menschlichen Selbstverständnisses.

Telepolis: Glauben Sie, Zoltan Istvan hat mit seinen transhumanistischen Visionen eine realistische Chance im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016?

Roland Benedikter: Meine Prognose: Die Transhumanist Party ist ein cleverer Schritt zumindest für die Transhumanisten. Manche in den USA glauben zwar, er sei kontraproduktiv. Denn solange die Transhumanisten im Hintergrund ihren Einfluss geltend gemacht haben, gab es wenig Widerstand. Nun, da sie politisch kandidieren, wird der Widerstand wachsen. Das wird durchaus der Fall sein. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass so ein Programm mehrheitsfähig ist, weil es den meisten Amerikanern viel zu radikal ist. Aber es wird zunächst verstärkte kritische Auseinandersetzung hervorbringen. Mittel- bis langfristig wird es aber viele anziehen. Ich schätze das Potential dieser Partei zumindest in den 13 Weststaaten der USA auf 15-20%.

Ich persönlich tippe die 15% für das Jahr 2025; bei uns dann zehn Jahre später. Was bis dahin noch an Diskurs notwendig wird! Wahnsinn. Die hegemoniale Durchtechnisierung aller Menschen, des Menschlichen, muss jedenfalls verhindert werden; wie das mit ’ner Partei klappen soll, ist mir allerdings (noch) schleierhaft. Ich hab‘ da meine Position gefunden

tl;dr: Es geht einfach alles viel viel zu schnell.

Redefreiheit? Gehen Sie weiter.

Politisch und rant-technisch habe ich mich 2016 zurückgehalten, wie noch nie. Die Gründe: Eigene Nase, Vollselbständigkeit, Leben eben.  Jetzt aber… jetzt aber kann ich nicht mehr anders; was hier passiert geht auf kein Kuhhaut mehr:

Weil er Passagen aus dem Böhmermann-Gedicht zitierte, wurde der Piraten-Politiker Bruno Kramm gestern auf einer Erdogan Demo in Berlin festgenommen und die Demo auf der Stelle von der Berliner Polizei aufgelöst. Die Demonstration stand unter der Auflage, dass niemand dort öffentlich den Inhalt des Böhmermann Gedichtes wiederholen oder zitieren darf.

Was für ’ne Auflage soll das denn sein? Demonstrieren sie bitte staatskonform? MEINE FRESSE! Kein Platzverweis. Keine Rüge. Nein. Die haben den eingebuchtet. Was sendet das nun wieder für ein Signal? In die Türkei? Und an die Türken in Deutschland?

Dazu kommt, dass ich mir seit Tagen über die geplanten „Sanktionen“ für/gegen „unwillige“ Flüchtlinge den Kopf zerbreche: Es werden nun finanzielle Einbussen angedroht. Ich kapier es null. Es geht NUR NOCH ums Geld, ne? NUR NOCH! Es kotzt mich so an.

Next: Der „Konsens“. Ob bei Frau Illner oder auf ’nem grünen Parteitag: Konsens! Konsens! Überall Konsens darüber, dass „Wirtschaftsflüchtlinge“ NATÜRLICH hier nix verloren hätten. Konsens. Parteiübergreifend, selbst in die Linke Richtung. Und KEINER sagt was? Kein Medium, keine Zeitung, kein anständiger Politiker der das in Frage stellt? KEINER und KEINE. Nur ich? Wie kann das sein? – Ich bin in einem Europa großgeworden, welches ich immer für humanistisch geprägt hielt. Menschen, die AUS WELCHEN GRÜNDEN AUCH IMMER hier zu uns kommen, dürfen bleiben. Das habe ich so gelernt. Das hatte ich mehr als 20 Jahre so (offensichtlich völlig falsch…) verstanden. Dann kamen die Syrer, dann kann Bachmann, die AfD, die CSU, die Leitmedien… es wurde diskutiert, fabuliert…und irgendwann zwischendurch wurde dieser Konsens geschlossen. Und alle nickten. Das war genau der Punkt, an dem mein Frust, meine Wut und meine… Enttäuschung… so groß war, als das ich es nicht mehr ausformulieren konnte. Wer hier länger mitliest weiß: Das heißt n bissl was.

