cyborg

3D-Printed Handprothese für 8€

Hallo Zukunft: Material-Kosten für die Prothese: 8€. Kosten für den Drucker  2.000€ (der dann beliebig viele Hände in beliebig vielen Farben für beliebig viele Menschen drucken kann)

Bisherige Kosten für eine ähnlich funktionale Prothese: 20.000€ und aufwärts.

Was für mich aber unbezahlbar ist: Das Grinsen im Gesicht des Kleenen, als er den Satz der Reporterin You've actually become some sort of a mit dem Wort Cyborg beendet ♥ Freunde der Ferienfahrt, die Zukunft ist JETZT und das Gute wird besser. Wetten will ich darauf aber trotzdem nicht 

Analog cyborgs

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In Belgien gab es im Rahmen des Kikk-Festivals neulich einen Workshop zum Thema Next Utopia / Analog-Cyborgs. Recht lustige Dinge sind dabei herausgekommen: Neben einem analogen Graffiti-Exoskelett (ich konnt' mir direkt was drunter vorstellen; was sagt das über meinen Geisteszustand?), auch sowas nettes wie eine tragbare Öko-Schnapps-Bar. – Den Drink immer dabei. Und totzdem analog. Scheiss Hipster.  Nach dem Klick gibt es a) Bauanleitungen b) Bilder und c) Erklärung, warum Menschen sich treffen, um solche lustigen Dinge zu basteln.

Ich weiß es aber jetzt schon: Weil es geht.

I listen to color!

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Neil Harbisson aka The Worlds first Cyborg sollte euch spätestens seit seinem großartigen Vortrag auf der diesjährigen re:publica ein Begriff sein. In Kurz: Der Mann hört seit seinem 21. Lebensjahr Farben. Mit Achromatopsie (Farbenblindheit) auf die Welt gekommen, wollte er sich nicht mit alles grau-in-grau zufrieden geben und bastelt nun schon über 10 Jahre an seinem Farben-Hörgerät herum. Mittlerweile sind aus den Tönen – die sein Implantat über seine Schädelknochen erzeugt – , eher Emotionen geworden, sagt er. 

Einfach zu gut, wie er davon erzählt, dass ein Besuch im Supermarkt sich für ihn mittlerweile eher so nach Disco anfühlt; weil die Reinigungsmittel-Regale immer so schön bunt seien. Oder das er sich heute nicht mehr nach (möglicherweise) passenden Farben ankleidet, sondern nach tollen Klamotten-Tönen. Oder das die Farben einer Rede von Hitler ja eigentlich fast schöner wären, als die Farben einer Rede von Martin Luther King. Öhm. Ja.

Am besten mal selber angucken. Und zuhören ;) 

Cyborg hört Farben

Persönlich war ich nicht auf der re:publica anwesend, habe mir aber viele der Vorträge im offiziellen YouTube-Channel angesehen. Thematisch war da jetzt nicht soooo viel dabei, was ich umgehauen hat. Die vom René hochgeschätze Kate Darling mit ihrem Speech über Robot-Ethik fand ich tatsächlich eher ermüdend; da war nicht ein Gedanke oder Ansatz dabei, der für mich neu war. Schade, lies doch der Titel ihre Vortrages auf einiges hoffen. Das Menschen sich scheisse fühlen, wenn sie einen Pleo zerhacken sollen, war mir vorher klar; und warum das so ist, auch.

Ganz anders dagegen die beiden Sessions des ersten offizielle Cyborgs der Welt: Neil Harbisson. Offizieller Cyborg, weil: 

Als Neil Harbisson 2004 seinen Pass erneuern wollte, wurde ihm von den britischen Behörden mitgeteilt, dass das nicht möglich wäre, da er auf seinem Passfoto mit einem elektronischen Gerät zu sehen war und dies nicht erlaubt wäre.[20] Harbissons Argument, dass das elektronische Gerät als Teil seiner selbst angesehen werden sollte wurde abgelehnt.[21] Daraufhin suchte Neil die Unterstützung seines Arztes, und Mitglieder der Universität, wo er studiert hatte. Sie alle schicken Briefe an die zugehörige Behörde und verteidigten Neils Fall. Nach wochenlanger Korrespondenz, akzeptierte die Regierung das Eyeborg als ein Teil von Neils Körpers und ließ ihn auf dem Bild seines Reisepasses mit dem elektronischen Auge erscheinen.[22] Somit wurde Neil Harbisson zum ersten Mal von einer Regierung als Cyborg anerkannt (wiki

Das elektronische Gerät von dem die Rede ist, nennt sich Eyeborg und ermöglicht dem farbenblinden Neil die Farben die er nicht sieht, wenigstens hören zu können.

