Kurzreview: Life In A Day

Neulich las ich, dass 97% aller Erdlinge Frieden als allgemeinen und dauerhaften Zustand eigentlich ganz gern haben. Ich behaupte: Von den übrigen 3% sind 2% schon länger tot; und wer die übrigen 1% sind, das wissen wir ja zu Genüge. Diese These unterstützt der Film Life In A Day von Kevin MacDonald (feat. Ridley Scott und Co). Hier mal eben ein Teaser-Text:

A documentary shot by filmmakers all over the world that serves as a time capsule to show future generations what it was like to be alive on the 24th of July, 2010.

Über 80.000 Menschen haben also ihren ganz persönlichen 24. Juli 2010 gefilmt und zum Schnitt an MacDonald gesendet. Herausgekommen ist ein wirklich unterhaltsamer Film, den man in dieser Form noch nicht gesehen hat. Von 0:00 Uhr bis 0:00 Uhr reihen sich spannende Szenen von ganz vielen Menschen aus noch viel mehr Regionen des Planeten aneinander. Manchmal etwas zu rührselig inszeniert, sorgt das Gesamtwerk aber nach dem Abspann dafür, dass man unwillkürlich denken muss: What a wonderful world und Danke, YouTube (die haben das Ganze Co-Produziert und die Logistik gestellt). Gespickt wurden die Einblicke in fremde Leben – die sich gar nicht so fremd anfühlen – mit einigen simplen Fragen: Was hast du in der Tasche? oder auch Was liebst du? Rausgekommen sind lustige – aber ebenso nachdenklich stimmende – Antworten. Der Eine liebt seine Katze über alles, die Andere liebt Männer, und wieder andere lieben Gott und / oder ihr Land. Es sind einige recht radikale Antworten dabei; und auch die Live-Schlachtung einer Kuh ist sicher nicht jedermanns Sache.

Aber so ist sie eben. Die Erde. Unsere Erde. Kunterbunt, farbenfroh, schwarz und weiß, aufregend, aufregenden traurig und traurig aufregend zu gleich. 

Zurück zu meiner These: Die Menschen haben keine Lust, keine Zeit und auch keine Energie Kriege anzuzetteln. Dazu sind die doch viel zu beschäftigt. Mit Leben. Der Film hat keine Kernaussage, zumindest keine, die ich hineininterpretieren könnte. Lincoln Steffens sagte jedenfalls mal: 

'Art is like a border of flowers along the course of civilization'

Ich fand' den gut. Guckt mal den Trailer hier oben und entscheidet selbst.

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