Da sitzt du an einem Ende der Welt, deine Familie ist streng gläubig, oder im Krieg umgekommen, oder schlimmeres, du hast wenig zu Essen, eh keine Kohle, sieht auf deinem Smartphone wie die in der anderen Welt über Dinge wie Abgase und Volkswagen und Genmais diskutiert wird, machst dich auf den Weg, und dann wird dir gesagt: Tut uns leid, wir leben schon länger so gut, auf deine Kosten, aber du bleibst mal schön arm und perspektivlos und verpisst dich am besten wieder nach Afrika, wir nehmen eh nur solche, die a) vom Tode bedroht b) deutsch sprechen und c) was studiert haben und  d) einfach besser aussehen als du. –Dann gehts du wieder. – Vielleicht in ein Terrorcamp, weil du dir nicht vorstellen kannst, wie du die Ungerechtigkeit der Welt sonst bekämpfen kannst. Vielleicht sparst du aber auch einfach auf das nächste Floss und vereckst elendig vor den Touri-Stränden unseres Imperiums. Das wäre uns ganz lieb, ja bitte.

Irgendwann zwischen 2013 und 2016 hat Europa, haben FAST ALLE MENSCHEN in Europa ihre Menschlichkeit, ihre humanistische Denkweise über Bord geschmissen, und keine Sau interessiert das? KONSENS! Na klar. Nicht für mich, ich denke an Thoreau:

In einem Staat, der seine Bürger willkürlich einsperrt, ist es eine Ehre für einen Mann, im Gefängnis zu sitzen.

In diesem Sinne: Erdogan ist ein eierloser ziegenfickender patriarchalischer widerlicher Usurpator, der heimlich Öl und Crystal Meth an den IS verkauft.  Und Merkel feuert den an. 

Wie laut und wo genau muss ich das ausrufen, damit man mich auch endlich einbuchtet!? BITTE KOMMT UND HOLT MICH! Ich möchte mich mit Gewalt ausdrücken. Derzeit am liebsten drei mal täglich.

Unsere Demokratie geht vor unseren Augen den Bach runter.

Aber Netflix hat ja ’ne neue Serie am Start, ne.

  • (Artikel-Bild: Screen von hier, gucken!)

Die dummen Nazis und die norwegische Flagge!

Ach herrje. Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll. Ich finde Nazis doof. Das steht. Ich finde alle Flaggen doof. Das steht …so einigermaßen.

Ich halte Flaggen für genau so überflüssig, wie staatliche Grenzen. Und bin mir der Utopie (Realitätsflucht?), die in diesen Gedanken steckt, doch sehr bewusst. Doch: Was wär‘ ein Leben ohne Utopien!? – Eben. Meine anarchistischen Anti-Flaggen Gedanken verstehe ich als philosophisches Gedankengut, welches pragmatische Ansätze für Diskurse in die verschiedensten Ecken der Gesellschaft / der Gesellschafts-Philosophie bietet: Saat und Grenze -> Ideen in Köpfen, keine Fakten, ergo -> Warum nicht überwinden? Bei Flaggen sieht das anders aus: Die gibt es. Und ich finde sie doch recht dämlich, weil sie weit über eine philosophische Denkidee hinaus gehen; die sind Fakt und hängen überall rum; im dööfsten aller Fälle werden sie von Idioten mit dämlichen Ideologien im Kopp umhergeschwenkt. Harmlos finde ich sie in Strebergärten aber auch nicht.  In beiden Fällen kann ich aber nur minimal was dran ändern (zb. in dem ich Fahnenschwenker persönlich anranze – was an Fastelovend eher doof ausgehen kann – oder meinen Unmut verschriftliche, hier oder hier).

Was ich aber kann: Meine philosophischen Gedanken beiseite schieben, zugeben, dass ich – wenn ich in Norwegen NorwegerInnen ihre Flagge hissen sehe – ein warmes Gefühl empfinde, und endlich mal klarstelle, dass die Flagge meines liebsten Urlaublandes keine Flagge der Nazis ist! Ihr kennt die PEGIDA-Bilder alle: Viele hirnlose Plakate mit Nachdenkliche Sprüche mit Bilder darauf. Dazwischen immer wieder ein paar Schwarz-Rot-Güldene,… und dann immer wieder diese hier:

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Oder, bei den Nazi-Profis, mit Gold statt Weiß drin. Dazu gleich mehr.

