Tausche Kaserne gegen Turnhalle!

Flüchtlinge? Ab in die Kaserne! …und zwar nicht, um dort den Krieg zu lernen, – wie es völlig durchgedrehte CSU-Frauen derzeit fordern…

Unbenannt

(ich lass‘ das mal bis zur nächsten Wahl unkommentiert…)

…sondern um dort Obdach /  ein ordentliches Dach über dem Kopf zu bekommen. In meinem Heimatdorf (Kölner Norden) geht gerade der Punk ab, weil wegen Turnhalle weg weil Flüchtlinge da und all‘ so ein Hirnriss. Auch ich hab‘ in der Turnhalle mal Sport gemacht. Und selbst wenn ich den noch immer dort ausüben würde, hätte ich kein Problem damit, diese Halle für wichtigere Dinge frei zu machen.

…und diese Eltern immer mit ihrem: Ja, aber wo soll mein kleiner Janus oder meine kleine Leonie denn nun Sport machen? – Da krieg‘ ich zu viel. FRESSE, ey, hier kommen Menschen aus einem Kriegsgebiet an und ihr sorgt euch um eure – oft eh schon viel zu fetten – Kinder? Das widert mich an, ehrlich; ich steige also schon bei dieser hirnlosen Argumentationskettekrücke aus und sage: Man kann auch im Regen kickern! Oder Skate-Hockey spielen; dann rutscht es doch eh gleich noch besser! Zumindest in DEM Dorf gibt es in JEDEM Haus eine Ecke mit genügend Platz, in der Mama und Papa und Kinder Yoga oder gar Fitness machen können! In. Jedem. Ganz. Sicher. (und wenn nicht: Ihr habt zuviele DINGE. Ihr Wohlstandsopfah!)

Als ging’s euch ernsthaft um den Sport. Ich lach‘ mal laut! Ihr blöden Angsthasen! …denn die ist es, die euch antreibt: Die Angst! …was gar nicht mal so schlimm ist, da nachvollziehbar. Das ihr aber Angst davor habt, ehrlich von eurer Angst zu sprechen,…das ist ganz schön schwach. Dabei wäre doch genau das…sehr stark! Wer sich ehrlich – und nicht heuchlerisch – artikuliert, bekommt meist auch ein, öhm, konstruktiveres Feedback.  – Jesses!

So. Zum Thema. Ihr habt also jetzt Angst, dass der Fußballverein dicht macht, weil die Halle zur Moschee umgebaut wird. So (in etwa) nehme ich eure Kommunikation zumindest wahr. So weit – so hirnrissig. Da ich aber keine AfD bin, die nur krakelt, aber nix vorschlägt, hab‘ ich hier ’ne (hoffentlich) tolle Idee für euch: Fragt doch mal euren Bürgermeister, eure Kreis-Abgeordnete oder den Soldaten an der Bushaltestelle:

Wieso müssen wir unsere Turnhalle umräumen, wenn es deutschlandweit doch dutzende leerstehende Kasernen gibt?  

Die Antworten dann gern in die Kommentare hier. Diese Liste ist übrigens gold wert:

Beispiel: Köln / Butzweiler-Hof. Da passen sicher einige Tausend (!) Flüchtlinge rein. Anstelle dessen plant die Stadt (die ja nie Geld hat…) dort allen Ernstes die Restaurierung eines ausrangierten Flugzeuges, welches dann dort „mittig“ ausgestellt werden soll. Spart euch den blöden Kriegs-Flieger, legt ordentliche Teppiche, sorgt für ’ne besser Dämmung, … und geht mir dann bloß nicht  wieder mit Bauvorschriften auf den Sack. Das ist lächerlich und in diesen Tagen für keinen (einigermaßen geradeausdenkenden) deutschen Menschen mehr nachzuvollziehen; …für ’nen erkälteten Flüchtling noch viel weniger.

Auch die Argumente bzgl. Ja, aber Kasernen liegen oft so weit draußen, lasse ich nicht (mehr) gelten: Mein Erstkontakt mit einer aus Syrien geflüchteten Frau – aber auch wie ich das Thema allgemein wahrnehme – zeigt: Kein Flüchtling hat was dagegen, wenn es sein künftiges Zuhause etwas ländlicher liegt. Die Dame (der man im Krieg beide Beine gebrochen hatte… wenn ich sie richtig verstanden habe…) meinte, dass eine ländliche Integration für sie sogar denkbarer wäre, da es in der Stadt doch auch oft sehr anonym ablaufen würde; da sei es auf dem Lande (für sie) viel angenehmer.