Das Eyeborg ist eine Erfindung, die Harbisson am Kopf trägt und ihm ermöglicht Farben zu erkennen.[17] Es besteht aus einem Farbsensor, der neben dem Auge angebracht ist, die fokussierte Farbe wird durch einen Sensor wahrgenommen und zu einem am Kopf installierten Chip gesendet, dort werden die Farbfrequenzen in hörbare Frequenzen umgewandelt und ermöglicht Harbisson die Farbe zu interpretieren (wiki)

​Schon irre, wie der davon erzählt, dass er für sein drittes Auge seinen eigenen Blutkreislauf nutz, um das Teil mit Energie zu versorgen und es so nicht mehr an ’nen USB muss. Zu dieser Erweiterung des Körpers kann sich Herr Harbisson auch gut vorstellen, dass wir in 10 Jahren alle Schwänze haben, mit denen wir besser wahrnehmen können, was gerade hinter uns passiert. Ich kann das übrigens auch, und werde in den nächsten 10 Jahren meine erste Modifikation vornehmen lassen. Ich schwanke da noch zwischen einem magnetischem Implantat für den kleinen Finger und einem LED-Tattoo. Vielleicht wird es auch beides, mal sehen.

Jedenfalls: Irre spannend und unterhaltsam, dieser Vortrag von Neil Harbisson und seiner Spielplatz-Freundin Moon Ribas.

Muh Ihsan S aka ‚Xan-04‘

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Muh Ihsan S ist in Indonesien beheimatet und trägt den schicken Künstlernamen Xan-04. Beinahe wäre ich an seiner Galerie vorbeigeschrammt: Zu bunt, zu viel, und für meine persönliche Vorliebe einfach etwas zu laut, die Bildsprache des Herrn S. Dann sah ich dieses entzückende Cyborg-Wesen hier oben. Und auch wenn ich allen Künstlern die ihre Werke mit so einer aufdringlichen Signatur versehen am liebsten den Kopf abreißen möchte, mache ich hier mal eine Ausnahme. Wer bunte Mädchen in Photoshop-Terror-Style sehen mag, findet diese nach dem Klick.

Webcomic: The Intrepid Girlbot


The Intrepid Girlbot (Der furchtlose Mädchen-Roboter) ist ein fortlaufendes Webcomic von Diana Nock aus Minneapolis in den USA. Das Comic-Bot-Girl Girlbot lebt in einem Haus ohne Menschen, dafür aber mit vielen Viechern aus dem Wald (Forrest critters? WTF? Was bedeutet das übersetzt? Stimmt das so?) Obwohl das Robot-Mädchen – aufgrund seiner Einzigartigkeit –  recht einsam und isoliert lebt, hat es doch einen ersten Freund gefunden: Raccoon #1 – Ein Cyborg-Waldbewohner. Der sieht recht witzig aus und scheint auch sonst ein kleveres Kerlchen zu sein. Jetzt, wo er endlich ein Cyborg ist…. 

Der Zeichenstil gefällt; und einigermaßen sinnvolle Spannungsbögen gibt es auch. Was die beiden sonst noch so erleben – und vor allem mit wem -, das lest ihr am Besten selber mal nach. 

‚Was ist so schlecht an Übermenschen?‘

Hier ist ein Auszug aus dem wirklich gut lesbaren Essay zum Thema Transhumanismus und Übermensch von Johann Hari.

Ich muss Ihnen etwas beichten. Mein Onkel ist ein Cyborg und meine Tante ist eines von Frankensteins Monstern, zusammengesetzt aus Körperteilen verschiedener Menschen. Sie würden das nicht erkennen, wenn Sie sie nur ansehen – sie arbeiten bei Woolworth und sehen sich Coronation Street an – aber es ist wahr. Oh, und ich, lieber Leser, bin ein erheblich verbesserter Übermensch, der gegenüber Krankheiten immun ist, die Millionen von deiner Art töten.