Ja, es ist wahr: Dass diese Flagge von Idioten geschwenkt wird, liegt größtenteils an der Klamotten-Marke  Thor Steinar. Da hat der Missbrauch seinen Ursprung:

Die meisten Textilien tragen den Schriftzug Thor Steinar und das neue oder alte Logo der Firma. Letzteres wurde oft auch in Verbindung mit der norwegischen Flagge verwendet, wobei sich das Logo meist in der Mitte des Kreuzes der norwegischen Flagge befand. Bei neueren Textilien wird dagegen die originale norwegische Flagge verwendet. Die Regierung von Norwegen wandte sich bereits 2006 an deutsche Behörden, um den Missbrauch der norwegischen Flagge zu unterbinden.

Und was passiert wenn ein Staat mit einem Staat spricht? – Eben.

Der norwegische Staat erstattete im Februar 2008 Anzeige gegen die Firma, da diese auf zahlreichen Bekleidungstücken die Staatsflagge Norwegens aufgenäht hatte. Der demokratische Staat Norwegen wolle nicht, dass Neonazis die Flagge für ihre Werbezwecke missbrauchen, so der Gesandte Norwegens in Deutschland. Gegen den ergangenen Bußgeldbescheid der Staatsanwaltschaft legte die Firma Widerspruch ein. Eine Entscheidung stand im November noch aus, nachdem sich das Potsdamer Amtsgericht für „örtlich nicht zuständig“ erklärt und das Verfahren nach Bonn abgegeben hatte.

(Diese Bürokratie und das ganze Geschwurbel entlarvt die Idee Nationalstaat auf ganz hervorragende Weise!). „nachdem sich das Potsdamer Amtsgericht für „örtlich nicht zuständig“ erklärt…“ -> Wooot? Was für ’ne Gelegenheit die sich entgehen lassen. – Die scheiss Nazis auf dem Potsdamer Amtsgericht. Die tragen sicher alle Thor Steiner drunter. Die Fucker. – Man kann noch ’ne ganze Menge darüber nachlesen, was Norwegen – tatsächlich aber auch einige deutsche engagierte Bürger (Farbbeutelanschläge!) – gegen diese Markenaffen von Thor Steinar unternommen haben. Auch erfährt man, dass die Norske Legion, eine Waffen-SS, einen ganz besondern Ruf unter Nazis genießt und diese Flagge von genau der SS halt ’ne Erklärung dafür ist, warum die besorgten Bürger heute die norwegische Flagge schwenken. Andere sagen Herr Wirmer sei schuld (der einer von denen war, die Hitler ermorden wollten – was dann so aus Nazi-Sicht noch weniger Sinn ergibt…) – Gleichermaßen hirnlos, wie langweilig, beide Erklärungen.

Letztlich ist die meistgenannte Erklärung dafür – die übrigens auch von Rechten oft vorgetragen wird – diese: Die norwegische Flagge steht für den nordischen Menschen. Mehr steckt da nicht hinter, ich hab’s recherchiert. Alles was da sonst an wissenschaftlichen Erklärungen zusammengeschwurbelt wird, kann man getrost unter Aluhut ablegen.  Im übrigen: Nördlich? Wenn ich in Kapstadt sitze liegt Syrien auch eher nördlich. Ich hab‘ die Idealisierung von Himmelsrichtungen nie kapiert. Was können die dafür? Nun ja.

NORDmensch. NORwegen. Und irgendwas unwahres über Wikinger, das ist deren Erklärung dafür. Ohne Witz. – Wie blöd muss man sein?

…und damit frisst meine Artikel auch die eigene Headline: Es gibt keinen Kontext zwischen der Flagge und den Faschisten. Keinen, der Sinn ergibt. Vielleicht erklärt ihr das mal denen, die die schwenken. Falls möglich.