Ich lese dieser Tage: Wir müssen vor allem die Muslime – hier wie dort – auf unsere Seite kriegen. Ich glaube: Der/Die Muslim/a ist längst auf unserer Seite; und das war auch nie anders, auch wenn uns das so’n paar durchgeknallte Ossis (jesses, rassistische Schreibe ahead – draufgeschissen!) weismachen wollen. Jetzt stellt euch doch nur mal die Außenwirkung vor: Der Syrer ruft zu Hause an, und erzählt seiner Familie, dass er Hilfe und Obdach an einem Ort erfährt, der eigentlich für etwas Gegenteiliges gedacht war: Um den Krieg zu lernen. DAS wäre ein Signal. DAS wäre sinnvoll. Und wir schlagen drei Fliegen – naja, vielleicht sogar vier – mit einer Klappe

  • Flüchtlinge kommen sicher (höhö) unter
  • Es gibt weniger Platz für die Kriegstreiber unter uns
  • Leonie darf wieder 2x in der Woche zur Badminton-Meditation
  • Hohe Kosten für Neubauten entfallen.

Konkret, ein offener Satz an die Stadt Köln:

Wieso müssen in Köln Nord Turnhallen umfunktioniert werden,  wenn es fünf Kilometer weiter doch dutzende leerstehende Gebäude gibt?

Mir fällt da keine Antwort zu ein, recherchieren kann ich es nicht (ich find‘ nix mit Hand und Fuß dazu) und weil ich…

  • …denke das dass ’ne gute Idee wäre
  • …aber leider derzeit kaum Zeit für ne Recherche / Distribution der Idee habe
  • …und auch meine Kontakte in der Flüchtlingshilfe dazu keine Ideen haben…

…poste ich diesen Artikel jetzt auf Facebook, hoffe auf euren Support; budgetiere das Posting aber mal mit 10€ und freue mich auf konstruktive Antworten.

(Ich WETTE es kommt: Ja, aber wenn wir die Kasernen aber doch ganz bald selber wieder brauchen weil… NEIN! Das ist keine Option und diese Gedankenspiele gehören da hin, wo es ganz ganz dunkel ist…)

  • Artikelbild: Butzweiler Hof. Ja, ein Nazi-Bau. NOCH GEILER! ;)

5 thoughts on “Tausche Kaserne gegen Turnhalle!

  1. Ossi hier (Dresdner auch noch… ZOMG) und ich hab‘ sogar noch ein Problem mit deinem Vorschlag.

    Punkt ist: weder Leute zu tausenden zusammenpacken noch das in Gebäuden zu tun die Jahrelang leer standen ist eine gute Idee.
    Wenn die Kaserne natürlich jetzt zufällig gut in Schuss ist und man das nutzen kann? Klar, immer rein mit den Leuten, ist besser als sie in Zelte zu packen.

    Aber ich bezweifel einfach mal dass das der Normalfall ist und du schlicht der erste bist der an jene vielen Immobilien in Staatseigentum denkt.
    Ich habe auch bereits länger leer stehende Kasernen besichtigt. Das ist nichts angenehmes.

    Aber hey.. ich sitz‘ in Sachsen. Hier haben viele Orte noch nicht einen einzigen aufgenommen und regen sich über die Überlastung auf (nein, leider kein Witz)

  2. Chris says:

    Ich liebe den Osten <3 ;)

    "der erste bist",... sicher nicht; aber genau deshalb wunder ich mich ja so.
    Ich bleibe aber dabei: Selbst wenn sie nicht "gut in Schuss" ist... schlimmer als ein Zeltlager ohne Betten kann das nicht sein, never.

    Ich verstehe was du meinst; würde aber gern dazu mehr Fakten als Meinungen haben.
    Ich such heut Abend dazu noch mal das Web durch.

  3. > never

    außer halt es ist gesundheitsschädlich… Schimmelbefall, einsturzgefährdet, fehlende Geländer oder einfach nicht beheizbar reichen da jeweils schon.

    In solchen Gebäuden ist das Fehlen von Scheiben eher die Regel, Löcher im Boden kommen vor und allein Schutt bereinigen kann aufwendiger sein als beheizbare Zelte aufzubauen.

  4. Chris says:

    Ich kenn jetzt echt nur das hier in Ossendorf und noch eine etwas außerhalb. Ja, da muss wer ran; aber „ganz neu“ wär sicher aufwendiger. Ich merk aber auch grad: Ich sollte mir das echt mal genauer angucken und meine HandwerkerFreunde mitnehmen.

  5. Meike says:

    Sehr schöne Idee! Und selbst eine Renovierung / Restaurierung wäre wahrscheinlich günstiger als die Unterkünfte, die manche Geschäftsleute dem Staat derzeit andrehen. Und es entstünde auch ein bleibender Wert im Staatsbesitz, im Gegensatz zur Zahlung an Privatpersonen.

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