lyrik

Julia Engelmann im NDR

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00:30 Das Pilawa die super findet, ist klar. Der frisst ja auch Geflügelleberwurst. 

00:54 Tim wer? Idiot, wenn er sie als Vorgedicht haben muss. 

02:10 bis 06:50 Netter Text von Julia, kennt man ja. Leider. 

06.55 Pilawa hat Tränen in den Augen. Leberwurst. Sage ich ja. 

07.30 ACH DU SCHEISSE! DIE ist ja auch da! (Schöneberger)

07:33: Hubertus ​faselt was von Andacht O__o ANDACHT!? Biste doof oder was? FREMDSCHÄMEN ist das. Hoffe ich. 

07:50: Ist das toll, dankeschön! TOLL? DANKE!? WOFÜR DENN, Himmelnocheins. Für ein mittelgutes Stück Poesie!? Na denn. Bitte, gern. 

08.00: HILFE! Die Stimme. Schweiger ist da. Noooooo! Und was sagt der da über Dopamin? Och wie lustig, haha, ich lache. 

08:26: Netter Text. Ach nee, das ist ihre Antwort auf die Frage…welche Frage noch mal?

08:30 – 10:00 Aufarbeitung der Nicht-Ereignisse. Blah. 

10:00 – 10:20: Gold und blond sieht zusammen scheisse aus! Und eine goldenen Uhr am Handgelenk zeugt natürlich von einer fast schon hedonistischen Geisteshaltung. Schick. 

10:20 – 10:50: Schweiger? Fresse, ey! 

10:50 – 11:20: Lobhudeleien einer alten Frau. Hat die gerade gesagt, dass ihre Kinder ungeil  – und immer laut sind, und Julia die viel geilere Tochter wäre? Es BERÜHRT sie? Langsam glaube ich denen das. GEIL? Ja, is' Geiz ja auch, selbe Schublade, das passt schon. 

12:00: Pilawa lobt die Leistung des Internets? WTF!? Ich weine gleich. Ehrlich. Es gucken über 5 Millionen Menschen. Na dann MUSS das ja geil sein. Oder was? Der HOW-TO-Channel auf YouTube kommt auch auf ne Million je Video… 

12:09: Warum guckt der Schweiger so scheisse? 

12:18: Bei den Pilawas essen sie alle Wurst. Ständig. War mir klar. 

12:30: Surreal. Ja, Julia. Ich mag das Wort auch (HIER dachte ich echt: Sei nicht so boshaft, Heil! Für ne halbe Sekunde). 

13:30: Ihre Mutter trägt Gold. War auch klar. Was sagt sie denn zu all' den Drogen und den Männern? Oder was meint Julia mit Mut und Anagramm und Lebt doch mal ihr, Ottos? Philosophie und Veganerie? Gold putzen? Mag sein, ich kapier' eh nix mehr. 

14:00 – 15:00: Mutter als Medienfilter. Wie süß.

15:22: Schweiger!? FRESSE MANN! 

15: 35: Schweiger: So modern und lyrisch SO kraftvoll. IST DER VOLL DRÜBER, oder was? Dat Gedicht ist so kraftvoll wie ein Pilawa nach 20 Metern fettigster Fettwurst. Aber die frisst der Schweiger ja auch. Jede Wette. 

15:42 Ganz toll vorgetragen! Ei Ei Ei, Knecht Ruprecht. FRESSE! Die ist Schauspielerin, klar kann die reden. Nur das WAS sie redet, wirkt eingeübt, künstlich, wenig empathisch.

15:50 Total authentisch! Da isses ja! Endlich! Mein Lieblings-Buzz-Word. Ist ja jeder heute. Auch Julia und ihr Text. Mich kribbelt es am dicken Zeh. Fast. 

16:00 Da fordert der Schweiger sie zum Singen auf? Nee, ne? Ich weine schon wieder. 

Warum ich hier schon wieder so rumnöhle? – Weil ich bei dem was Julia da macht NOCH IMMER nicht den hochkulturellen Wert an/erkennen kann. Weil die Masse und die Medien da eine nette junge Dame mit wenig anspruchsvollem Text zu etwas hochstilisieren, was es nicht ist. Weil ich in der Anerkennung (ich gönne ihr JEDES glückliche Gefühl in ihrem Leben, darum geht es nicht!), die ihr zugetragen wird, als ein Zeichen des kulturellen Verfalls begreife. Die Subversivität ihres Textes ist so flach wie ne Schallplatte und Leute die das SO dermaßen abfeiern, denken auch, dass sie mit ihrer WhatsApp-Account-Löschung irgendwie das System unterwandern, oder so. Schublade zu, Ende aus, Micky Maus. 

Gehe ich nach dem Hörensagen, stecke ich mich mit so einem Text in eine andere Schublade, gar in eine Schublade drüber. Das kann jeder lesen und verstehen wie er will. Ich bin die Konsens-Kacke echt leid, und sage ganz klar: Wenn das 'ne Art revolutionärer Kulturschaffung sein soll…dann möchte ich nicht mehr Teil dieser Kultur sein.

Und da ich mir nicht wieder Unproduktivität vorhalten lassen will, hier noch etwas, was nicht nur nach Poesie aussieht, sonder sich auch so an-fühlt:

Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst die Zwerge lange Schatten.

(Karl Kraus, Kritiker, Satiriker, Essayist, Dramatiker) 

Danke, Karl! 

(Ich mag dich trotzdem, Julia, nur falls du hier zufällig mal reinliest)