Zum Ende hin aber vielleicht noch etwas (positive?) Wahrheit. Wofür steht die Flagge eigentlich außerhalb der Aluhut-Sphäre? Eigentlich für ganz schöne Dinge: Frederik Meltzer hat sie erfunden, die echte meine ich: Frederik Meltzer war ein norwegischer Kaufmann und Politiker. Über den kann man auch viel nachlesen. Zitieren möchte ich in dem Kontext die tolle Website norwegenservice.net:

Meltzer begründete seine Wahl damit, dass die Flagge auf den Idealen der französischen Revolution basierende Farben trage. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit stehen also untrennbar mit Norwegens Flagge in Verbindung. Übrigens, das Kreuz, wie es auch die norwegische Fahne trägt, steht nicht nicht nur für den christlichen Glauben und damit für Nächstenliebe, Frieden (!) und Erlösung, sondern auch für die vier Himmelsrichtungen unserer gemeinsamen Welt. 

Dazu passt, dass man in der norwegischen Fahne die Nationalflaggen Frankreichs, Finnlands, Thailands, Polens, Indonesiens, der Niederlande und Monacos entdecken kann. Eine Vielzahl, die wohl keine andere Fahne der Welt in sich vereint. Zudem sollen laut Meltzer das Rot und das Blau auf die Nationalfarben der Nachbarländer Dänemark und Schweden verweisen, was das Thema Brüderlichkeit mit anderen Völkern nochmal unterstreicht.

Ende.

Tausche Kaserne gegen Turnhalle!

Flüchtlinge? Ab in die Kaserne! …und zwar nicht, um dort den Krieg zu lernen, – wie es völlig durchgedrehte CSU-Frauen derzeit fordern…

Unbenannt

(ich lass‘ das mal bis zur nächsten Wahl unkommentiert…)

…sondern um dort Obdach /  ein ordentliches Dach über dem Kopf zu bekommen. In meinem Heimatdorf (Kölner Norden) geht gerade der Punk ab, weil wegen Turnhalle weg weil Flüchtlinge da und all‘ so ein Hirnriss. Auch ich hab‘ in der Turnhalle mal Sport gemacht. Und selbst wenn ich den noch immer dort ausüben würde, hätte ich kein Problem damit, diese Halle für wichtigere Dinge frei zu machen.

…und diese Eltern immer mit ihrem: Ja, aber wo soll mein kleiner Janus oder meine kleine Leonie denn nun Sport machen? – Da krieg‘ ich zu viel. FRESSE, ey, hier kommen Menschen aus einem Kriegsgebiet an und ihr sorgt euch um eure – oft eh schon viel zu fetten – Kinder? Das widert mich an, ehrlich; ich steige also schon bei dieser hirnlosen Argumentationskettekrücke aus und sage: Man kann auch im Regen kickern! Oder Skate-Hockey spielen; dann rutscht es doch eh gleich noch besser! Zumindest in DEM Dorf gibt es in JEDEM Haus eine Ecke mit genügend Platz, in der Mama und Papa und Kinder Yoga oder gar Fitness machen können! In. Jedem. Ganz. Sicher. (und wenn nicht: Ihr habt zuviele DINGE. Ihr Wohlstandsopfah!)

Als ging’s euch ernsthaft um den Sport. Ich lach‘ mal laut! Ihr blöden Angsthasen! …denn die ist es, die euch antreibt: Die Angst! …was gar nicht mal so schlimm ist, da nachvollziehbar. Das ihr aber Angst davor habt, ehrlich von eurer Angst zu sprechen,…das ist ganz schön schwach. Dabei wäre doch genau das…sehr stark! Wer sich ehrlich – und nicht heuchlerisch – artikuliert, bekommt meist auch ein, öhm, konstruktiveres Feedback.  – Jesses!

So. Zum Thema. Ihr habt also jetzt Angst, dass der Fußballverein dicht macht, weil die Halle zur Moschee umgebaut wird. So (in etwa) nehme ich eure Kommunikation zumindest wahr. So weit – so hirnrissig. Da ich aber keine AfD bin, die nur krakelt, aber nix vorschlägt, hab‘ ich hier ’ne (hoffentlich) tolle Idee für euch: Fragt doch mal euren Bürgermeister, eure Kreis-Abgeordnete oder den Soldaten an der Bushaltestelle:

Wieso müssen wir unsere Turnhalle umräumen, wenn es deutschlandweit doch dutzende leerstehende Kasernen gibt?  

Die Antworten dann gern in die Kommentare hier. Diese Liste ist übrigens gold wert:

Beispiel: Köln / Butzweiler-Hof. Da passen sicher einige Tausend (!) Flüchtlinge rein. Anstelle dessen plant die Stadt (die ja nie Geld hat…) dort allen Ernstes die Restaurierung eines ausrangierten Flugzeuges, welches dann dort „mittig“ ausgestellt werden soll. Spart euch den blöden Kriegs-Flieger, legt ordentliche Teppiche, sorgt für ’ne besser Dämmung, … und geht mir dann bloß nicht  wieder mit Bauvorschriften auf den Sack. Das ist lächerlich und in diesen Tagen für keinen (einigermaßen geradeausdenkenden) deutschen Menschen mehr nachzuvollziehen; …für ’nen erkälteten Flüchtling noch viel weniger.

Auch die Argumente bzgl. Ja, aber Kasernen liegen oft so weit draußen, lasse ich nicht (mehr) gelten: Mein Erstkontakt mit einer aus Syrien geflüchteten Frau – aber auch wie ich das Thema allgemein wahrnehme – zeigt: Kein Flüchtling hat was dagegen, wenn es sein künftiges Zuhause etwas ländlicher liegt. Die Dame (der man im Krieg beide Beine gebrochen hatte… wenn ich sie richtig verstanden habe…) meinte, dass eine ländliche Integration für sie sogar denkbarer wäre, da es in der Stadt doch auch oft sehr anonym ablaufen würde; da sei es auf dem Lande (für sie) viel angenehmer.

Ich lese dieser Tage: Wir müssen vor allem die Muslime – hier wie dort – auf unsere Seite kriegen. Ich glaube: Der/Die Muslim/a ist längst auf unserer Seite; und das war auch nie anders, auch wenn uns das so’n paar durchgeknallte Ossis (jesses, rassistische Schreibe ahead – draufgeschissen!) weismachen wollen. Jetzt stellt euch doch nur mal die Außenwirkung vor: Der Syrer ruft zu Hause an, und erzählt seiner Familie, dass er Hilfe und Obdach an einem Ort erfährt, der eigentlich für etwas Gegenteiliges gedacht war: Um den Krieg zu lernen. DAS wäre ein Signal. DAS wäre sinnvoll. Und wir schlagen drei Fliegen – naja, vielleicht sogar vier – mit einer Klappe

  • Flüchtlinge kommen sicher (höhö) unter
  • Es gibt weniger Platz für die Kriegstreiber unter uns
  • Leonie darf wieder 2x in der Woche zur Badminton-Meditation
  • Hohe Kosten für Neubauten entfallen.

Konkret, ein offener Satz an die Stadt Köln:

Wieso müssen in Köln Nord Turnhallen umfunktioniert werden,  wenn es fünf Kilometer weiter doch dutzende leerstehende Gebäude gibt?

Mir fällt da keine Antwort zu ein, recherchieren kann ich es nicht (ich find‘ nix mit Hand und Fuß dazu) und weil ich…

  • …denke das dass ’ne gute Idee wäre
  • …aber leider derzeit kaum Zeit für ne Recherche / Distribution der Idee habe
  • …und auch meine Kontakte in der Flüchtlingshilfe dazu keine Ideen haben…

…poste ich diesen Artikel jetzt auf Facebook, hoffe auf euren Support; budgetiere das Posting aber mal mit 10€ und freue mich auf konstruktive Antworten.

(Ich WETTE es kommt: Ja, aber wenn wir die Kasernen aber doch ganz bald selber wieder brauchen weil… NEIN! Das ist keine Option und diese Gedankenspiele gehören da hin, wo es ganz ganz dunkel ist…)

  • Artikelbild: Butzweiler Hof. Ja, ein Nazi-Bau. NOCH GEILER! ;)

TV-TIPP: Snowden-Doku: Citizenfour, Heute, 23h, ARD

Vor fast genau einem Jahr schrieb ich zu dem Film das hier:

 Ansehen! Unbedingt! Die Feueralarm-Szene ist zu gleichen Teilen spannender Thriller wie bittere Realität. Die Welt erscheint nach dem Film noch undurchsichtiger und wenn dann alles bald noch mal gut ausgeht, wird Snowden der Held des 21. Jahrhunderts sein.

Gilt nach wie vor, in diesen Tagen noch viel mehr; und einen Oscar für den Film / die Doku gab es ja mittlerweile auch.

Heute, Montag, 23/11/2015, 23h auf ARD.

Keine Ausreden, Freunde der Ferienfahrt!

  • (Danke @Dante!)

Paris: Und der Spiegel labert über Fußball!?

Unbenannt

Wer ist Rainer Koch? Wieso sind die letzten beiden Newsticker Fußball-Content?

So sieht es beim Focus aus:

Unbenannt

„Vierte Gewalt, vierte Macht oder publikative Gewalt wird als informeller Ausdruck für die öffentlichen Medien, wie Presse und Rundfunk, verwendet. „Vierte Gewalt“ meint dabei, dass es in einem System der Gewaltenteilung eine vierte, virtuelle Säule gibt. Neben Exekutive, Legislative und Judikative gibt es danach die Medien, die zwar keine eigene Gewalt zur Änderung der Politik oder zur Ahndung von Machtmissbrauch besitzen, aber durch Berichterstattung und öffentliche Diskussion das politische Geschehen beeinflussen können.“

Und das tun die, gezielt und in meinen Augen völlig hirnlos. Und ich habe keine Ahnung warum. – Ihr?

Ich bin sprachlos, bzw. wenn was rauskommt, dann leise Flüche.

Scheiss Religionsmist…Natürlich kann man dann wieder sagen: Die (Terroristen) sind anders motiviert, die sind irre. Mag ja sein. Aber die schieben ihren Gott halt immer vor. Wäre das anders, gäb’s ne andere Ausrede? Ja, auch das mag sein. Aber über die anderen Ausreden kann man letztlich dann vielleicht (!) besser reden, als über etwas, was es gar nicht gibt. – Und dann die nächste News (die diese „Journalisten“ als solche deklarieren): In der Nähe wurde ein syrischer Pass gefunden! Ob einer dieser Idioten Syrer war, weiß man noch gar nicht, reine Mutmaßung. Aber mir so einer News macht der Spiegel alle Syrer – die hier bei uns gerade dringend Hilfe suchen – zu Attentätern. Das ist Journalismus ohne Hirn – oder einer winzigen Idee von Anstand und Moral. Was lernt man eigentlich in einem journalistischen Studium? Ich weiß es wirklich nicht.

…ich schwör’s: Wenn die so weitermachen, setzte ich mich heute Abend ins Auto, fahre nach Hamburg und verwüste Redaktionsräume. Alle, die ich finden kann.

Terroristen, Journalisten, eine Welt voller Arschlöcher, jesses.  – Aber wir ham‘ ja noch den Fußball.

Poa.

UPDATE: Jetzt kommen die ersten mit „Terror ist Terror“ und „Religion hat damit nix zu tun“… Ey, die haben „Allah is groß“ gerufen und dann Menschen erschossen! Wollt ihr mich verarschen?

Hahahaha. Scheisse.

Thanks to new #netneutrality rules all internet traffic will be treated equally https://t.co/XPsG3bQwt2 #InternetDay

— Günther H. Oettinger (@GOettingerEU) 29. Oktober 2015

Der dreht total durch. Mir fällt da nix mehr ein. Lachen hilft. Mir. Gerade. Kurzfristig. 

Hier geht gerade schon wieder ein Stückchen Freiheit den Bach runter. Und ob dessen bin ich gerade recht Wortkarg. Dokumentiert ist es jedenfalls. Manchmal denk' ich: Die Anti-ACTA-Welle war die letze Chance. – Scheisse, Leute. 

TTIP fänd‘ ich doof

Warum TTIP wahrscheinlich erstmal doof ist? Weil ich/man nicht weiß was TTIP genau ist. 

Eine internationale Vereinbarung von einer derartigen Tragweite sollte mindestens so transparent verhandelt und abgeschlossen werden, wie das bei einem Gesetzgebungsverfahren der Fall ist. Vor allen Dingen müssen alle betroffenen gesellschaftlichen Gruppen frühzeitig beteiligt werden. Stattdessen verhandeln bei TTIP Regierungsvertreter und Wirtschaftslobbyisten unter Ausschluss der Zivilgesellschaft hinter verschlossenen Türen. (steht hier)

Hab ich beim Max entdeckt. Der für die Info die perfekte Headline gefunden hat: